Geschichte des Dartsports in Deutschland

Obwohl die Anfänge des Dartsports in Deutschland noch nicht allzu lange zurückliegen, ist es nicht ganz einfach die Details herauszufinden.

Es gibt keinerlei Hinweise, dass der Dartsport in Deutschland bereits vor dem zweiten Weltkrieg eine Rolle gespielt haben könnte. Erst der zweite Weltkrieg und die anschließende englische, amerikanische und kanadische Militär-Präsenz dürften Deutschland in Kontakt mit dem Dartsport gebracht haben.

Deutsche Kriegsgefangene haben vereinzelt Darts aus England mit zurück nach Hause gebracht, ob sie aber jemals hier dann mit Freunden auch gespielt haben ist eher zweifelhaft, dazu hätten sie wohl nicht nur die Darts sondern auch Dartboards mit nach Hause bringen müssen, davon ist aber nichts bekannt.

Was dann in den folgenden 25 Jahren geschah, liegt weitgehend im Dunkeln. Es ist aber anzunehmen, dass es durch den Kontakt mit dem Militär über deutsche, zivile Mitarbeiter auch lange Jahre vor der Gründung des DDV bereits deutsche Dartspieler gegeben hat.
Eddie Norman, international tätiger englischer Darthändler und Dartsport Promoter, erzählt, dass er bis 1970 bereits zahlreiche Turniere in Deutschland organisiert hatte, unter anderem in Heidelberg, München, Bremen und Berlin. Daneben unterstanden ihm zu diesem Zeitpunkt bereits acht Darthändler in Deutschland, die er mit Ware aus seinem International House of Darts in Bristol versorgte.

Bekannt ist, dass bei den von Unicorn in den Jahren 1975 und 1976 veranstalteten Doppel-Weltmeisterschaften auch je ein deutsches Doppel ans Oche trat. Ausgewählt wurden die Teilnehmer von Händlern, möglicherweise den Händlern, die Eddie Norman in Deutschland etabliert hatte. Wie die Auswahl getroffen wurde ist nicht ganz sicher, anscheinend wurden aber von den Händlern Qualifikationsturniere veranstaltet.
Im Jahr 1975 kamen die beiden deutschen Teilnehmer Roland Geuss und Roland Kaiser aus Freiburg und spielten zu dieser Zeit bereits seit drei Jahren Darts.
1976 waren es Michael Fechner und Georg Egender aus Donaueschingen, die ebenfalls schon auf ein paar Jahre Dart Erfahrung zurückblicken konnten.
In beiden Fällen findet man auf den Unicorn Seiten die Auskunft, die Teilnehmer wären "West German Champions".

An der Gründung der WDF, die 1976 während der zweiten Unicorn Weltmeisterschaft in London stattfand, sind aber keine deutschen Offiziellen beteiligt gewesen, wahrscheinlich gab es zu diesem Zeitpunkt einfach noch keine nationalen Offiziellen.

Was aus den Teilnehmern der Unicorn Weltmeisterschaften geworden ist und wo sie Dart gespielt haben, ist uns bisher nicht gelungen herauszufinden. Auch ob sie möglicherweise von einer deutschen Delegation begleitet wurden oder einer Art "Team-Manager" oder ob sie ganz alleine in London waren, ist nicht bekannt.

Der Chronik des DDV ist zu entnehmen, dass beim ersten Treffen der Vertreter Dart spielender Vereine auch Personen aus Freiburg anwesend waren. Heute sind weder Vereine aus Freiburg noch aus Donaueschingen im Baden-Württembergischen Landesverband vertreten.

Man weiß von 14 Städten in Deutschland, in denen 1979 bereits Dart gespielt wurde und es gab 7 eingetragene Dartvereine.
Eine der Städte dürfte Berlin gewesen sein, wo sich in Rays Irish Bar viele der in Berlin stationierten Briten zum Dart spielen trafen. Diese freundeten sich auch mit Gästen aus anderen Ländern, aus Deutschland, den USA, der Türkei, Jugoslawien, Frankreich, Spanien und Schweden an und 1981 wurde ein Verein gegründet. Die Engländer und Iren brachten den anderen Mitgliedern das Dart spielen bei.
Ein auf ähnliche Weise in Berlin entstandener Verein war Darts Extraordinaire, in dem deutsche und amerikanische Air-Force Mitglieder zusammen spielten. Darts Extraordinaire gibt es heute nicht mehr, lediglich den davon abgespaltenen Verein "Die Reifen". Mit dem Abzug der Amerikaner wurde Darts Extraordinaire zu Beginn der 1990er Jahre aufgelöst, die restlichen Spieler traten ebenfalls den Reifen bei und brachten auch sehr gute Kontakte nach England mit, die bis heute bestehen. Auch ein paar Kontakte zu den amerikanischen Spielern haben sich bis heute gehalten.
Daneben gab es in Berlin noch die Jollys, die heute aber ebenfalls nicht mehr existieren.

