Dartslive in London

Während der letzten PDC Weltmeisterschaft gab es in London im Alexandra Palace auch vier Dartslive E-Dart Automaten n zu bewundern.

Die Firma Dartslive Asia wurde 2009 von Steve Ngu mit Firmensitz in Hongkong gegründet. 2011 folgte die Gründung von Dartslive International. Im gleichen Jahr wurde die "World" Turnier Serie ins Leben gerufen, die auf Dartslive E-Dart Automaten ausgetragen wird. Sie besteht aus acht Turniere und einem Finale, an dem die besten des Punkte Rankings und Qualifikanten eines Qualifikations-Turniers teilnehmen. Das Preisgeld für den Sieger des Grand Finals liegt bei 100 000 Euro, das höchste je für ein E-Dart Turnier ausgesetzte Preisgeld. Im gesamten Dartsport wird es lediglich durch das Preisgeld für den Sieger der PDC Weltmeisterschaft übertroffen. Natürlich erregte das die Aufmerksamkeit der Dartspieler, besonders aus Nord Amerika machten sich zahlreiche Spieler auf den Weg nach Hongkong, darunter auch bekannte Namen wie John Part(der eines der Turniere gewinnen konnte, David Fatum, Chris White und andere. Das große Finale wurde von Paul Lim gewonnen, was zumindest in Amerika das Interesse an der Turnier Serie noch verstärkte, denn Paul Lim ist dort in der Dartszene eine der großen Legenden.

Da das Interesse in Amerika so groß war, wurde im Dezember 2011 eine amerikanische Tochterfirma - Dartslive USA - ins Leben gerufen, die von Robert Heckmann geleitet wird. 2012 wurden die ersten Dartslive Automaten in Nord Amerika aufgestellt und eines der Turniere der "World" Turnierserie wurde nach Las Vegas vergeben. Das Interesse an Dartslive war inzwischen auch auf Europa übergeschwappt und unter den Teilnehmern an den Turnieren waren auch der damalige PDC Weltmeister Adrian Lewis und die BDO Weltmeisterin Anastasia Dobromyslova.
Auch die PDC wurde sich des Interesses bewusst und sah außerdem eine Chance für sich, den asiatischen Markt zu erobern. Daher gingen Dartslive und die PDC im Herbst 2012 eine Partnerschaft ein und im November 2012 flackerten während des Grand Slams auch Werbung für das World Turnier über die großen Leinwände des Wolverhampton Civic Centres. Auf Grund dieser Partnerschaft bekommt jetzt der jeweilige Sieger des World Turniers einen Platz bei der PDC Weltmeisterschaft - und ab 2013, auch beim Grand Slam.

Paul Lim stand als Sieger des World Turniers 2011 bei der PDC Weltmeisterschaft 2013 im Alexandra Palace in London am Oche und verbrachte auch als Mitarbeiter von Dartslive viel Zeit an den Dartslive Automaten der Fanville verbrachte. Außer ihm war noch eine ganze Reihe junger Dartslive Angestellter während der gesamten Weltmeisterschaft dabei, sie erklärten die Automaten und halfen, wo immer sie konnten. Für ein paar Tage war auch Robert Heckmann, der Chef von Dartslive USA, vor Ort.
Natürlich habe auch ich die Gelegenheit genutzt, um mich über die Automaten zu informieren und den Leuten beim Spielen zugesehen. Meistens waren die Automaten vor Beginn der Turnier-Sessions und auch in den Pausen zwischen den Spielen dicht umlagert, vor allem von jüngeren Leuten, die alle ihren Spaß zu haben schienen und die Dartslive Angestellten hatten auch selbst den Eindruck, dass ihr Besuch in London als Erfolg zu werten sei.

Dartslive Automaten sind Vertreter des amerikanischen Dartautomatentyps, d.h. sie haben größere Segmente, als die bei uns in Deutschland benutzen Automaten. In Deutschland konnten sich im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern die Automaten des amerikanischen Typs wie zum Beispiel Medalist nie durchsetzen.
Rein von der Technik her gesehen sind die Dartslive Geräte sicherlich die am besten ausgestatteten Automaten auf dem neusten Stand der Computertechnik. Dartslive hat enge Verbindungen zum japanischen Sega Konzern - einem Konzern, der vor allem Computer Spiele herstellt und das sehr erfolgreich.
So ist auch ein Dartslive Automat schon sehr nahe an den Computerspielen. Er bietet sehr viele verschiedene Spiel Möglichkeiten: Shoot-out, 01-Spiele, Cricket. Trainingsspiele (auch dabei wieder Shoot-out), einen Wettkampf Modus, globale Online Spiele, eine Anwendung für die japanische Dart-Liga und die Liga von Hongkong und die geselligen Partyspiele, die bei den jungen Leuten in Asien besonderen Anklang finden - momentan noch überwiegend in Asien, aber auch zunehmend in den USA. Bei diesen Partyspielen können 4-8 Spieler zusammen an einem Automaten spielen.

