Grand Slam 2016 - 4

Mehr Fahrräder und noch mehr Darts
Die Viking Cycle Company wurde 1908 von Alfred Victor Davies begründet. Davies arbeitet eigentlich für die Eisenbahn - ein sicherer, aber schlecht bezahlter Job für einen Familienvater mit drei Kindern. Davies verdiente sich zunächst in seiner Freizeit mit dem Reparieren von Fahrrädern Geld dazu. Fahrradfahren war damals sehr populär. Allerdings durfte man als Eisenbahnangestellter keine Nebenjobs haben. Als Davies Nebentätigkeit aufflog, wurde er vor die Wahl gestellt, diese entweder sofort aufzugeben oder entlassen zu werden. Davies entschied sich für den Nebenjob - eine mutige Entscheidung und die ersten Jahre waren nicht einfach. Aber die Firma wuchs und gedieh.

Man musste mehrmals um ziehen, begann in den 1930ger Jahren mit der Herstellung von Fahrradrahmen und war damit nicht mehr eine Firma, die Fahrräder zusammenbaute, sondern eine, die Fahrräder herstellte. Alfred Davies leitete die Firma bis kurz vor dem zweiten Weltkrieg, dann übernahm sein Sohn Reg, der die Firma weiter ausbaute und die Jahresproduktion bis auf 20 000 Fahrräder in den 1960ziger Jahren erhöhte. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die Firma ein eigenes Rennteam aufzubauen. Die Viking Road Racers gab es seit 1948 - das bekannteste Mitglied war Bob Thom , der zuvor neben, Percy Stallard und Ray Jones im Team der Wolverhampton Wheelers unterwegs gewesen war. Das Viking Cycle Team war sehr erfolgreich und in der Folge florierte auch die Firma, da viele Leute auch eine Viking Maschine besitzen wollten. Viking hatte zu seinen Hochzeiten 1250 Fahrrad-Händler in ganz Großbritannien, jeder Fahrradhändler wollte diese Erfolgsmarke verkaufen dürfen.

Nach seiner aktiven Karriere wurde Bob Thom in die Firma übernommen, wo er für den Verkauf zuständig war. Mitte der 1960ziger Jahre fingen die Verkaufszahlen an zu sinken und die Firma versuchte sich einen Namen als Hersteller von Kinderfahrrädern zu machen, die damals sehr gefragt waren. Reg Davies entwickelte dafür einen speziellen, mitwachsenden Rahmen und die Firma war zunächst gerettet. Aber 1967 musste man die Produktion dennoch endgültig einstellen. Die Firma wurde an zwei Amerikaner verkauft, die den Betrieb in Nord Irland in Londonderry wieder aufnahmen, aber nur noch Fahrräder aus angekauften Teilen zusammenbauen. Reg Davies, der selbst ein guter Radfahrer gewesen war und daher genau wusste, welche Anforderungen an gute Fahrräder gestellt wurden, lebte bis zu seinem Tod 1994 in Wolverhampton. Er schrieb Gedichte, komponierte und nahm von 1984 bis 1994 an zahlriechen Marathons und anderen Rennen teil.

Der Dienstagabend mit den letzten Gruppenspielen der Gruppen B,C, F und G war mein letzter Abend vor Ort in Wolverhampton. Auch an diesem Abend war die Civic Hall nicht allzu voll, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat und wir alle erlebten einen spannenden Abschluss der Gruppenphase. Zu den dritten Gruppenspielen wurde dann endlich auch den Spielern dieser Gruppen ein "Einzel" Walk-on zugestanden. James Wade und Peter Wright, beide bereits sicher in der zweiten Runde, absolvierten als Erste ihre Spiele. Dabei gelang Dave Chisnall eine "Teil-Rehabilitation", weil er Wade schlagen konnte und dabei tatsächlich auch wieder einmal Doppel traf. Für Wade war das Spiel nur deshalb von Bedeutung, weil er durch die Niederlage den ersten Platz in der Gruppen Tabelle abgab und daher in Runde zwei nicht gegen Chris Dobey sondern gegen Benito van de Pas antreten musste. Peter Wright gewann gegen Ted Evetts - ein Spiel ohne Konsequenzen.

Im dritten Spiel schlug Dimitri van den Bergh Scott Waites und konnte es beinahe selbst nicht glauben. Dieses Spiel der Gruppe B freilich konnte durchaus Konsequenzen haben und so war es dann auch, weil Robert Thornton gegen Gerwyn Price verlor. Damit war auf einmal Price Tabellen Erster und zwischen van den Bergh und Thornton gab es zum Abschluss des Abends einen Neun-Dart Shoot Out, der von Thornton knapp gewonnen wurde.

BDO Spieler Danny Noppert hatte kaum Probleme gegen Nathan Aspinall zu bestehen und damit auch in die KO Phase einzuziehen, was auch seinen BDO Kollegen Jamie Hughes und Jeff Smith gelang. Es waren beides enge Spiele, das von Simon Whitlock gegen Jeff Smith vor allem, in dem der Sieg wirklich davon abhing, ob Smith mit seinem letzten Dart das Bullseye treffen würde. Jamie Hughes Sieg brachte ihm den ersten Platz in der Gruppen Tabelle ein noch vor James Wade, James Wilson und Dave Chisnall, sicher ein so nicht erwarteter Endstand der Gruppe G. In Gruppe F spielte sich ein souveräner Raymond van Barneveld zum Gruppensieg und Mensur Suljovic schied mit der Niederlage aus - schade für den Österreicher, aber van Barneveld spielt in diesem Turnier einfach stark.


Der Abend hatte einige Überraschungen mit sich gebracht. Nach der Gruppenphase waren tatsächlich noch 5 BDO Spieler im Turnier, mehr als erwartet. Sieben von acht gesetzten Spieler spielten sich in Runde 2 und einer der Qualifikanten - Chris Dobey - war auch immer noch im Rennen. Auch wenn immer noch vieles darauf hindeutet, dass Michael van Gerwen seinen Titel wird verteidigen können, wird der Weg für ihn ins Finale möglicherweise nicht ganz einfach werden.















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