World Matchplay 2016 - 1

Island ist überall
Heute beginnt das World Matchplay und Blackpool hat sich nach dem völlig verregneten Tag gestern entsprechendes Sommerwetter zugelegt. So richtig warm ist es freilich nicht und die Urlauber gehen zwar am sehr einladenden Sandstrand spazieren - wie wahrscheinlich auch der Elch es tat, dessen 13 500 Jahre altes Skelett hier gefunden wurde - aber im Wasser habe ich keinen gesehen.
Während es gestern tagsüber eher ruhig in der Stadt war, scheinen doch viele Wochenende Besucher angereist zu sein und die Läden waren heute richtig voll, was den hiesigen Handel, der ja auf Touristen angewiesen ist, sicherlich freut. Besonders gut läuft der Tourismus in Blackpool nicht mehr - die Engländer bevorzugen für ihre Ferien heute auch Gegenden, in denen es beständig warm und sonnig ist und das kann Blackpool einfach nicht bieten. Daneben ist die Stadt wirklich nicht schön und ziemlich heruntergekommen, was ich schade finde, denn der Sandstrand und die recht neue Promenade sind wirklich einen Besuch wert. Wie das Hinterland abseits der Küste aussieht und ob es für einen Urlaub interessant ist, kann ich nicht sagen. Allzu viel Zeit für Ausflüge habe ich während des Turniers ja nicht.
Blackpool selbst war nie eine Stadt mit einem Hafen, es war tatsächlich immer nur ein Badeort, nachdem man im in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Badekur erfunden hatte. So hat sich hier auch keinerlei nennenswerte Industrie entwickelt. Auch die bekannte englische Keksfirma Fox stellt ihre Kekse nicht in Blackpool sondern im nahe gelegenen Kirkham her - mit dem Zug von Manchester kommt man direkt an der Fabrik vorbei.

Um 18 Uhr wurde es dann ernst und der Emperess Ballroom öffnete seine Pforten für die Zuschauer. Wie immer am Wochenende ist der Andrang groß, manche Zuschauer zogen sich vor dem Eingang noch ihre Verkleidungen über und auch die Peperami musste sich erst noch fertig machen, für den großen Auftritt, mit dem der Abend für die Zuschauer begann Erstaunlich dass die Peperami in diesem Aufzug überhaupt Dart spielen kann..weniger erstaunlich, dass der Zuschauer das Leg gewinnen konnte. Die Fussball Europa Meisterschaft hat auch unter den Zuschauern Spuren hinterlassen - das isländische Hu ist ins Repertoire der Anfeuerungsrufe aufgenommen worden.

Dann ging es aber richtig los und Kyle Anderson und Vincent van der Voort kamen auf die Bühne. Von Anfang an schwächelte der Niederländer auf den Doppeln. Immer wieder lag er mit den Scores vorne, es gelang ihm aber nicht auszumachen und der Australier sicherte sich Leg um Leg. Irgendwann hatte van der Voort dann keine Lust mehr, während der Australier auch mit den Scores immer stärker wurde und am Ende verdient mit 10:4 gewann. Das Spiel hatte eigentlich recht ausgeglichen angefangen, der Sieg war aber dann doch sehr deutlich.

Im zweiten Spiel gab der junge Josh Payne sein World Matchplay Debüt. Sein Gegner war Robert Thornton, der dieses Mal nicht nur seine Frau sondern auch seine Enkelkinder mitgebracht hatte. Payne und Thornton schenkten sich nichts. Während Thornton am Anfang überzeugender wirkte entwickelte sich dann ein über weite Teile sehr enges Spiel. Erst am Ende ließ Payne nach und Thornton konnte zum ersten Mal bei diesem Turnier ein Erstrundenspiel gewinnen und in die zweite Runde einziehen.

Weit weniger spannend war der Auftritt des Titelverteidigers Michael van Gerwen gegen Jamie Caven, der keinen guten Tag erwischt hatte und dem Niederländer gar nichts entgegen zu setzen hatte. Van Gerwen gewann mit 10:0 und dem höchsten Durchschnitt des ersten Abends.

Das letzte Spiel war dann noch einmal eine enge Angelegenheit. Dave Chisnall legte immer wieder vor, aber Benito van de Pas biss sich fest und ließ sich einfach nicht abschütteln. Auch wenn es Chisnall sicher Nerven kostete - am Ende setzte auch er sich mit 10:7 durch.

Alles in allem war es ein unterhaltsamer erster Abend, wenn auch das Niveau bis auf van Gerwen noch nicht allzu hoch war und echte Überraschungen ausblieben. Dank der schnellen Einlage des Titelverteidigers war es auch ein ziemlich kurzer Abend und kurz nach 11 war ich schon wieder zurück in meiner Unterkunft - erfreulich angesichts des langen Dart Tags, der uns allen am Sonntag bevorstand.











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