Shoot-Out ist das wohl wichtigste Spiel an diesem Automat. Es wird auch immer am Tag vor den einzelnen World Events gespielt, um über die Setzliste der einzelnen Turniere zu entscheiden und ist ein lediglich auf diesen Automaten und auch eigens für diese Automaten entwickeltes Spiel.
Shoot-out ist eine Art "Around the World", aber bei jeder getroffenen Zahl wird der erzielte Score mit der Anzahl der Treffer multipliziert. Wenn alle Zahlen getroffen sind - jede Zahl wird nur einmal angerechnet - kommt zum Abschluss noch der Wurf auf das Bull, der 21. Wurf. Der dabei erzielte Score wird dann also mit 21 mal genommen. Die Reihenfolge, in der man auf die anderen Zahlenfelder werfen möchte, kann man selbst entscheiden.

Eine Besonderheit ist auch die Möglichkeit der globalen Online-Spiele. Über eine interaktive Weltkarte kann man nachsehen, wer in welchem Land gerade auch Online ist, sich eine Person aussuchen und ihr ein Spiel anbieten. Dabei erscheint im Display des Automaten ein Bild des ausgesuchten Spielers, der über eine im Automat integrierte Webcam live beim Spielen zu sehen ist. Natürlich kann man sich auch mit ihm unterhalten. In London führte einer der Dartslive Angestellten mir das vor. Da stand dann der Dartslive Spieler in der großen Halle des Alexandra Palace und oben im Display erschien ein Spieler aus Malaysia, der in irgendeiner Bar auf einem Dartslive Automaten mit dem Spieler in London ein paar Legs 501 spielte.
Jeder Dartslive Spieler erhält eine Chipkarte, auf der alle eigenen Daten festgehalten werden. Diese Daten umfassen auch die eigene Spielstatistik, geben also auch einen Überblick über mögliche Fortschritte.

Natürlich habe ich auch nachgefragt, ob denn die Automaten bei so viel Technik vielleicht besonders reparaturanfällig sind. Man versicherte mir aber, dass die Geräte sehr robust wären und darüber hinaus auch einfach zu warten. Ein weitere Vorteil für die Bar-, Pub-, Restaurantbetreiber, die gerne einen Dartslive Automaten in ihrem Lokal aufstellen möchten, ist, dass der Dartslive Automat, dass sie im Gegensatz zu Geräten anderer Hersteller, nicht gekauft werden muss, sondern quasi verliehen werden. Dementsprechend sind auch Wartung und Reparatur nicht vom Lokalbesitzer zu bezahlen.

Bespielt werden können die Automaten mit Darts, die zwischen 15 und 20 g wiegen.

Inzwischen interessieren sich auch einige europäische Länder für die Dartslive Automaten, besonders solche, in denen die Automaten des amerikanischen Typs weit verbreitet sind wie Spanien, Frankreich, Portugal und Italien und so wird 2013 auch ein Turnier der World Turnierserie in La Rochelle in Frankreich ausgetragen werden.
Angedacht ist auch ein europäischen Dartslive Zweig, der dann die Aufstellung und Betreuung der Automaten im europäischen Bereich übernehmen würde. Alles in allem sicherlich eine interessante Entwicklung.

Dartslive betrachtet sich auf keinen Fall als Konkurrenz zur Steeldart-Szene, es wurde mir übereinstimmend von den Dartslive Angestellten und auch von Paul Lim versichert, dass tatsächlich viele der jungen Leute, die sich von den Dartslive Automaten angezogen fühlten und ihren Spaß am Dart Spielen entwickelt hatten, später auch anfingen Steel-Dart zu spielen. Vielleicht ist das wirklich in der heutigen Zeit eine große Chance die überall händeringend gesuchten Nachwuchs-Spieler für den Sport begeistern zu können.











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