Grand Slam 2018 - 3

Knappe Entscheidungen
Nicht nur am dritten Tag des Grand Slam gab es einige knappe Entscheidungen. Die gibt es oft genug auch bei Autorennen und in Wolverhampton gab es früher eine Firma, die die entsprechenden Rennautos herstellte - die Firma Sunbeam. Wobei Sunbeam eigentlich nur ein Markenname war, unter dem verschiedenes verkauft wurde - Fahrräder, Motorräder, Automobile, Omnibusse, Flugzeuge und Flugzeugmotoren.

Begonnen hatte es 1887 mit Sunbeam Fahrrädern. Ab 1899 wurden dann ersten Motorwägen gebaut, ab 1910 auch Rennwägen. In den 1920ern stellten die Sunbeam Rennwägen fünf Mal Geschwindigkeitsrekorde auf, für die überwiegend Louis Coatalen zuständig war. Coatalen war Franzose und kam 1900 auf der Suche nach Arbeit nach England. Er war Ingenieur von Beruf und fand zunächst eine Anstellung bei Humber, für die er verschiedene Automodelle entwarf, die freilich noch alle ziemlich konventionell waren. 1906 landete er beim Fahrrad Hersteller Hillmann. Auch dort blieben Rennwägen sein Arbeitsgebiet und 1908 fuhr er selbst im Hillman-Coatalen bei einem Rennen auf der Isle auf Wight mit. Seit 1909 arbeitete er dann für Sunbeam in Wolverhampton und seine Designs wurden zunehmend unkonventioneller. Sein erster Sunbeam war ein ungewöhnlich leichter Rennwagen, der sehr erfolgreich wurde.


Während des ersten Weltkriegs produzierte Sunbeam dann Flugzeugmotoren, aber nach dem Krieg ging es mit Rennwagen weiter, wobei deren Produktion 1926 nach Paris verlegt wurde und Coatalen nun zwischen Paris und Wolverhampton pendelte. Auch in dieser Zeit wurden die Geschwindigkeitsrekordversuche fortgesetzt und unter anderem die Vorderrad Bremsen entwickelt. Daneben kämpfte Coatalen für den Einbau von Stoßdämpfern. Auch für Lockheed arbeitete der erfolgreiche Ingenieur, der vier Mal verheiratet war, sich eine Yacht und eine Villa auf Capri leisten konnte und 1962 in Paris starb.




Geschwindigkeitsrekorde wurden am Entscheidungstag der Gruppen E-H nur hinsichtlich der Veränderung der Situation in den Gruppen aufgestellt, aber es dürfte genügend Spieler gegeben haben, die einen Stoß Dämpfer dringend hätten brauchen können...



Den Anfang machte das mehr oder weniger bedeutungslose Spiel zwischen Rob Cross und Ryan Searle, Cross war bereits qualifiziert, Searle bereits ausgeschieden. Cross konnte es mit 5:2 gewinnen. Im Anschluss wurde es dramatisch. Glen Durrant kassierte gegen Andrew Gilding seine zweite Niederlage in der Gruppe. So stark war Gilding selten auf der Bühne zu sehen und Durrant fand einfach kein Mittel, um ihn abzuschütteln oder gar zu knacken. Auch die allgegenwärtige Fliege griff wieder ins Geschehen ein und hatte es dieses Mal auf Durrant abgesehen. Beide Spieler hatten einen Durchschnitt von über 100. Zunächst gab es noch Hoffnung für Durrant, aber Whitlock wollte einfach gegen Gerwyn Price nicht verlieren und spielte sein wohl bestes Spiel des Jahres mit einem Durchschnitt von über 108 gegenüber 104 von Price. Whitlocks Sieg war knapp, aber Durrant war wie Gilding ausgeschieden und Whitlock und Price eine Runde weiter.

Mit den Spielen der Gruppe G ging es weiter. Auch da hatte es nach den zweiten Gruppenspielen für den BDO Spieler, in diesem Fall Scott Mitchell, ganz gut ausgeschaut. Zunächst aber kamen Martin Schindler und Mensur Suljovic auf die Bühne. Für Schindler ging es nur noch um einen guten Abgang, für Suljovic musste ein Sieg her, um auf der sicheren Seite zu sein. Das Spiel lief aber eher zu Schindlers Gunsten, der knapp mit 5:4 gewinnen konnte. Jetzt musste Suljovic warten, wie das Spiel zwischen Stephen Bunting und Scott Mitchell ausgehen würde. Und er hatte Glück - Mitchell spielte lange nicht so gut wie gegen Schindler, während Bunting einfach so weiter spielte wie in den ersten beiden Gruppenspielen. So schieden Mitchell und Schindler wegen der schlechteren Legdifferenz aus und Suljovic zog neben Bunting, der seinen dritten Sieg feiern konnte, in die nächste Runde ein. Auch hier also eine ganz knappe Entscheidung.

In der folgenden Gruppe E war die Situation ähnlich. Max Hopp braucht einen deutlichen Sieg über Jim Williams um weiter zu kommen und musste dann abwarten, was Josh Payne gegen Peter Wright zustande bringen würde. Der Druck auf Hopp war also ziemlich hoch und er trat auch lange nicht so souverän auf, wie bei seinem Sieg über Payne, vor lauter Nervosität überwarf er sich sogar. Nicht nur seine Fehler kosteten ihn aber den Sieg, Jim Williams konnte vollkommen unbelastet auftreten und spielte einfach deutlich besser, als in den Spielen zuvor. Williams konnte knapp gewinnen und alles hing vom Spiel zwischen Peter Wright und Josh Payne ab. Payne kam gut ins Spiel und hatte rasch zwei Legs gewonnen, drei brauchte er, um weiter zu kommen. Aber erst einmal kam Wright stärker auf und ging mit 4:2 in Führung. Hopp konnte also wieder hoffen. Payne aber riss sich am Riemen und holte sich erst das 3:4 und dann gar noch das 4:4. Damit war Hopp aus dem Rennen und Payne hatte sogar noch eine Chance auf den Sieg. Wright ließ das am Ende nicht zu und gewann mit 5:4 auch sein drittes Gruppenspiel, so dass aus dieser Gruppe Wright und Payne weiter kamen.


Den Abschluss des Abends machte das Spiel zwischen Dimitri van den Bergh und Mark McGeeney. Der Sieger würde in die nächste Runde einziehen. Vor dem Spiel war es spannender als während des Spiel, da schnell klar wurde, dass van den Bergh stärker war als McGeeney. Van den Bergh gewann deutlich mit 5:1 und zog neben Rob Cross als zweiter Spieler der Gruppe H in die nächste Runde ein.

Ich spurtete zum Shuttle, der sich an diesem Abend nur zögerlich füllte. Schließlich waren aber doch alle Sitze und Stehplätze besetzt und wir machten uns auf die wieder stimmungsvolle Heimfahrt. Auch die ist ein Highlight des Tages!












Kontakt © Global Darts. All Rights Reserved. Impressum