Grand Slam 2017 - 2

Hinter Schloss und Riegel...2
Die Geschichte der Schlossmacher in Wolverhampton war natürlich noch nicht zu Ende . sie erreichte eigentlich gerade erst ihren Höhepunkt! 1770 gab es in Wolverhampton 134 Schloßmacher, knapp hundert Jahre später war die Zahl 110 gesunken - immer noch erstaunlich viele darunter auch einige größere Firmen. Am bekanntesten sind wohl die Mess. Chubbs and son. Die Schlösser wurden in alle Welt exportiert - nicht nur in englische Kolonien sondern auch auf den Kontinent und nach USA.

Im Laufe der Jahre wurde die Konkurrenz aber im stärker zumal die Schlösser auf Wolverhampton vollkommen schmucklos waren und auch kein Fortschritt bei den Schlössern aus Wolverhampton festzustellen war.
Die Arbeitsbedingungen waren nicht ideal und Kinderarbeit weit verbreitet. Bis Mitte der 19. Jahrhunderts war die Schlossmacherei reine Handarbeit, was sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts grundlegend änderte, weil die nötigen Maschinen einfach zu teuer waren. Mit dem Aufkommen der teuren Maschinen verschwanden so nach und nach die kleinen Schlossmachereien, große Firmen entstanden, die neben Schlössern auch Safes herstellten. Heute gibt es auch in Wolverhampton nur noch wenige Schlossmacher und nicht alle sind mehr in englischer Hand.

Am zweiten Tag des Grand Slams standen am Nachmittag erneut die Spieler der Gruppen E-H an. Zunächst spielten die Verlierer des Vortags gegeneinander, dann waren die Sieger an der Reihe. Eigentlich waren die Spiele der Verlierer die interessanteren. Als erstes trafen Scott Mitchell und Jeffrey der Zwaan aufeinander. Mitchell spielte lange nicht so gut, wie bei seiner Niederlage am Vortag, konnte aber dieses Mal einen Sieg feiern.
Mark McGeeeney konnte auch in seinem zweiten Spiel nicht wirklich überzeugen - es war kein wirklich gutes Spiel von beiden Spielern, aber James Wilson hat inzwischen einiges an PDC Erfahrung. Vielleicht machte das den Unterschied aus.

Peter Wright musste sein Spiel gegen Corey Cadby unbedingt gewinnen, wenn er im Turnier bleiben wollte und er hatte auch keinerlei Probleme gegen den jungen Australier, der bei weitem nicht so stark spielte, wie bei seinen bemerkenswerten Auftritten bei der letzten PDC Weltmeisterschaft. Wright konnte mit 5:0 gewinnen, hat also noch alle Chancen die Gruppenphase zu überstehen.
Danach kam im vierten Verliererspiel wieder Cameron Menzies auf die Bühne und Dank seiner Begeisterung und seiner emotionalen Art gelang es ihm, die Zuschauer für sich zu gewinnen, obwohl er gegen doch populären Simon Whitlock spielte. Whitlock hatte gegen Menzies ähnliche Schwierigkeiten wie in seinem ersten Spiel gegen Berry van Peer, er kam mit Menzies Spielweise überhaupt nicht zurecht und musste seine zweite Niederlage einstecken.

Damit waren die Verliererspiele vorbei und die Tabellen schon einmal gründlich durcheinander gewirbelt. Von den Gewinnern des Vortags verloren anschließend Alan Norris und überraschenderweise Dave Chisnall.
Mensur Suljovic spielte eindrucksvoll stark und gewann das enge Spiel gegen Michael Smith mit 5:4.

Gray Anderson bekam es mit dem weiter von Dartitis geplagten Berry van Peer zu tun, der zu Beginn eigentlich ganz ordentlich spielte, bevor die Dartitis gegen Ende des Spiels immer stärker wurde. Anderson ging sehr gut mit dem Problem um, viel besser als Whitlock am Tag zuvor und unterstützte den geplagten jungen Spieler, statt sich aus dem Konzept bringen zu lassen, gewann aber trotzdem mit 5:1. Auch das Publikum zeigte sch verständnisvoll und half van Peer bei seinen Würfen.
Glen Durrant erwies sich als deutlich zu stark für Alan Norris und gewann mit 5:3 auch sein zweites Grand Slam Spiel in diesem Jahr - nicht wirklich eine Überraschung.

