Natürlich auch dieses Mal - Fußball


Schräg gegenüber von meinem Hotel liegt das Stadion der Wolverhampton Wanderers, eines schon sehr lange existierenden englischen Fußball Clubs. Er wurde bereits 1877 gegründet, ist aber vor ein paar Jahren aus der Premier League abgestiegen und spielt heute in League One. Wayne Jones Spitzname "Wanderer" ist natürlich von den Wolverhampton Wanderers abgeleitet und Jones trägt auch die Klubfarben, obwohl er sich wohl überhaupt nicht für Fußball interessiert....


In den langen Jahren seines Bestehens hatten die Wanderers eine ganze Reihe von Trainern, einer davon war Frank Buckley, besser bekannt als Major Frank Buckley, der von 1927 - 1944 bei den Wolverhampton Wanderers tätig war. Er war selbst aktiver Fußballspieler gewesen und hatte unter anderem bei Manchester United, Manchester City und Birmingham City gespielt, bevor er ab 1919 als Trainer bei verschiedenen Vereinen arbeitet. Nirgends freilich war er länger als in Wolverhampton.
Sein Einfluss auf die Entwicklung des modernen Clubmanagers und Trainers war enorm, wenn man auch heute aus heutiger Sicht nicht mehr alle seine Methoden befürworten kann. Er war einer der ersten, der auch im Fußball auf Coaching setzte. Seine Haltung als Manager war stark von seiner Zeit beim Militär beeinflusst, die Spieler bekamen von ihm ein ganzes Buch mit Regeln, an die sie sich halten mussten und er hatte tatsächlich überall in der Stadt seine Spitzel, die darauf achteten, dass sie auch während der Freizeit eingehalten wurden.

Er war bei den Spielern dadurch eher gefürchtet, weniger geliebt oder geachtet. Buckley setzte auf Fitness und die richtige Ernährung - in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg etwas vollkommen Neues. Er führte die Physiotherapie ein, so dass seinen Spieler nach Verletzungen schneller wieder auf die Beine kamen. Auch Psychologen wurden von ihm in die Arbeit einbezogen. Daneben dachte er über Möglichkeiten der Leistungssteigerung nach - im Radsport schon lange üblich.
Daraus entwickelte sich auch ein größerer Skandal, als die Medien verbreiteten, er würde seinen Spielern Injektionen aus Affenhoden verabreichen, um ihre Leistung zu verbessern. Allerdings stellte sich bei der Überprüfung heraus, dass es sich um ganz normale Schutzimpfungen gegen Erkältungskrankheiten handelte. Seinen Spielern empfahl er immer zu Tanzveranstaltungen zu gehen, um ihre Bewegungen und ihr Gleichgewicht zu verbessern.

Buckley war der erste, der die Medien für seine Zwecke nutzte, er spielte förmlich mit ihnen. Bis heute aber gilt er aber als wichtigster Begründer der Jugendarbeit. Er baute ein Hostel für die Jugendlichen, damit sie alle unter dem gleichen Dach wohnen konnten und einfacher zu überwachen waren. Auch in der Mannschaft setzte er auf die jungen Spieler, die er oft billig einkaufte und dann teuer weiter verkaufte. Berüchtigt war, dass er auf verstärkten Körpereinsatz der Spieler setzte, was zu zahlreichen Platzverweisen führte und noch Jahre lang in Leeds United nachwirkte, wo er nach seiner Zeit bei den Wolverhampton Wanderes noch vier Jahre lang Trainer war.


An den beiden Abenden mit den letzten Gruppenspielen war es eher nicht der verstärkte Körpereinsatz der die Spieler zum Schwitzen brachte, sondern die Kameras auf der Bühne - und möglicherweise die Angst vor dem Ausscheiden.

Am Montag in den Gruppen E - H gab es keine großen Überraschungen mehr und in den Tabellen der Gruppen gab es keine Veränderungen. Geert de Vos spielte einen unglaublichen Durchschnitt von 113. 86, den bisher zweithöchsten beim Grand Salm überhaupt und schied damit wenigstens einigermaßen versöhnt aus dem Turnier aus. Terry Jenkins holte sich gegen Robert Thornton genau die vier Legs, die er zum weiter kommen brauchte.
Mark Webster sicherte sich mit einem Sieg über Michel van der Horst das Weiterkommen auf Kosten von Keegan Brown, der von James Wade geschlagen wurde. Raymond van Barneveld hätte durchaus gegen Larry Butler auch verlieren können, wenn der Amerikaner nicht in zwei Legs seine Doppel verfehlte. So waren am Ende des Abends aber die gesetzten Spieler auch die Gruppensieger und von mir am zweitstärksten eingeschätzten landeten alle auf dem zweiten Platz der Tabelle.

Der Dienstagabend brachte dann etwas mehr Spannung. Irgendwie holte sich Steve Beaton gegen Martin Adams die vier Legs, die er brauchte um in die nächste Runde zu kommen nachdem zuvor Ian White aus dem Nichts Jelle Klaasen mit 5:1 geschlagen hatte. Dave Chisnall verlor gegen Scott Mitchell, der sich eindeutig wohler fühlte als am Sonntagabend und Peter Wright holte sich einen Sieg gegen Mervyn King. Wright hatte die um ein Leg bessere Legdifferenz und war auf einmal Tabellenführer und wird auf Adrian Lewis treffen, während Chisnall es mit dem in der Gruppenphase ungeschlagenen Michael Smith zu tun bekommt.

Martin Adams, ebenfalls ungeschlagen und weiter bestens aufgelegt, ist der einzige der BDO Spieler, der noch im Rennen ist. Trotzdem war das Turnier auch für die BDO Spieler sicherlich keine negative Erfahrung. Andy Fordham scheint auf dem Weg zu einem Comeback zu sein, Scott Mitchell steigerte sich in seinen Spielen und mit ihm dürfte bei der Weltmeisterschaft in Lakeside durchaus wieder zu rechnen sein. Geert de Vos spielte den bisher besten Durchschnitt des Turniers, Larry Butler ist ein auf jeden Fall ernst zunehmender Gegner. Martin Phillips allerdings ist gerade gar nicht in Form und Mark Oosterhuis und Michel van der Horst war anzumerken, dass sie kaum Erfahrung auf der großen Bühne haben. Scott Mitchell versicherte mir aber, dass Oosterhuis ein wirklich guter Floorspieler ist.

Eine wirklich gutes und interessantes Gruppenphase. Ich bin schon gespannt darauf, wie es sich weiter entwickelt und wer am Ende den Titel holen wird..












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