Auch dieses Jahr machte ich mich wieder auf den Weg zu den UK Open nach Bolton - genauer am Horwich Parkway, der zu
Bolton gehört, aber doch ein ganzes Stück entfernt ist.
Das Wetter war herausragend - warm, blauer Himmel, Sonnenschein. Besser war es hier noch nie gewesen!
Allerdings hat das Ganze auch einen Nachteil - im Reebok Stadion war es wärmer als sonst, eigentlich schon eher
unangenehm war, was durch die Zuschauermassen noch verstärkt wurde. Es war voll, voller als sonst und nahezu
unmöglich, viel von den Spielen zu sehen, so dicht umlagert waren die Boards. Lediglich auf die Hauptbühne hatte
man eine gute Sicht, da sie ja von überall her einzusehen ist. Wichtig wäre also gewesen, sich längere Zeit von
Beginn einen Platz an einem der Boards zu sichern, ich kam aber eher zu spät aus dem Presseraum herunter und konnte
mir gerade noch aus der fünften Reihe einen Blick auf die Vorrundenspiele von Bernd Roith und Maik Langendorf
sichern. Beide gewannen problemlos, angefeuert von einigen deutschen Fans. Ich kämpfte mich weiter zu Board Vier,
an dem Tomas Seyler weniger erfolgreich sein Erstrundenspiel gegen Jason Wilson absolvierte. Daneben verfolgte ich
das knappe Spiel von Conan Whitehead und Roland Scholten auf der Hauptbühne und sah, wie James Wade auch seinen
Erstrunden Gegner ziemlich schnell abservierte.
Am gleichen Board zeigte kurz darauf auch Maik Langendorf ein souveränes Spiel gegen den BDO Spieler Gary Stone,
der die ganze Zeit wegen seiner Leistung nur den Kopf schütteln konnte. Aber wahrscheinlich ging es ihm so wie
ähnlich wie Tomas Seyler. Tomas erzählte mir, dass er ziemliche Probleme mit dem ganzen Krach, der Hitze und den
grellen Scheinwerfern gehabt hatte. Darüber hinaus hatte er sich wegen der verschlungenen Wege im Reebok nur schwer
zurecht gefunden und war fast zu spät ans Board gekommen - die UK Open sind wirklich für die Spieler kein
einfaches Turnier.
Nach diesem Spielen flüchtete ich mich zunächst erst einmal wieder in den Presseraum, um die ganzen Ergebnisse auf
die Seite zu bringen, was am ersten Abend der UK Open immer viel Zeit und Konzentration erfordert.
Als ich wieder in den Saal kam, spielte gerade Phil Taylor gegen Kevin Dowling auf der Hauptbühne - eine recht
einseitige Angelegenheit. Von den deutschen/österreichischen Spieler war lediglich Jyhan Artut noch im Turnier,
der sein Zweitrunden - Spiel gegen gewonnen hatte. Ich blieb an den Boards Fünf bis Acht hängen, weil dort
insgesamt die Zuschauer nicht so eng standen und sah noch John Henderson, Jelle Klaasen und Terry Temple gewinnen.
Nach dem ersten Abend waren bereits 28 von 34 Amateur Qualifikanten ausgeschieden, es hatte keine größeren
Überraschungen gegeben, vielleicht das frühe Ausscheiden von Vincent van der Voort, der momentan wirklich
Schwierigkeiten hat. Andere Spieler, wie John Henderson, Kevin McDine und auch Ted Hankey und Dennis Smith
haben ihre Form wieder gefunden. Eine Besonderheit der diesjährigen UK Open ist sicher auch, dass drei Brüderpaare
am Oche stehen: Joey und Lee Palfreyman, Tony und Steve West und Ronny und Kim Huybrechts. Die beiden Palfreymans
haben die ersten Runden überstanden, Tony West war gegen Jake Pennington in der ersten Runde ausgeschieden, sein
Bruder rächte ihn in Runde 2. Die Huybrechts-Brüder greifen erst in der dritten Runde ins Geschehen ein.