Die gab es dann erst im letzten Spiel des Nachmittags, - da konnte Stephen Bunting, der ja in letzter Zeit selten überragenden Spiele abgeliefert hatte Dave Chisnall mit 5:2 schlagen. Chisnall fand überhaupt nicht zu seinem sonst üblichen Power Scoring und hinkte fast immer hinter Bunting her. So könnte es für Chisnall noch knapp werden, wenn er die Gruppenphase überstehen möchte. Er muss dazu unbedingt Jeffrey de Zwaan schlagen.

Der Abend begann mit dem Spiel zwischen Joe Murnan und Ross Montgomery. Murnan spielte besser als in seinem ersten Spiel, aber das reichte trotzdem nicht für einen erneut gut spielenden Ross Montgomery, der mit 5:3 gewinnen konnte. In dieser schweren Gruppe dürfte das aber fürs Weiterkommen eher nicht reichen.
Auch Darren Webster gegen Danny Noppert hatte keinen überraschenden Ausgang. Noppert hat in diesem Jahr nicht an allzu vielen Turnieren teilgenommen und wohl nicht allzu viel Spielpraxis. Da Darren Webster im Gegensatz zu gestern aufdrehen konnte, hatte er keine Probleme den jungen Niederländer mit 5:2 zu schlagen und damit seine Chancen auf das Überleben der Gruppen Phase deutlich zu erhöhen.

Überraschend war der anschließende 5:0 Sieg von Steve Lennon gegen Jamie Hughes, der auch in seinem zweiten Spiel nicht an das herankam, was er im letzten Jahr gezeigt hatte. Steve Lennon hingegen bestätigte meinen gestrigen Eindruck - er zeigte eine starke Vorstellung und spielte einen Durchschnitt von über 100.

Im letzten Verlierer Spiel konnte sich James Wade wenigstens ein bisschen rehabilitieren. Dieses Mal hatte er auch wieder seine Doppel dabei und er schlug Peter Machin mit 5:1.

Damit waren die Verlierer durch und als erste Sieger kamen Daryl Gurney und Mark Webster auf die Bühne. Es war klar, dass in diesem Fall Daryl Gurney der bessere Spieler sein würde - da kann Mark Webster momentan einfach nicht mithalten und so verlor er auch mit 3:5. Allerdings ließ Webster auch einige Doppel liegen, während Gurney sehr sauber ausmachte.

Und dann noch einmal Phil Taylor. Dieses Mal gegen Robin Green und ich habe immer den Eindruck, Green ist nicht gerade Taylors Lieblings-Gegner. Auch diese Mal geriet er in Schwieirgkeiten, verstärkt noch dadurch, dass auf der Tribüne ein Zwischenrufer saß, der beiden Spielern gehörig auf den Geist ging.Aber Taylor legte ein blitzsauberes letztes Leg hin, genau wie zu seinen besten Zeiten und gewann mit 5:4. Das Board gab er dieses Mal Green mit auf den Weg.
Titelverteidiger Michael van Gerwen hatte gegen Rob Cross ähnliche Schwierigkeiten wie Taylor gegen Green. und Cross hatte die Chance zum Sieg, war damit aber wohl doch noch überfordert. Aber es wird auf jeden Fall enger für van Gerwen und irgendwann wird Cross ihn schlagen.
Auch das letzte Spiel des Abends zwischen Raymond van Barneveld und Gerwyn Price verlief nach dem gleichen Muster. 2:4 Führung für Price, Aufholjagd zum 4:4 durch van Barneveld und der Sieg im entscheidenden neunten Leg für den Niederländer.

Nach dem zweiten Tag sind Glen Durrant, Gary Anderson und Michael van Gerwen bereits für die Knock Out Phase des Turniers qualifiziert. Alle anderen Entscheidungen fallen erst in den letzten Gruppenspielen am Montag und Dienstag.

Es war ein spannender zweiter Tag des Turniers mit vielen guten Spielen. Corey Cadby und Jamie Hughes waren ebenso wie Mark McGeeney auch an Tag zwei enttäuschend, einige Top Favoriten aber - also Taylor, van Barneveld und van Gerwen - scheinen durchaus angreifbar.











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