The Masters - Vorschau
Da sich an der Pandemielage auch 2021 noch nichts geändert hat, wird auch das Masters in diesem Jahr ein Turnier sein, das hinter verschlossenen Türen und ohne Zuschauer ausgetragen wird. Der Austragungsort ist inzwischen wohl bekannt - die Marshall Arena in Milton Keynes. Verändert wurde allerdings in diesem Jahr die Anzahl der Teilnehmer - statt wie bisher beim Masters üblich die Top 16 nach der PDC Weltmeisterschaft, werden in diesem Jahr die Top 24 teilnehmen. Damit ändert sich auch der bisher immer etwas merkwürdige Zeitplan - die erste Runde wurde nämlich bisher aufgeteilt. Am Freitagabend fanden die ersten vier Spiele statt, die anderen vier am Samstagnachmittag, bevor am Samstagabend die Zweite Runde gespielt wurde. In diesem Jahr findet die gesamte Erste Runde am Freitagabend an, und die Zweite Runde wird am Samstag auf eine Nachmittags- und eine Abend-Session aufgeteilt, wobei die Erste Runde nur von den Top Neun - Top Vierundzwanzig bestritten wird und die Top Acht als gesetzte Spieler erst zur Zweiten Runde antreten werden, um gegen die Sieger der Ersten Runde zu spielen.

Ein besonderer Anreiz für viele der Spieler dürfte die Tatsache sein, dass man auch um den letzten freien Platz in der Premier League spielen wird, für die bisher nur neun Spieler - Gerwyn Price, Michael van Gerwen, Peter Wright, Rob Cross, Gary Anderson, Glen Durrant, Nathan Aspinall, Dimitri van den Bergh und Jose de Sousa - nominiert wurden.

Auch wenn man immer den Eindruck hat, im Order of Merit wurde sich viel ändern und es würden immer wieder neue Spieler auftauchen, ist es tatsächlich so, dass unter den Spielern, die am Masters teilnehmen, viele "Wiederholungstäter" zu finden sind, James Wade, Dave Chisnall, Peter Wright und Michael van Gerwen haben an bisher jedem Masters teilgenommen, Gary Anderson hat nur 2019 wegen Rückenproblemen verpasst, Adrian Lewis und Simon Whitlock konnten sich bisher auch nur jeweils einmal nicht qualifizieren und auch Ian White nimmt bereits zum siebten Mal am Turnier teil, er war nur in den ersten beiden Jahren nicht dabei. Allerdings konnte er bisher kein einziges Spiel gewinnen.

Lediglich Glen Durrant, Dimitri van den Bergh, Krzysztof Ratajski, Chris Dobey, Jose de Sousa und Jeffrey de Zwaan sind tatsächlich Debütanten bei diesem Turnier, wobei es mir immer etwas schwer fällt, Glen Durrant als Debütanten zu bezeichnen.

Die Weltmeisterschaft - das letzte Turnier, das stattfand, liegt jetzt schon rund vier Wochen zurück und keiner weiß, ob und wie viel die Spieler inzwischen trainiert haben, sie dürften auf jeden Fall ähnlich "eingerostet" ins Turnier gehen.
Bei den acht gesetzten Spielern lief es für Michael van Gerwen bei der Weltmeisterschaft - wie eigentlich das ganze Jahr 2020 - nicht wirklich gut. Er hat Dank seiner Niederlage gegen Dave Chisnall in den Viertelfinale der Weltmeisterschaft seinen ersten Platz im Order of Ranking eingebüßt. Sich diesen Platz zurückzuholen, dürfte ihn wohl anspornen, allerdings hat er angekündigt, dass er mit neuen Darts antreten wird. Er wird in seinem ersten Spiel gegen den Sieger der Erstrundenpartie zwischen Jonny Clayton und Jose de Sousa spielen, die beide in der dritten Runde der Weltmeisterschaft ausgeschieden sind. Jose de Sousa war einer der Überraschungspieler des Jahres 2020 - er gewann den Grand Slam of Darts und ein Turnier der European Tour. Wenn er an diese Form anknüpfen kann, dürfte es für van Gerwen gegen den so unerschütterlich wirkenden Portugiesen schwer werden. Wobei der Niederländer den Vorteil hat, dass er das Masters bereits fünf Mal gewinnen konnte.

Der neue Weltmeister Gerwyn Price war sicherlich der Überflieger des vergangenen Jahres und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er das neue Jahr nicht mit dem gleichen Schwung angehen wird, mit dem er bei der Weltmeisterschaft den Titel holte. Er wird entweder gegen Joe Cullen oder gegen Stephen Bunting ins Turnier einsteigen und wenn nicht Price einen schlechten Start erwischt - er brauchte ja immer wieder einmal ein paar Spiele, bis er wirklich in einem Turnier angekommen war - wird er wohl mit keinem der Beiden Probleme haben. Bunting gegen Cullen wird aber auf jeden Fall ein spannendes Erstrundenspiel sein. Vor allem darf man gespannt darauf sein, ob Bunting an die Form, die er bei der Weltmeisterschaft gezeigt hat, anknüpfen kann.

Der Überraschungsfinalist der Weltmeisterschaft, Gary Anderson, wird sein erstes Spiel gegen den Sieger der Partie zwischen Michael Smith und Adrian Lewis bestreiten. Beide verloren bei der Weltmeisterschaft in ihrem ersten Spiel... Schwer vorherzusagen, wie sie sich jetzt präsentieren werden. Sollte Anderson gut vorbereitet und motiviert sein - er sagte ja immer, er will in diesem Jahr richtig angreifen - wird er wohl gewinnen. Bei der Erstrundenpartie tippe ich persönlich auf einen Sieg für Michael Smith.

