On the wire...

Im Presseraum der PDC findet man eine ganz Reihe junger Männer. Einige haben irgendetwas mit der PDC zu tun, ein paar scheinen zu Wettfirmen zu gehören, bei manchen habe ich immer noch keine Ahnung, welche Funktion sie haben und dann gibt es da noch Dan Dawson. Dan Dawson ist ein junger Journalist, der bereits einige Preise gewonnen hat und der sehr viel mit verschiedenen Radio Stationen gearbeitet hat. Vor allen Dingen liebt er Sport - Fussball, Cricket, Badminton, Tennis und - am meisten - Dart. Für und bei der PDC arbeitet er seit der Weltmeisterschaft 2009.

Auch dieses Jahr ist er hier beim Grand Slam und produziert zusammen mit Rod Harrington und verschiedenen anderen Verantwortlichen für die PDC "On the Wire". Die ersten "On the wire" Videos gab es dieses Jahr aus Blackpool vom World Matchplay. Die PDC beschreibt das ganze als "Show". Es ist eine Mischung aus ernsthaften Kommentaren und Informationen verbunden mit weniger ernsthaften und auch nicht ernstzunehmenden Aktionen, die den Spaß am Dartsport, den alle Beteiligten haben, auch den Fans vermitteln soll.

Dan ist sehr engagiert bei der Sache - neulich, als gerade in den Räumen der Civic Hall endlich Ruhe eingekehrt war, wurden wir alle durch seine laute Stimme aufgeschreckt, ich weiß bis heute nicht, was er da hinter verschlossener Türe in seinem Zimmer kommentierte.Wenn man das Endergebnis nicht gesehen hat, wirken manche seiner Aktivitäten etwas befremdlich: so packte er an einem Abend sehr geschäftig einen großen, leeren Karton in Weihnachtspapier ein - zu welchem Zwecke kann man dann ganz am Ende der ersten Episode sehen, ob ihr wohl dahinter kommt? Ein anderes Mal schleppte er zusammen mit einem weiteren jungen Mann eine schwer zu handhabende Matratze durch die Gegend. Gestern nun stand auf einmal eine Leiter im Presse Raum - perfekt ausgeleuchtet und daneben ein Barhocker. Keine Ahnung, was uns heute erwarten wird.

Ich kann aber allen nur empfehlen sich einmal die "On the wire" Videos auf youtube anzusehen, sie sind eine erfrischende und witzige Art den Dartsport zu präsentieren.
Hier der Link: On the Wire...

Der dritte Turniertag hingegen war für einige Spieler der Gruppen A-D eine ausgesprochen ernste Angelegenheit, ging es für sie doch um das Verbleiben im Turnier. Die PDC hatte dramaturgisch geschickt die Spiele an den Anfang gestellt, in denen es um nichts mehr ging - das heißt einer der beteiligten Spieler war ohnehin bereits weiter und sein Gegner mit großer Wahrscheinlichkeit bereits ausgeschieden. Wie das in solchen Fällen oft geschieht gewannen dann zwei der bereits ausgeschieden Spieler ihre Spiele und so konnten Adrian Lewis und Scott Waites wenigsten mit einem Sieg auf dem Konto nach Hause gehen, Robert Thornton verlor aber auch sein drittes Spiel, er wird dieses Turnier sicher nicht in guter Erinnerung behalten.

Dann kamen die fünf Spiele, in denen noch einiges auf dem Spiel stand. Michael van Gerwen begann, er musste noch ein paar Legs gewinnen, was ihm auch gegen Jan Dekker, der wohl lieber nicht gegen van Gerwen hätte spielen wollen, eindrucksvoll gelang - es wurde ein 5:0 Sieg. Gleich anschließend folgte das zweite Spiel der Gruppe A, in dem es auch für Kim Huybrechts darum ging, sich noch ein paar Legs zu holen. Auch er hatte damit keine Schwierigkeiten - Darren Webster, der "Demolition Man", hatte nur in seinem engen Spiel gegen Michael van Gerwen groß aufgespielt. So gab es in Gruppe A keine Überraschungen - die beiden stärksten Spieler waren eine Runde weiter.

Es folgte die Wiederholung des Jugendweltmeisterschaftsfinales vom Mai dieses Jahres und auch dieses Mal hatte der Engländer Keegan Brown die Nase vorne. In den Spielberichten der PDC ist etwas von "reifer" Spielweise zu lesen - es ist schon unglaublich, wie stoisch und anscheinend emotionslos Keegan Brown da oben auf der Bühne wirkt, vor allem auch im Vergleich zu Rowby-John Rodriguez. Damit war auch in Gruppe C alles klar.

Das nächste Spiel zwischen Vincent van der Voort und Robbie Green in der Gruppe entwickelt sich ziemlich dramatisch und eher unerwartet. Robbie Green, der immer in einem sehr "gewagten" Shirt am Oche steht, hatte sich eine 4:1 Führung erspielt und sah wie der sichere Sieger aus. Plötzlich traf er seine Doppel nicht mehr und Vincent van der Voort konnte zum 4:4 ausgleichen. Im entscheidenden Leg hielten wohl die meisten Zuschauer den Atem an - Vincent van der Voort stand auf einem Finish und Robbie Green hatte noch 170 Punkte Rest. Bisher hatte keiner im Turnier ein 170er Finish geworfen, aber Green musste treffen, sonst war er draußen. Jeder seiner drei Darts traf und die Halle jubelte! Robbie Green war zusammen mit Raymund van Barneveld eine Runde weiter, Vincent van der Voort war wie Robert Thornton, aber bei weitem nicht kampflos ausgeschieden.

Das letzte Spiel konnte bei weitem nicht mithalten, es blieb relativ einseitig, weil Ronny Huybrechts einfach nicht richtig in Schwung kam. So war Terry Jenkins zusammen mit Alan Norris eine Runde weiter.


Insgesamt gesehen gab es in den Gruppen A - D doch einige Überraschungen, angefangen damit, dass der BDO Spieler Robbie Green in Gruppe D in die nächste Runde einziehen konnte, ich hatte nicht damit gerechnet und Robert Thornton und Vincent van der Voort als stärkere Spieler eingeschätzt. Die größte Überraschung war aber sicherlich, dass Adrian Lewis die Gruppenphase nicht überstanden hat. Vielleicht hat man einfach auch die beiden jungen Spieler der Gruppe unterschätzt, die doch beide sehr stark gespielt haben. Von Scott Waites hätte ich persönlich en bisschen mehr erwartet, aber eigentlich hatte er ja schon während der Winmau World Masters im Gegensatz zu Alan Norris nicht überzeugt.





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