Mohnblüten und Schnurrbärte

Mit Mohnblüten erinnerten am Sonntag Spieler und Offizielle an den Remembrance Day, eine Art Volkstrauertag, der jedes Jahr am zweiten Sonntag im November im gesamten Commonwealth stattfindet. Dabei wird an die ihm Dienste der Armee stehenden, in den Kriegen gefallenen Menschen gedacht. Hier in Wolverhampton gibt es dann auch immer einen Umzug, an dem neben Kriegsveteranen und aktiven Soldaten auch andere Leute teilnehmen, die irgendwie mit dem Militär zu tun haben.
Seit wann die Mohnblüten das Zeichen des Remembrance Days sind, weiß ich nicht, sie sollen auf jeden Fall die Mohnfelder Flanderns symbolisieren, die schnell die blutigen Schlachtfelder des ersten Weltkriegs zurück eroberten.
Ein kanadischer Soldat und Dichter, John McCrae, der auf diesen Schlachtfeldern viele Kameraden beerdigen musste, hat seine Erlebnisse in Gedichten verarbeiten, in einem davon, dem Gedicht "In Flanderns Fields" wird der Mohn zum ersten Mal in diesen Zusammenhang gebracht.

Sicher ist auch vielen aufgefallen, dass zahlreiche Spieler und manche Offizielle ziemlich "unrasiert" aussehen. Das hat nun aber mit dem Remembrance Day gar nichts zu tun und es ist auch nicht so, dass es hier in Wolverhampton keinen Strom für die Rasiere mehr gibt.
Die Schnurrbärte gehen auf eine australische Fundraising Idee zurück, die 1999 entstanden und inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet ist, auch in Deutschland - den Movember.
Der November wurde zu einer Art "Männergesundheits- Monat" ausgerufen, in dem man auf den Prostatakrebs aufmerksam machen möchte und auch Aufklärung über die Krankheit leistet. Neben dem Prostatakrebs geht es aber auch um Depressionen und bipolare Störungen bei Männern, die oft zu spät oder auch gar nicht erkannt werden. Die gesammelten Spenden werden entsprechenden Organisationen für Aufklärungsarbeit und Forschung zugeführt.
Wenn "Mann" teilnehmen möchte, kann man sich über eine Internetseite anmelden und beginnt am 1. November glatt rasiert sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen, wobei es jedem frei gestellt ist, wie genau der Schnurrbart aussehen wird. Freunde und Bekannte sind dann aufgefordert zu spenden. Man kann sich auch als Team zusammenschließen, wie das einige Dartspieler, darunter Dennis Priestley, Paul Nicholson, Adrian Lewis und Phil Taylor, getan haben. Weltweit sind es anscheinend in diesem Jahr bisher rund 1 Million Teilnehmer mit weiter zunehmender Tendenz. Die Teilnehmer und Teams, die am meisten Spenden gesammelt haben, werden geehrt.
Also schaut den Spielern auch einmal ins Gesicht - in diesem Fall kann man sagen: an ihren Schnurrbärten werdet ihr sie erkennen!

Womit wir wieder beim Grand Slam sind!
Der Sonntag war insgesamt ein anstrengender Tag mit gleich 16 Dartspielen, erst die ersten Gruppenspiele der Gruppen E - H und nach einer nicht allzu langen Pause dann auch noch die zweiten Gruppenspiele der Gruppen A - D.
Die BDO Spieler haben auf jeden Fall am zweiten Tag viel besser abgeschnitten. Weltmeister Christian Kist machte einen sehr souveränen Eindruck, was man von seinem PDC Kollegen Adrian Lewis nicht wirklich sagen konnte, der knapp von Tony O'Shea geschlagen wurde.
Der junge Wesley Harms, der mit seinen Armstulpen einen ganz eigenen Stil kreiert, überrannte einen völlig überraschten Terry Jenkins. Lediglich Martin Phillips musste eine Niederlage hinnehmen. Und Gary Anderson trug tatsächlich ein neues Shirt - eines von mehreren, die alle schon vor dem Einsatz im Presseraum zu bewundern waren.
Die Shirts schienen ohnehin fast wichtiger als Andersons Spiel, dass er mit 5:4 knapp und etwas glücklich gegen John Part gewinnen konnte. Aber Anderson gab auch im Presseraum ganz unbefangen und wie gewohnt mit einem Kaffeebecher in der Hand Auskunft.
Auch Wesley Harms zog seine Armstulpen zum Interview gleich wieder an und gab sich ganz cool. Er spricht fließend englisch, was man von Christian Kist nicht so sagen kann.

Nach der Pause ging es mit den zweiten Gruppenspielen der Gruppen A - D weiter. Auch hier punkteten die BDO Spieler - sowohl Scott Waites als auch Ted Hankey gewannen ihre Spiele. James Wade war um einiges besser drauf als noch am Vortag und meinte hinterher, heute hätte es ihm endlich einmal wieder Spaß gemacht.
Ich kämpfte mich dann noch durch ein Interview mit Mervyn King.
Die Ergebnisse dieser zweiten Gruppenspiele fielen auf jeden Fall so aus, dass tatsächlich noch kein Spieler sicher in der zweiten Runde steht und auch noch keiner chancenlos wäre - allzu oft gab es so einen Situation beim Grand Slam noch nicht - die Spannung vor den letzten Gruppenspielen wird also enorm sein!











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