Peter Wright war sicher einer der Verlierer der Weltmeisterschaft, schon in der Dritten Runde war für ihn Schluss, er kam nicht einmal in die Nähe der Titelverteidigung. Wie die Weltmeisterschaft hat Wright auch das Masters im letzten Jahr gewonnen. In seinem ersten Spiel wird er entweder gegen Krzysztof Ratajski oder gegen Simon Whitlock spielen. Wenn man nach den Leistungen bei der Weltmeisterschaft geht, wird der Gegner wohl eher Ratajski sein, der bei der Weltmeisterschaft immerhin die Viertelfinale erreichte und auf dem Weg dorthin auch Simon Whitlock mit 4:0 schlagen konnte. Wright wird gut vorbereitet sein müssen, um Ratajski aufzuhalten.

Dave Chisnall ist ein weiterer Spieler, der bei der Weltmeisterschaft überraschte. Endlich gelang es ihm Michael van Gerwen zu schlagen und dann auch noch mit 5:0. Schon im nächsten Spiel, in den Halbfinalen gegen Gary Anderson, war er dann aber nicht mehr so stark. Beständigkeit ist einfach nicht Chisnalls Stärke. Beim Masters beginnt er gegen den Sieger der Partie Daryl Gurney v Jeffrey de Zwaan, der wahrscheinlich Daryl Gurney heißen wird. Sowohl de Zwaan als auch Gurney hatten kein so tolles letztes Jahr, allerdings trat Gurney bei der Weltmeisterschaft in alter Stärke ans Oche während de Zwaan bereits in der Ersten Runde ausschied. Ein Zweitrundenspiel zwischen Chisnall und Gurney könnte durchaus eines der Highlights des Masters werden.

Nathan Aspinall kam im letzten Jahr nicht wirklich in Schwung und er dürfte über sich selbst enttäuscht gewesen sein. Vielleicht fehlte ihm auch einfach die Leichtigkeit und er versuchte es immer zu sehr. Beim Masters bekommt er jetzt wieder eine Chance, an alte Leistungen anzuknüpfen. Im Weg steht ihm alles Erstes Ian White oder Mensur Suljovic. Beide hatten keine gute Weltmeisterschaft, Suljovic brachte dabei auch noch durch sein bizarres Spiel gegen Gary Anderson viele Fans gegen sich auf. Aspinall hat also durchaus die Chance auf den Sieg, aber es wird kein einfaches Spiel werden, ganz egal wer sein Gegner sein wird.

James Wade hat zwar bei der Weltmeisterschaft einen Neun-Darter geworfen, aber trotzdem in Runde Drei gegen Stephen Bunting verloren. Daneben verlor er im Finale des Grand Slam gegen Jose de Sousa - beides dürfte ihn ziemlich getroffen haben. Bei Wade weiß man auf Grund seiner psychischen Erkrankung nie, wie er in ein Turnier gehen wird, es ist also auch dieses Mal schwer vorherzusagen, welcher Wade gegen Dmitri van den Bergh oder Chris Dobey auf der Bühne stehen wird. Beide sind talentierte Spieler, Dobey hatte aber kein wirklich gutes Jahr 2020 und von Dimitri van den Bergh eine nicht so gute Weltmeisterschaft. Wade hat auf Grund seiner überragenden Fähigkeit, Spiele ganz am Ende doch noch zu seinen Gunsten zu drehen, sicher eine gute Chance weiter zu kommen.

Der letzte gesetzte Spieler des Masters ist Rob Cross, der bei der Weltmeisterschaft gleich in der Zweiten Runde ausgeschieden ist. Dass Cross ein guter Spieler ist, ist bekannt, allerdings wartet man jetzt schon länger darauf, dass er es bei einem Turnier auch wieder einmal zeigt.Sein Gegner im ersten Spiel wird entweder Mervyn King oder Glen Durrant sein. Bei Durrant weiß man nicht, ob er sich inzwischen wieder vollständig von seiner Covid 19 Erkrankung erholt hat, auch wenn er bei der Weltmeisterschaft verbessert auftrat. Mervyn King hingegen überraschte 2020 durch wirklich starke Leistungen. Das Aufeinandertreffen von King und Durrant könnte das Spiel der Ersten Runde werden, wenn Durrant seine Form wieder gefunden hat. Rob Cross wird es auf jeden Fall schwer haben, in die nächste Runde einzuziehen...


Spielpaarungen Erste Runde:
Ian White v Mensur Suljovic
Glen Durrant v Mervyn King
Dimitri van den Bergh v Chris Dobey
Krzysztof Ratajski v Simon Whitlock
Michael Smith v Adrian Lewis
Daryl Gurney v Jeffrey de Zwaan
Jose de Sousa v Jonny Clayton
Joe Cullen v Stephen Bunting

Spielpaarungen Zweite Runde:
Rob Cross v Durrant/King
James Wade v Van den Bergh/Dobey
Nathan Aspinall v White/Suljovic
Dave Chisnall v Gurney/de Zwaan
Gary Anderson v Smith/Lewis
Peter Wright v Ratajski/Whitlock
Gerwyn Price v Cullen/Bunting
Michael van Gerwen v de Sousa/Clayton






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