PDC Weltmeisterschaft 2018 - 1

Gemischtrassig
Es ging überall durch die Presse, dass sich Prinz Harry mit einer gemischtrassigen, amerikanischen Schauspielerin verlobt hat, die Weihnachten bereits mit der königlichen Familie verbringen wird, was ganz ungewöhnlich ist, das normaler Weise erst die Ehefrauen beim Weihnachtsfest dabei sein dürfen, nie die Verlobten. Meghan Markle wird zum ersten gemischtrassigen Mitglied der Königsfamilie werden, etwas, woran heute keiner mehr wirklich Anstoß nimmt.

Ganz anders war die Situation für die erste gemischtrassige Adlige Englands, die des 18. Jahrhunderts nach England kam. Und - damals noch ungewöhnlicher - sie wurde 1761 als Tochter einer afrikanischen Sklavin und des englischen Adligen Sir John Lindsay geboren, lebte dann aber viele Jahre bis zu ihrem Tod 1804 erst als Gesellschafterin und später mehr als Familienmitglied der Familie Murray im Kenwood House nicht allzu weit vom Alexandra Palace entfernt. Sir John Lindsay brachte seine Tochter mit nach England und sie wuchs zusammen mit ihrer Nichte im Haushalt ihres Onkels William Murray, des Earl of Mansfield auf. 1793 wurde sie dann endlich auch in die Freiheit entlassen und mit genügend Geldmitteln versehen, um als reiche Erbin ihres inzwischen verstorbenen Vaters ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Im gleichen Jahr heiratete sie den Franzosen John Davinier, mit dem sie auch mehrere Kinder hatte. Ihr letzter bekannter Urenkel starb 1975 in Süd Afrika. Zur damaligen Zeit war es etwas ungeheuerliches, dass eine gemischtrassige Frau quasi gleichgestellt Mitglied der Aristrokratie war.


Zu Beginn des ersten Abends der PDC Weltmeisterschaft war die Halle noch ein bisschen spärlich gefüllt, aber im Laufe des Spiels strömten die Zuschauer und gleichzeitig wurde es auch wärmer in der Halle. Hoffentlich wärmt es sich in den nächsten Tagen weiter auf, momentan ist es im Gebäude ähnlich kalt wie draußen und das Wetter soll sich über das Wochenende auch nicht wesentlich ändern.
Gleich das erste Spiel der diesjährigen PDC Weltmeisterschaft zeigte wieder einmal, wie wichtig es doch ist, wenn man seine Doppel trifft. William O'Connor hatte nämlich reichliche Probleme damit und steckte auch noch Steve Beaton an. Für O'Connor war es der erste Auftritt bei einer Weltmeisterschaft und sicherlich spielte das auch eine Rolle. Dafür erfreute er das Publikum gleich mit sechs 180ern. Insgesamt war es ein recht ausgeglichenes Spiel, das Beaton, der nach dem Spiel versicherte, das ihm das Dart spielen immer noch Spaß macht und er sonst gar nicht hier wäre - verdient mit 3:1 gewinnen konnte.

James Wilson genoss sichtlich die Atmosphäre des Alexandra Palace, als er zu seinem Spiel gegen den Polen Krzysztof Ratajski auf die Bühne kam. Und er wirkte weit weniger verkrampft als sein polnischer Gegner, der weit weniger souverän auftrat als bei seinem Sieg bei den Winmau World Masters. Allerdings muss man ihm zugute halten, dass er hier sein PDC Weltmeisterschafts-Debüt gab und so ganz ohne ist das nicht. Man kann das sicher nicht mit den Winmau World Masters vergleichen und auch nicht mit den European Tour Turnieren, von denen Ratajski ja in dieser Saison beinahe alle mitgespielt hatte. Der polnische Adler konnte zwar ein Set gewinnen, zeigte sich aber ansonsten ziemlich flügellahm und verlor mit 3:1. Ob er sich wohl bei der BDO Weltmeisterschaft, für die er sich ja auch qualifiziert hatte, besser geschlagen hätte?

Dann endlich war es Zeit für das Spiel für das wohl die meisten Zuschauer und Presseleute an diesem Tag in den Alexandra Palace gekommen waren und Titelverteidiger Michael van Gerwen kam auf die Bühne. Sein Gegner Christian Kist zeigte keine Spuren einer Verletzung und war ein ziemlich ebenbürtiger Gegner - bzw. wäre es gewesen, wenn er seine Doppel besser im Griff gehabt hätte.Auf jeden Fall musste van Gerwen ziemlich hart arbeiten, um am Ende einen 3: 1 nach Hause zu bringen. Beide Spieler hatten einen Durchschnitt von über 100. Das hätte man von Kist nach seinen Leistungen in den letzten Wochen sicher nicht für möglich gehalten.

Vor dem nächsten Spiel mussten zunächst ein paar Fans aus dem Saal entfernt werden. Ein übereifriger weiblicher Flamingo kletterte sogar über die Absperrung. Dann aber begann das letzte Spiel des Abends zwischen Gerwyn Price und dem Qualifikanten Ted Evetts. Evetts zeigte sich sicher auf den paar Doppeln, die ihm Price zugestand, war aber ansonsten doch der deutlich schwächere Spieler. Auch für Evetts war es das Debüt auf dieser Bühne und wie die anderen Debütanten war er angespannt und blieb es auch das ganze Spiel über. Für Price war es hingegen schon die vierte Weltmeisterschaft und diese Erfahrung zeigte sich auch in seinem Spiel, dass er mit 3:0 gewinnen konnte. Auch sein Durchschnitt lag wie der von Van Gerwen und Kist am Ende über 100.

Damit war der erste Abend auch schon vorüber. Besonders aufregend war er nicht gewesen, höchstes die Niederlage von Ratajski könnte man als kleine Überraschung bezeichnen. Nachdem heute der Abend ganz im Zeichen des Titelverteidigers Michael van Gerwen stand, wird am zweiten Abend Phil Taylor im Mittelpunkt stehen, der gegen Chris Dobey in seine letzte Weltmeisterschaft starten wird.











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