Viele der Dart Vereine in Ende der 1970er und zu Beginn der 1980er Jahre hatten aber überhaupt nichts mit dem Militär zu tun, sie entstanden aus der damaligen Vorliebe der Deutschen für Irland und irische Pubs. Zu einem irischen Pub und irischer Lebensweise gehörte einfach auch der Dartsport dazu. Diese Vereine hatten ausschließlich deutsche Mitglieder. Einer der ältesten der immer noch bestehenden Dart Vereine dieser Art in Deutschland ist der Irish Folk Pub Dart Club in München, der bereits 1979 gegründet wurde und aus dessen Mannschaft viele der Top Spieler Deutschlands, darunter auch Dieter Schutsch, hervorgingen. In diesem Verein traten in den 1980ziger und 1990ziger Jahren viele der damaligen englischen Topspieler zu Exhibitions an.


Einer der Gründervereine des DDV existiert noch heute, der Dartclub Hameln, der ebenfalls 1979 gegründet wurde.
Sehr früh wurde auch in Bremen ein erster Dartverein gegründet, der Dartclub Broadway e.v. Wie sich Bernd Hebecker, eine der deutschen Legenden erinnert, dürfte es wohl 1976 oder 1977 gewesen sein, als der Wirt Fips Sattler ihn ins Leben rief. Gespielt wurde mit Brass Darts und einem Board aus Papier. Wichtig für die Entwicklung des Dartsports in diesen Jahren waren bereits Wolfgang Damm, später erster deutscher Meister und Peter Hummel, der später erste Vorsitzender des DDV wurde.

In den Jahren zwischen 1980 und 1982 kam es zu einer wahren Vereinsgründungs-Welle. Gegründet wurde zum Beispiel der Erste Kastellauner Dart Club im Dezember 1982, der 1.Dartclub Mönchengladbach (der vielleicht aber auch schon 1977 gegründet wurde), der 1. Dartclub Mühlheim, (mitbegründet von Colin Rice, der nach seiner Militärzeit in Mühlheim blieb und, da er sonst keine Möglichkeit fand weiter Dart zu spielen, selbst einen Verein gründete), der 1. DSC Bochum (damals noch DC Bananenwurf), der Marburger Dartclub, der DC Wirtheim wie der Dart Club Darmstadt (1980 gegründet), der DC Kehlheim, der DC 81 Karlsruhe, der wahrscheinlich der älteste Verein im badischen Raum ist.

Es ist anzunehmen, dass es sehr viel mehr Vereine waren und dass einige davon auch immer noch existieren. Anlass der Vereinsgründungen war auch in den 1980er Jahren öfters noch Kontakte mit englischen, amerikanischen oder kanadischen Armeeangehörigen, es gab oft in den Anfangsjahren auch Mitglieder aus diesen Ländern.
Die Ostwestfalen-Lippe-Steel-Dartliga bestand in den Jahren nach ihrer Gründung 1983 zu
70 Prozent aus englischen Spielern, einer von ihnen, Pete Hawcroft, spielt noch immer bei den Bielefelder Hunters. In der Rhein-Hunsrück Liga gab es einen rein amerikanischen Dartverein, den DC Hahn.
In Kastellaun war es die Vorliebe einiger Kastellauner für England-Urlaube, sie hatten in England Feuer gefangen und brachten die komplette Ausrüstung mit aus dem Urlaub nach Hause.
In manchen Fällen waren es auch englische Gastwirte, die den deutschen Gästen das Dart spielen nahe brachten, so bei den Gentlemen Köln.
Eine Geschichte, die man von verschiedenen Dartvereinen hört ist, dass eines Tages ein Fremder mit einem Dartboard unter dem Arm in die Stammkneipe kam und fragte, ob er das Board dort aufhängen dürfte.

