PDC World Championship - Bericht und Statistik Viertelfinale

Hochklassiger Chisnall schockt van Gerwen und zieht in die Halbfinale ein
Dave Chisnall schockte Michael van Gerwen und zog mit einem 5:0 Sieg über die Nummer 1 der Welt in die Halbfinale ein.
Auch der zweimalige Weltmeister Gary Anderson, die Nummer 3 der Welt Gerwyn Price und der frühere Lakeside Champion Stephen Bunting gewannen ihre Spiele und zogen unter die letzten vier ein, aber es war Chisnall, der allen die Show stahl.

Die Nummer 8 der Welt beendete damit eine Serie von 27 Niederlagen gegen den dreimaligen Weltmeister van Gerwen mit einem eindrucksvollen Sieg, bei dem er einen Durchschnitt von 107.34 hatte und vierzehn Maxima warf.

"Ich bin so stolz. Ich habe so viel Arbeit hineingesteckt und es fängt an sich auszuzahlen, ich spiele wirklich gut," kommentierte Chisnall nach dem er zum ersten Mal in fast fünf Jahren den Niederländer schlagen konnte. ,Im vorherigen Spiel hatte er sich bereits gegen Dimitri van den Bergh durchgesetzt. " Michael hat nicht in Bestform gespielt und ich war frustriert, so dass ich ihn in ein paar Sets wieder ins Spiel gelassen habe, die dann ins Entscheidungsleg gingen, aber ich habe mich wirklich wohl gefühlt und den Sieg verdient. In den letzten paar Jahren habe ich mich unter dem Radar bewegt, aber ich möchte diesen Weltmeister Titel haben und ich weiß, dass ich gut genug spiele, um ihn mir zu holen."

Van Gerwen gewann das erste Leg, aber Chisnall schockte ihn und sicherte sich die folgenden drei Legs und damit das Set in 11, 12 und 12 Darts. Chisnall Durchschnitt im ersten Set lag bei über 112 und er warf dabei auch ein tolles 141 Checkout. Auch die nächsten zwei Legs gingen an Chisnall. Dann glich van Gerwen zum 2:2 aus und das Set ging ins Entscheidungsleg, dass sich Chisnall zur 2:0 Führung sichern konnte. Mit einem 114 Finish baute er seine Führung auf 3:0 aus - auch das dritte Set gewann Chisnall mit 3:2 obwohl van Gerwen darin ein wunderbares 150 Finish warf. Im vierten Set verpasste Chisnall knapp ein Neun-Darter, holte sich das Set aber mit 3:1. Mit dem gleichen Ergebnis und Checkouts über 130, 87 und 80 Punkten fiel auch Set fünf zum 5:0 Sieg an den Engländer.

Auf seine Niederlage angesprochen antwortete van Gerwen: " Es war ein schwieriges Spiel. Dave nutzte jede Chance die er hatte und ich bin von mir selbst enttäuscht. Ich konnte nicht aufdrehen. Meine Scoring Power hat mich im Stich gelassen. Ich kann nur sagen "Gut gemacht, Dave", noch nie hat er so gut gespielt. Er hat gut gespielt und ich nicht. Ich kann nur mir selbst die Schuld zuschreiben. Ich muss über mein Spiel nachdenken und herausfinden, was schief gelaufen ist. Ich bin am Boden zerstört."

Chisnall wird in den Halbfinalen gegen Gary Anderson antreten, der sich einen problemlosen 5:1 Sieg über Dirk van Duijvenbode holte.

Der große schottische Spieler sicherte sich fünf Sets in Folge um zum sechsten Mal unter die letzten vier einzuziehen und zeigte dabei seine bisher beste Vorstellung des Turniers.
Mit drei 14-Dartern hatte sich van Duijvenbode das erste Set geholt, bevor Anderson zehn Legs in folge gewann und damit 3:1 führte und im fünften Set mit 2:0 vorne lag. Diesen Run beendete er mit einem brillanten 131 Checkout. Van Duijvenbode konnte das nächste Leg gewinnen, aber Anderson sicherte sich das Set mit 3:1 und sicherte sich anschließend das letzte Set des Spiels im Entscheidungsleg trotz einer 180 des Niederländers.

"Das war gut. Ich glaube ich wurde im Laufe des Turniers immer besser", kommentierte Anderson, dessen Durchschnitt 101.07 betrug. "Dirk ist ein toller Spieler, ich bin sehr zufrieden, dass ich weiter gekommen bin. Ich habe immer noch einige Fehler gemacht, aber ich bin zufrieden. Ich denken, das war das Beste, was ich in den letzten paar Jahren gespielt habe und wenn man dann unter den letzten viert steht, kann jeder das Turnier gewinnen."

