PDC Weltmeisterschaft 2017 - 2

Luftfahrt...und Darts
Für alle, die glauben die beiden Themen hätten gar nichts miteinander zu tun - ihr solltet vielleicht ab und zu den Uniboffin Blog lesen. Auch bei der Herstellung von Darts geht es um Luft Widerstand, um Flugbahnen und um die Verbesserung der Flugeigenschaften. Und tatsächlich hat die Luftfahrt ganz am Rand auch etwas mit dem Alexandra Palace zu tun. Denn im Alexandra Palace hat ein Pionier der englischen Luftfahrt, Francis Alexander Barton eine Flugmaschine gebaut, die 1905 bei ihrem Jungfernflug vom Alexandra Palace nach Romford flog - auch das eine Verbindung zum Dartsport, da Wayne Mardle in Romford beheimatet ist.

Barton stammte ursprünglich aus Dover, studierte in Harrow und Cambridge, war ein ausgezeichneter Ruderer und beschäftigte sich früh mit mechanischen Erfindungen. 1899 hatte er schon 15 Jahre Erfahrung mit navigierbaren Ballonen hinter sich und war daher von der britischen Regierung beauftragt worden, ein Luftschiff zu entwickeln. Es dauerte sehr viel länger als erwartet, die britische Regierung strich ihm die finanzielle Unterstützung und Barton war bald bankrott, ohne er sein größtes Problem, die Lustschiffe zu kontrollieren, lösen konnte. So wanderte er nach Südfrankreich aus und widmete sich der Musik, der Freimaurerei, der Herstellung von alkoholfreien Weinen und war nebenher Erfinder. Die britische Regierung vergaß ihn allerdings nicht und engagierte ihn kurz vor dem Ersten Weltkrieg erneut. Er baute dass Britannia Airship, dass am Ende keiner haben wollte und praktizierte während des Kriegs als Arzt. Zur Luftfahrt kehrte er nicht wieder zurück, er blieb bis zu seinem Tod 1939 bei der Medizin.

Der zweite Tag der Weltmeisterschaft begann mit dem ersten Vorrundenspiel zwischen dem erfahrenen, eher ruhigen Warren Parry und dem aufgekratzt wirkenden Niederländer Jerry Hendriks. Parry schien am Anfang die besseren Karten in dem etwas schleppend beginnenden Spiel zu haben, aber Hendriks steigerte sich und seine schlechten Scores wurden weniger. Auch die Durchschnitte beider Spieler gingen in die Höhe und pendelten sich um 86 ein. Hendriks konnte das erste Set gewinnen, in dem er zwei 180er warf, aber Parry gab nicht klein bei und konnte die ersten beiden Legs des zweiten Sets gewinnen. Aber dann hatte sich Hendriks von seiner Schwächephase erholt und traf auf einmal auch wieder die hohen Scores. Er gewann am Ende gegen den enttäuschten Parry und darf als Belohnung zum Abschluss des Abends ein zweites Mal auf die Bühne tänzeln.

Auch wenn das zweite Spiel ein Erstrundenspiel war, begannen Gerwyn Price und Jonny Clayton mit schwächeren Leistungen als die beiden Spieler des Vorrundenspiels und zu Ende des ersten Sets, dass Price mit Glück gewinnen konnte, da Clayton seine Doppel nicht traf, lagen die Durchschnitte der beiden knapp unter bzw. knapp über 80. Beide steigerten sich dann aber und das walisische Duell bewegte sich auf einem ähnlichen Niveau wie das Vorrundenspiel. Auch Clayton bekam seine Nerven und seine Doppel immer besser in den Griff und gewann am Ende doch überraschend deutlich mit 3:1. Im nächsten Spiel legte Steve Beaton wieder einmal einen untadeligen Auftritt hin und schlug Devon Petersen im Eilzug Tempo mit 3:1. Ganz zufrieden war er aber mit seiner Leistung hinter her nicht.

Das bisher beste Spiel der diesjährigen Weltmeisterschaft beendete den zweiten Turniertag. Schon die Walk-ons waren unterhaltsam - zuerst tänzelte erneut Jerry Hendriks auf die Bühne, dann folgte Peter Wright, der auf der Bühne tanzte - nicht nur die Zuschauer hatten ihren Spaß daran. Peter Wright dominierte von Anfang an und holte sich das erste Set. Jerry Hendriks hatte Chancen Set zwei zu gewinnen, aber er konnte sie nicht nutzen, leider, vielleicht hätte sich das Spiel dann anders entwickelt. So aber holte sich Wright auch Set zwei und gewann dann auch noch das dritte Set unangefochten. Es war ein verdienter Sieg - der erste über 100 Durchschnitt des Turniers und eine ordentliche Trefferquote auf die Doppel zeichneten die herausragende Vorstellung von Wright aus. Jerry Hendriks hatte genauso viel Spaß wie das Publikum und zum Abschluss tanzten Wright und Hendriks zusammen über die Bühne. Ein wirklich kurzweiliger Abend.











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