Die Dartausrüstung dürfte in den 1970er Jahren wohl sehr oft von Eddie Normans Darthändler erworben worden sein, zu denen möglicherweise auch Bob Ryan gehörte, der 1973 in Neu Isenburg bei Frankfurt seine Firma Ryan Sport gründete, über die auch - wie von Bernd Hebecker zu erfahren war - Bremer Dartspieler ihre Ausrüstung bezogen. Bekannt ist, dass 1984 der ersten Dart Laden in München eröffnet wurde, der damals außer der nötigen Ausstattung auch Videos der englischen Top Spieler im Angebot hatte!

Im Oktober 1979 kam es zu einem ersten Treffen Dart spielender Vereine aus 5 Städten in Wiesbaden kam. Man beschloss dort, einheitliche Spielregeln einzuführen und einen Dachverband zu gründen.
Peter Hummel aus Frankfurt wurde zum kommissarischen Sprecher der Dartvereine in Deutschland ernannt und man einigte sich darauf, im Mai 1980 die ersten deutschen Einzelmeisterschaften in Wiesbaden auszutragen.
Im Februar 1980 tagte man erneut, diesmal waren Vertreter aus 6 Städten anwesend, München und Hamburg hatten sich entschuldigt. Es wurden die ersten einheitlichen Regeln verabschiedet, darunter auch die Ochelänge oder dass 501 SIDO gespielt werden sollte. Und ein weiteres Turnier wurde geplant, ein National Open für Viererteams, das Ende des Jahres in Frankfurt ausgetragen werden sollte.
Am 5. April 1981 fand die Gründungsversammlung des DDV statt, an der Vertreter von neun Vereinen teilnahmen, von denen viele heute gar nicht mehr existieren. Peter Hummel wurde zum ersten Präsidenten gewählt.

Folgende Vereins-Vertreter waren bei der Gründungsversammlung anwesend:
Edgar Martin, Dartsverein München e.V.
Jerry Marcuerquiaga, Dartverein Wiesbaden e.V.
Sigurd Schmitz, Dartverein Bremen e.V.
Ulli Abendroth, Deutscher Dartverein Frankfurt e.V.
Ludger Pelka, Dartclub Zocker e.V., Datteln
Klaus Peter Meißner, Dartclub Hameln 79 e.V.
Hans Jürgen Ruge, Oststeinbecker Darts e.V.
Günter Seidel, Jolly Dartteam Berlin-Spandau e.V.
Hans Studt, Dartclub Lübeck
sowie Peter Hummel als kommissarischer Vertreter.

Die juristische Gründung erfolgte rund 1,5 Jahre später, im August 1982, der DDV wurde zu einem eingetragenen Verein, und Rolf Kahrau wurde zum Präsidenten gewählt.

Die ersten Jahre des DDV verliefen turbulent, immer wieder veränderte sich die Zusammensetzung des Präsidiums. Unter dem Vereinsvorsitzenden Bernd Hebecker wurden die Regeln der BDO übersetzt und für den DDV übernommen. Die Satzung wurde immer wieder überarbeitet. Ein paar Jahre lang wurde Colin Rice Bundestrainer des DDV. Erst 1991 wurde ein Präsidium bei den Neuwahlen komplett wieder gewählt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Mitgliederzahlen von anfänglich 433 Mitglieder auf 9473 Mitglieder angewachsen. 1991 wurde auch das erste WDF Turnier in Deutschland ausgetragen.

Kaum dokumentiert ist wo, wann und mit welchem Erfolg in diesen Anfangsjahren deutsche Darter an internationalen Turnieren teilnahmen, man weiß zwar, dass erstmals 1981 zwei deutsche Spieler bei der von der BDO ausgerichteten Weltmeisterschaft dabei waren, aber noch nicht einmal ihre Namen sind heute mehr bekannt.
1979 - 1981 fanden in Deutschland internationale Meisterschaften statt und zwar gemischte Meisterschaften, bei denen Frauen und Männer ans Oche traten, aber außer dass Colin Rice 1981 Vizemeister wurde ist auch darüber nur wenig bekannt.
Frauen waren ohnehin von Anfang an als aktive Spielerinnen am deutschen Dartsport beteiligt.
1982 - 1985 wurden sowohl internationale als auch nationale deutsche Meisterschaften ausgetragen, auch da weiß man wenig über Teilnehmer oder Sieger, es ist aber anzunehmen, dass die "Ausländer" besser abschnitten und man kann wohl auch davon ausgehen, dass die deutschen Spieler fast alle sowohl Spieler als auch in irgendeiner Weise Funktionäre waren, die beim Aufbau des Dartverbandes oder in der Vereinsarbeit mit eingespannt waren.
1982 wurde Wolfgang Damm der allererste deutsche Meister.
1984 wurde zum ersten Mal eine deutsche Damenmeisterschaft ausgetragen, die erste deutsche Meisterin war Bianca Schmidt.
1986 wurde die Meisterschaft im Two Person Team der Herren, also Herren Doppel eingeführt, seit 1993 gibt es auch Damen Doppel Meisterschaften.
1987 kamen Meisterschaften der männlichen Jugendlichen dazu, seit 1996 werden auch Mädchenmeisterschaften ausgetragen.

