Geschichte der Winmau World Masters

von Patrick Chaplin PhD
Die Geschichte der Winmau World Masters ist eine der größten Erfolgsgeschichten des Dartsports. Bisher wurde aber über die Geschichte des renommierten Turniers nur sehr wenig geschrieben, daher habe ich die Fakten einmal zusammengefasst.

1973 hatte der Dart Organisator und Unternehmer Eddie Norman gerade erfolgreich die erste Home International Darts Championship in Bristol veranstaltet. Zu dieser Zeit wuchs die Popularität des Dartsports in Großbritannien enorm, auf der Welt aber nur ganz langsam. Das Hauptproblem war es, dass Interesse des restlichen Planeten am Dartsport zu wecken.

Im September 1973 war Eddie nach einer Geschäftsreise auf dem Heimflug von New York. Er saß ganz entspannt im Flugzeug und gab sich seinen Tagträumen darüber hin, wie man Darts zu einem internationalen Sport machen könnte. Er erzählte mir: "Mir fielen all die Masters Turniere in anderen Sportarten ein. Dann dachte ich erst an ein "British Masters" für Darts überlegte aber dann, nein, beziehen wir doch alle mit ein und stellen ein "World Masters Event" auf die Beine und hoffen, dass wir genügend Spieler aus Übersee finden, damit so ein Turnier stattfinden kann.
Er nutzte seine Kontakte auf der ganzen Welt darunter Bob McLeod (United States Darts Association), Tom Fleetwood (North American Darts Organisation) , Patric Eneroth und Kent Seagren, die mehr oder weniger Darts in Schweden am Laufen erhielten, Frank Quinn (Scottish Darts Association) und Louis Donohoe (All Ireland Darts Association) sowie zahlreiche andere. Eddies Traum schien sich realisieren zu lassen.

1973 war Eddie der Turnier Sekretär der British Darts Organisation (BDO), einer Organisation, die gerade erst gegründet worden war, um den Dartsport in England zu kontrollieren. Eddie war es klar, dass das Turnier nur ein Erfolg werden konnte, wenn die BDO sich daran beteiligen würde. Also ging er auf den Chef der BDO, Olly Croft zu und sie sprachen über die Idee. " Als ich Olly überzeugt hatte, war es klar, dass es ein bombensicherer Erfolg werden würde", meinte Eddie. "Olly und seine Frau Lorna waren sozusagen das Traum Team um mir zu helfen, die World Masters auf den Weg zu bringen und wir haben fast jeden Tag über unsere Pläne am Telefon verhandelt".

Jetzt wo die Planung lief, war es die nächste wesentliche Aufgabe, sich einen Sponsor zu sichern und eine Entscheidung über den Austragungsort zu treffen. Eddie erinnert sich. "Das war überwiegend Ollys Aufgabe, auf ihn konnte man sich immer verlassen, wenn es darum ging einen Sponsor zu finden und dann stand das Turnier dank der gemeinsamen Begeisterung der neuen BDO Vorstand-Mitglieder".
Während noch die Suche nach einem Sponsor lief, hatte man sich darauf geeinigt das Turnier im West Central Hotel in Fulham, London, stattfinden zu lassen. Eddie sagte mir: "Das Hotel wurde Dank des Versprechens gebucht, dass sie für ihre Kosten durch den Verkauf der Getränke voll entschädigt würden."
Schließlich wurde mit der Plattenfirma Phongram ein Sponsor gefunden. Zu ihren Künstler gehörten auch Status Quo, Harry Secombe and Rod Stewart.
Also war alles bereit und für die 22 internationalen Teilnehmer wurde als Datum der allerersten "World Masters Individual Darts Championship" der 31. August 1974 festgesetzt - ein historischer Tag für den Dartsport.

Das Turnier war ausverkauft und Darts World berichtete, dass der Standard in den meisten Fällen außergewöhnlich hoch war und auch die verhältnismäßig unbekannten Spieler gute Leistung zeigten. Zwei der bekanntesten Spieler, der Engländer Cliff Inglis(rechts auf dem Bild) und der Schotte Harry Heenan trafen in einem ganz engen Finale über Best of Five Legs aufeinander, dass Inglis gerade so mit 3:2 gewinnen konnte und so zum ersten "Darts Master of the World" wurde. Cliff strich den Sieger Scheck über 400 Pfund plus Ausrüstung im Wert von 200 Pfund ein.

Phonogramm sponserte 1975 noch ein weiteres World Masters Turnier, zog sich dann aber zurück und die Suche nach einem neuen Sponsor begann. Es schien sinnvoll zu sein zunächst einmal bei der Winmau Dartboard Kompanie nachzufragen, nachdem die BDO ohnehin bereits deren Boards empfahl und auf ihnen auf die zweiten World Masters gespielt worden waren, vielleicht sogar auch die ersten. Man einigte sich.
Die ersten Winmau World Masters fanden am 20 November 1976 im West Centre Hotel in London statt und es nahmen bereits Spieler aus 13 verschiedenen Ländern daran teil. Die ersten Winmau World Masters wurden vom Engländer John Lowe gewonnen, der im Finale den Waliser Phil Obbard mit 4:0 besiegte und 1000 Pfund für den Titel kassierte.

Wie um zu beweisen, dass es ein wirklich internationales Turnier war und wie sich der Sport langsam rund um den Globus ausbreitete, waren die anderen beiden Halbfinalisten der Amerikaner Javier Gopar und der Australier Kevin White.

In den folgenden Jahren entwickelten sich die World Masters genauso, wie sich Eddie Norman das erhofft hatte. Es heißt immer, dass aus einer kleinen Eichel eine große Eiche wächst und genauso war es mit den World Masters. Aus einem kleinen, von Begeisterung begründetem Anfang und einem Sieger Scheck über 400 Pfund entwickelte sich das Turnier zu einem allgemein bekannten , hochdotierten Zweitägigen im Fernsehen übertragenen Event - 2007 bekam der Gewinner des Herren-Turniers 25 000 Pfund, die weibliche Siegerin 5000. 1986 wurden die Youth Masters begründet, die 1999 in ein Turnier für Jungen und eines für Mädchen aufgeteilt wurden.

2007 nahmen an den Masters Sieger von 120 nationalen, internationalen und Weltmeisterschaften aus der ganzen Welt teil - eine ungeheure Steigerung gegenüber den 13 Ländern, die beim ersten Turnier auf der Bühne standen.
Heute kann man sagen, dass zumindest die unmittelbare Zukunft des Turniers gesichert ist, 2007 hat Winmau einen Sponsorenvertrag für fünf weitere Jahre mit der BDO abgeschlossen und mit JJB Sports kam noch ein weiterer Sponsor an Bord.

Eddie Norman erinnerte kürzlich daran, dass die World Masters das erste World Darts Turnier überhaupt war und wie Zuschauer und Spieler Blut geleckt hatten und nach mehr verlangten. Eddie dürfte sich vor 35 Jahren kaum haben träumen lassen, dass das Turnier, dass er sich in einem Flugzeug ausgedacht hatte und das ganz klein begonnen hatte, heute immer noch von Top Spielern aus der ganzen Welt heiß umkämpft wird.










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