Vor 20 Jahren...

Dieses Jahr wird hier in Blackpool das 20. World Matchplay gespielt und wie bei vielen PDC Major Turnieren hat auch beim World Matchplay Phil Taylor im Laufe der Jahre die meisten Titel geholt. Allerdings hat das World Matchplay auch eine Besonderheit aufzuweisen - es ist das einzige PDC Major Turnier, das jemals von einem amerikanischen Dartspieler gewonnen wurde und das ausgerechnet beim allerersten Mal 1994. Larry Butler, der den schönen Spitznamen "The Bald Eagle" also der kahlköpfige Adler trägt, schlug damals im Finale Dennis Priestley. Während Dennis Priestley inzwischen kaum mehr an Turnieren teilnimmt , ist Larry Butler immer noch aktiv und auch durchaus erfolgreich - vielleicht liegt das daran, dass Butler 10 Jahre lang mit dem Dartspielen pausierte und erst wieder damit anfing, als die PDC verstärkt Turniere in den USA veranstaltete.

Butler kann in den USA auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Vor und nach seiner Pause hat er jede Menge Turniere gewonnen, sowohl im Steel-Dart als auch im E-Dart Bereich. Er hat an der BDO Weltmeisterschaft 1992 teilgenommen und konnte sich 2011 für die Winmau World Masters qualifizieren. 2012 war er Mitglied des amerikanischen WDF World Cup Teams. 1994 gewann er das World Matchplay und stand bei der PDC Weltmeisterschaft 1996 in den Viertelfinalen. 2009 qualifizierte er sich für die UK Open, aus diesem Jahr stammt auch das folgende Interview mit ihm, damals konnte ich während der UK Open mit ihm sprechen, habe das Interview aber lediglich im amerikanischen SEWA Forum veröffentlicht. 2012 gewann Butler ein Turnier der PDC North American Championship Tour und bildete daher zusammen mit Darin Young Team Amerika beim PDC World Cup 2013 in Hamburg. Im Juli 2013 gewann er ein weiteres Turnier dieser amerikanischen Turnierserie - es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass er sich noch einmal für die PDC Weltmeisterschaft qualifizieren kann.



Larry - du bist mir Sicherheit eine der amerikanischen Dart -Legenden, kannst du mir ein bisschen mehr über dich erzählen.?

Ich denke meine besten Jahre im Dartsport hatte ich in den 1990er Jahren, damals habe ich jede Menge Turniere gespielt und gewonnen. Es waren bis zu 30 im Jahr, das heißt ich war 30 Wochenenden unterwegs und kaum zuhause.

Hast du damals auch in England gespielt?

Ja, ich habe an einigen BDO Turnieren teilgenommen, einmal sogar an der BDO Weltmeisterschaft. Als die PDC gegründet wurde, hat man mich eingeladen dort mitzuspielen und das habe ich auch mit einigem Erfolg getan.

Du bist bis heute der einzige Spieler aus Nord-Amerika, der ein PDC Major Turnier gewinnen konnte?

Das ist richtig, ich habe 1994 das World Matchplay gewonnen. Im Finale habe ich Dennis Priestley geschlagen. Und 1996 stand ich in den Viertelfinalen der PDC Weltmeisterschaft.

Hast du immer nur Steel-Dart gespielt?

Nein, ich habe auch jede Menge E-Dart gespielt. Ich habe sogar ein paar Mal den Bullshooter gewonnen.

Hattest du damals einen Sponsor?

Ja, ohne wäre es nicht möglich gewesen.

Dann bist du plötzlich von der Bildfläche verschwunden.

Wie ich dir schon erzählt hebe, war es eine schwierige Zeit. Es war schon schwer genug in den USA herum zu reisen. Nach Großbritannien zu fahren, wo die ganzen Major Turniere stattfanden war noch viel schwerer.

Hast du nur aufgehört Turniere zu spielen?

Nein - ich habe komplett aufgehört zu spielen. Ich habe tatsächlich rund 10 Jahre lang überhaupt nicht gespielt.

Und was geschah dann?

Nun - die PDC kam nach Amerika - nicht nur mit den Las Vegas Desert Classics sondern auch mit anderen Turnieren - und ich dachte, ich könnte es ja einfach einmal probieren.

Warum?

Ich dachte, wenn soviel Preisgeld vergeben wird, könnte ich auch einmal versuchen da ran zu kommen - das lohnt sich wirklich!

Du hast in diesem Frühjahr (2009) einige Zeit in Großbritannien verbracht?

Ja - ich bin rund sieben Wochen hier gewesen, ich bin immer noch mit Ronnie Baxter befreundet, schon all die Jahre, und ich konnte bei ihm wohnen. Ich habe ein paar der UK Open Regionals und Players Championship Wochenende mitgespielt.

Und dich für die UK Open in Bolton qualifiziert?

Ich habe mich für Bolton qualifiziert und bin dann für das Turnier wieder angereist.

Du hast in der ersten Runde verloren?

Das ist wahr - es ist sehr schwer so ein Turnier mitzuspielen. Daran muss ich mich wirklich erst gewöhnen. An so viele Zuschauer bin ich nun überhaupt nicht gewöhnt.

Ist das in Amerika ganz anders?

Es ist vollkommen anders. Dort gibt es kaum Zuschauer. Das ist ja eines der Probleme der Las Vegas Desert Classics. In Amerika ist einfach das Interesse am Dartsport nicht groß genug. Vielleicht weil man Darts nicht im Fernsehen sehen kann, obwohl viele Leute die Streams verfolgen.

Was wird dein nächstes Turnier sein?

Die Las Vegas Desert Classics, aber da muss ich erst die Qualifikation überstehen. Letztes Jahr ist mir das gelungen.

Hast du denn heute auch wieder einen Sponsor?

Noch nicht, aber ich glaube das wird bald der Fall sein?

Wie gelingt es dir, Arbeit und Dartspielen zu vereinbaren?

Da habe ich kein Problem damit, weil ich mehr oder weniger selbstständig bin und mir soviel Zeit frei nehmen kann, wie nötig ist. Ich habe einen kreativen Computer Service.

Hat diese zehnjährige Pause deinen Darts irgendwie geschadet? Musstest du sehr viel trainieren um wieder dein altes Niveau zu erreichen?

Nein, gar nicht. Ich habe sofort wieder so gut gespielt wie zuvor. Ich muss mich wirklich eher wieder an die Turniere gewöhnen. Beim Dart spielen habe ich nichts verlernt.

Trainierst du viel?

Ich trainiere jeden Tag. Doppel und Tripel rund ums Board - das trainiere ich.

Hast du auch einen Trainingspartner? Nicht regelmäßig.

Hast du den Eindruck, dass die Spieler heute besser sind als vor 10 Jahren?

Nein, den Eindruck habe ich nicht. Vielleicht ein kleines bisschen. Der größte Unterschied ist, dass es heute sehr viel mehr gute Spieler gibt als vor 10 Jahren.













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