Vor 1990 sind kaum "Erfolge" deutscher Dartspieler bei BDO oder WDF Turnieren bekannt, lediglich Bernd Hebecker, Präsident des DDV 1984 und 1985, konnte 1986 die BDO German Open gewinnen (er ist neben Kai Pfeiffer 1990 der einzige Deutsche, dem das bisher gelang) Daneben findet man in den Viertelfinalen der Dutch Open 1984 noch einen als Deutschen bezeichneten Steve Benge, der aber möglicherweise ein in Deutschland stationierter Amerikaner war.

Erst mit den 1990ziger änderte sich das langsam. Beim ersten WDF Ranglistenturnier 1991 auf deutschem Boden waren die Sieger Kosta Lavasas und Heike Ernst (heute Jenkins), die auch noch heute eine der weiblichen Top Spielerinnen ist. Im gleichen Jahr konnte die Jugendmannschaft die Europameisterschaft gewinnen und die Herren den Four Nations Cup.
1992 fand ein WDF Ranglisten Turnier in Berlin statt, dass von Andy Kröckel gewonnen wurde, Andree Welge landete auf Platz 2.

1993 nimmt Bernd Hebecker als erster namentlich bekannter deutscher Spieler an der BDO Weltmeisterschaft teil.


Daneben geht in den nächsten Jahren die Aufbauarbeit am DDV weiter und die Mitgliederzahlen steigen beständig. 1995 gibt es eine schwere finanzielle Krise, 1997 startete der DDV ins Internetzeitalter, 2001 gibt es in verschiedenen Landesverbänden Turbulenzen. Es ist schwierig, Ausrichter für die Ranglistenturniere zu finden, man setzt auf Regionalturniere. 2002 wird beschlossen eine Dart Bundesliga einzuführen. WDF Turniere auf deutschem Boden sind inzwischen eine Selbstverständlichkeit, deutsche Sieger mit Ausnahme von Heike Ernst aber eher selten.
2003 erhält Tomas Seyler als erster Deutscher eine Wildcard für die World Darts Trophy, ein Major Turnier der BDO. Im gleichen Jahr nehmen die Deutschen am WDF World Cup in Frankreich teil, wo es wieder einmal Heike Ernst ist, die als beste abschneidet, sie kann sich beim Damenturnier bis ins Halbfinale spielen. Bei den Herren spielt sich immer wieder Tomas Seyler weit nach vorne, der auch zusammen mit Andree Welge im Doppel sehr erfolgreich ist. Er kann 2005 sogar den WDF German Gold Cup gewinnen.

Zur Jahreswende 2004/2005 wird zum ersten Mal Darts live im Fernsehen in Deutschland gezeigt, der DSF hatte sich Rechte an Teilen der PDC Weltmeisterschaft gesichert. Als Folge der Fernsehübertragung steigen die Mitgliederzahlen der deutschen Dartvereine und es gibt auch so etwas wie eine neue Gründungswelle.

Bei den PDC Weltmeisterschaften 2006 treten auch zwei Deutsche ans Oche: Thomas Seyler und Andree Welge - beide haben eine Wildcard des DSF bekommen. 2006 wird das bisher beste Jahr eines weiteren deutschen Top Spielers - für Michael Rosenauer, der vorher mehr als E-Darter Erfolge gefeiert hatte, er kann sich für die Winmau World Masters der BDO qualifizieren und, als Sieger der Malta Open, auch für die World Masters 2007. Thomas Seyler bekommt 2007 zum zweiten Mal eine Wildcard für die PDC Weltmeisterschaft.
Im Juni 2007 holen die deutschen Mädchen alle Titel beim Jugend Europa Cup in Folkestone. Und es gibt in diesem Jahr erstmals einen Liveticker über die Homepage der DDV bei einem Turnier.