Der als Nummer 3 gesetzte Gerwyn Price zog nach einem engen Neun-Set Kampf gegen Daryl Gurney zum zweiten Mal in Folge unter die letzten vier ein, er gewann das Spiel erst im Sudden Death Leg.
Price, der die Nummer 1 der Welt werden würde, wenn er die 500 000 Pfund für den Sieger am Sonntag gewinnen würde, lag zwei Mal im Spiel zwei Sets in Führung, aber Gurney kämpfte sich zurück und erzwang ein Entscheidungsleg, in dem er aber keinen Dart auf die Doppel mehr bekam.

"Ich habe ein paar Sets abgeben müssen, weil ich zu viele Doppel nicht getroffen habe. Ich hatte sehr viel Glück," gab Price zu. "Als ich mit 4:2 vorne lag, hatte ich eigentlich schon gewonnen, aber nach dem 4:4 Ausgleich, musste ich wirklich alles aus mir herausholen. Aber ich war dazu in der Lage. Ich habe auf jeden Fall heute Abend sehr viel gelernt. Ich sollte nicht selbstgefällig werden, wenn ich mit 4:2 vorne liege. Das Zuschauen muss für meine Frau und meine Familie wirklich nervenaufreibend gewesen sein. Vielleicht wollte ich zu viel, aber ich bin ja noch im Turnier und ich werde alles geben."

Gurney begann das Spiel mit einer 180, aber Price sicherte sich das erste Set nach Finishs von 64 und 108 Punkten mit 3:1. Dann gewann er Set zwei ohne ein Leg abzugeben und baute seine Führung aus. Gurney reagierte und schnappte sich das dritte Set mit 3:1 und er konnte auch das nächste Set gewinnen und ausgleichen. Price wehrte sich und sicherte sich das fünfte Set mit einem brillanten 134 Checkout. Im fünften Set verwarf Gurney einen Dart auf die Doppel 20 zum Setgewinn und Price konnte seine Zwei-Set-Führung wieder herstellen. Die nächsten sechs Legs fielen alle an den Nordiren, der damit wieder ausgleichen konnte. Das entscheidende Set ging in ein Sudden Death Leg, das Price mit einer Doppel 20 gewinnen konnte.

Geburtstagskind Krzysztof Ratajski verlor gegen Stephen Bunting, der ebenfalls unter die letzten vier einzog. Bunting konnte die ersten drei Sets des Spiels gewinnen und die polnische Nummer 1 war nicht mehr in der Lage, den Rückstand wieder wett zu machen.
Ratajski gewann das erste Leg des Spiel mit einem 104 Finish, Bunting holte sich die nächsten sechs Legs des Spiels und führte mit 2:0. Der Pole konnte ihn kurz aufhalten, aber nicht verhindern, dass Bunting auch das dritte Set mit 3:2 gewinnen konnte. Trotz des auf ihm lastenden Drucks konnte Ratajski das vierte Set holen, der im folgenden Set mit einem tollen 170 finish ausgleichen konnte bevor er eine Doppel 16 zum Setgewinn traf. Das folgende Set konnte Ratajski gewinnen und auch das siebte Set sicherte er sich nach einem 124 Bullseye Finish. Damit stand es nur noch 4:3 für Bunting. Aber Bunting ließ ihm keine Chance und sicherte sich alle drei Legs des nächsten Sets zum Sieg.

"Das ist der beste Sieg meiner Karriere. Ins Halbfinale des wichtigsten Turniers der Welt einzuziehen ist das Beste, was ich je getan habe. Ich würde liebend gerne gewinnen," sagte Bunting, dessen bestes Ergebnis bisher die Viertelfinale 2015 waren. "Es war kein einfacher Run für mich, aber ich gebe nie auf, sage nie, ich habe verloren und ich bin gefährlich. Wenn ich die Nerven behalten kann, habe ich durchaus eine Chance zu gewinnen."



Statistik - Viertelfinale, Nachmittag
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
97.58714/36Ratajski 3:5Bunting101.01519/36
102.07616/32Anderson 5:1v.Duijvenbode94.2937/18



Statistik - Viertelfinale, Abend
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
96.36917/46Price 5:4Gurney96.251518/52
98.2947/16v.Gerwen 0:5Chisnall107.341415/31








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