Nach einer längeren ruhigen Phase für den DDV gibt es 2010 erneut Turbulenzen im Vorstand - bis heute konnten nicht alle Positionen neu besetzt werden. Der in Schwierigkeiten geratene Vorstand konnte seine Arbeit aber mit einer positiven Meldung beenden: nach jahrelangem Bemühen wurde der DDV Ende 2010 in den DOSB aufgenommen und Dart ist damit in Deutschland als Sport anerkannt.

Bedeutend für die Entwicklung des Dartsports in Deutschland war die Gründung der GDC, die eine Serie von Ranking Turnieren veranstaltete, mit deren Hilfe man sich für die PDC Weltmeisterschaft qualifizieren konnte. Darüber hinaus veranstaltete sie in enger Zusammenarbeit mit der PDC die ersten Pro Tour Events auf deutschem Boden, das allererste fand in Bad Soden statt.
Seither haben die deutschen Spieler die Chance, sich mehrmals im Jahr auf dem Kontinent mit den PDC Top Spielern zu messen und die Dartfans haben die Möglichkeit, ihre "Idole" hautnah zu erleben. Gleich am Ende des ersten Jahres ihres Bestehens richtete die GDC auch das erste PDC Major Turnier auf deutschem Boden aus, die German Darts Championship, die im November 2007 in Halle in Westfalen zum ersten Mal ausgetragen wurde und vom DSF teilweise übertragen wurde. Wenn die Deutscher Darts Championship auch heute nicht mehr existiert, hat sie doch in der European Championship einen mindestens gleichwertigen Ersatz gefunden.

Die PDC führte 2009 einen eigenen Order of Merit für die auf dem europäischen Kontinent ausgetragenen und von der inzwischen PDC Europe genannten Organisation veranstalteten Turniere ein, mit der sich die kontinentalen Spieler für die European Championship und auch die PDC Weltmeisterschaft qualifizieren können. Dadurch fielen die GDC Ranking Turniere weg. Ebenfalls wieder abgeschafft hat die PDC Europe ihre Premier League für Mannschaften aus Deutschland und Österreich.
Inzwischen veranstaltet die PDC Europe auch Players Championships in Österreich und Spanien sowie in verschiedenen europäischen Ländern eine Reihe von Qualifikationsturnieren für die Vorrunde der PDC Weltmeisterschaft.

Schwierig ist teilweise die Situation für die Topspieler, die sich zwischen PDC Europe und BDO/WDF entscheiden müssen.
So qualifizierte sich zum Beispiel Michael Rosenauer 2007 als erster Deutscher überhaupt durch das Qualifikationsturnier für die BDO Weltmeisterschaft, sorgte dann aber für reichlich Diskussionsstoff, als er sich an Stelle dessen für die Wildcard für die PDC Weltmeisterschaft entschied - er durfte in der Folge nicht mehr an WDF Turnieren teilnehmen und wurde auch aus der deutschen Nationalmannschaft ausgeschlossen.
Diese Regelung gilt im Wesentlichen immer noch - Spieler, die an der PDC WM teilgenommen haben, dürfen zwar bei nationalen Turnieren oder in der Bundesliga spielen, aber nicht bei WDF Turnieren und können auch nicht für die Nationalmannschaft nominiert werden. Das wird in anderen Ländern, die Mitglied der WDF sind, genauso gehandhabt.


Wie sich der Dartsport in Zukunft in Deutschland entwickeln wird, kann man noch nicht sagen. Problematisch ist sicherlich, dass die beiden Organisationen nicht zusammenarbeiten. So bleibt dem DDV die wenig lukrative Basisarbeit, während die PDC Europe die deutschen Top Spieler anzieht und gut zu vermarktende Turniere mit den weltbesten Spielern ausrichtet. Die Situation ist also ganz ähnlich, wie im "Mutterland" des Dartsports, in der die BDO und die PDC miteinander konkurrieren. Dort wie hier ist eine Lösung des Konflikts nicht in Sicht.






Dieser kurze Überblick über die Entwicklung des Dartsports in Deutschland ist mit Sicherheit nicht vollständig. Sollte jemand weitere Details beisteuern können, würden wir uns sehr freuen!






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