PDC Weltmeisterschaft 2020 - 3

Sonntag, 15. Dezember - "Good King Wenceslas"
Was für ein Abend war das gestern!!!Erst am Nachmittag das Spiel zwischen Luke Humphries und Jermaine Wattimena. Dann am Abend der Abschied von van Barneveld, der ja nun wirklich nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte. Ich hätte ihm schon eine schönere Weltmeisterschaft gegönnt, aber andrerseits habe ich mich auch gefreut, dass Darin Young hier endlich einmal ein Spiel gewinnen konnte. Und er hat verdient gewonnen. Dann zum Abschluss noch das Spiel zwischen Kim Huybrechts und Rob Cross. Keine Ahnung, was mit Cross war, aber vielleicht war Huybrechts einfach bereits eingespielt und hatte schon einen Sieg in der Tasche. So etwas kann ja schon ein entscheidender Unterschied sein. Passend zu Van Barnevelds Stimmung regnet es draußen auch noch in Strömen und ich schwamm fast zurück in meine Unterkunft.

Am dritten Tag des Turniers habe ich einmal mir ein ein englisches Weihnachtslied näher angesehen, dass merkwürdigerweise einen König Wencselas - in Wirklichkeit kein König sondern nur ein Herzog war - besingt. Sehr englisch hört sich das ja nicht an. Alle Leser, die schon einmal den Film tatsächlich Liebe gesehen haben, werden sich an das Lied erinnern, das der englische Premierminister (Hugh Grant) gezwungenermaßen zusammen mit seinem Chauffeur für drei kleine Mädchen singt. Auch Boris Johnson hatte in seinen Wahlkampf ein Video eingebaut, dass sich auf einen Szene aus dem Film bezog, musste aber zugeben, dass er den Film bis auf ein paar Ausschnitte gar nicht kannte...

Wie dem auch sei - Wenceslas war ein böhmischer Herzog, der im 9. Jahrhundert gelebt hat und der anscheinend sehr viel für die Armen in seinem Land tat.. Eine echte Verbindung zu Weihnachten hatte der Herzog eigentlich nicht, außer dass Wenceslas nach der Legende am zweiten Weihnachtsfeiertag einem armen Bauern hilft. Um 1850 schrieb ein englischer Dichter den Text, als Melodie wurde ein englisches Frühlingslied aus dem 13. Jahrhundert verwendet... Das das Lied überhaupt in England so beliebt wurde liegt daran, dass besagter Wenceslas nach seinem Tod nicht nur in Böhmen sondern auch in England verehrt wurde. Er galt als Vorbild für einen König, dessen Macht mehr mit Frömmigkeit als mit dem Geburtsrecht zu tun hat. Es gab viele kritische Stimmen, die die Kombination von Tanzlied und religiöser Dichtung nicht so gelungen fanden, was den Siegeszug des Lieds aber nicht aufhalten konnte. Tatsächlich Liebe ist auch bei weitem nicht der einzige englische Film, in dem das Lied gesungen wird. Außerhalb Englands ist das Lied nicht so bekannt.
Könige hat man bisher bei der Dart-Weltmeisterschaft nicht unter den Zuschauern ausmachen können, aber Prinz Harry war schon im Alexandra Palace dabei.

Auch der Sonntag ist wieder ein langer Dart Tag mit zwei Sessions. Von den Dartspielern auf der Bühne her, ist es ein weiterer internationaler Tag, die beiden gesetzten Spieler Ian White - am Nachmittag - und Michael Smith - am Abend sind aber Engländer.

Der Nachmittag beginnt mit Australien gegen China - also Kyle Anderson gegen Xiaochen Zong. Auch wenn es für Kyle Anderson kein überragendes Jahr war, würde ich ihn doch stärker einschätzen als den jungen Chinesen, der auch noch nicht über allzu viel Bühnen- Erfahrung verfügt.

Im zweiten Spiel trifft Ross Smith auf den Iren Ciaran Teehan. Smith hat beim Grand Slam wirklich nicht gut gespielt, bei ihm lief nichts zusammen. Teehan hat sich ganz knapp über den Development Tour Order of Merit qualifiziert und hat wenig Erfahrung auf der großen Bühne, so dass ich trotz allem auf Ross Smith als Sieger tippe.

Die nächste Partie lautet Brendan Dolan gegen Nitin Kumar. Kumar war schon letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft dabei, hat aber gegen Jeffrey de Zwaan verloren. Ich fürchte, er wird auch gegen Brendan Dolan verlieren, so unbeständig der Ire sich in diesem Jahr auch bisher gezeigt hat.



Wie immer beendet das Zweitrundenspiel die Session - dieses Mal spielt Ian White gegen Darius Labanauskas, der gegen Matthew Edgar, eine sehr sichere Vorstellung zeigte und nur zwei Legs abgab... Sollte Labanauskas einen guten Tag haben, könnte er White durchaus den Angstschweiß auf die Stirn treiben.





Der Abend beginnt mit Aaron Monk gegen Jose Justicia. Monk hat man in diesem Jahr nicht allzu oft gesehen, er konnte sich aber über den Pro Tour Order of Merit qualifizieren. Der Spanier Justicia hat auch auf der Pro Tour ein paar gute Platzierungen gehabt. Aber Monk ist deutlich erfahrener auf der großen Bühne, was sicher zu seinen Gunsten spricht. Es ist eines von den Spielen, bei denen es für mich keinen klaren Favoriten gibt.

Das gleiche gilt auch für das Spiel zwischen Andy Boulton und dem Amerikaner Danny Baggish - Baggish habe ich noch gar nicht spielen sehen und Boulton in letzter Zeit auch nur ganz selten. Ich lasse mich einfach überraschen.

Danach kommt Mikuru Suzuki auf die Bühne, die sich beim Grand Slam durchaus ordentlich geschlagen hat. Dieses Mal spielt sie gegen James Richardson. Richardson ist ein Spieler, der immer wieder einmal herausragende Spiele spielt, allerdings sehr unbeständig ist. Beim Grand Slam hat man gesehen, dass es für die Herren nicht so einfach ist, gegen eine Frau zu spielen. Wenn Richardson gut drauf ist, wird Suziki ihn eher nicht schlagen können, ansonsten hat sie aber sicher eine Chance.

Zum Schluss des Tags gibt es dann noch Michael Smith gegen Luke Woodhouse, der gegen Paul Lim einen sicheren Eindruck machte. Smith sollte normalerweise das Spiel problemlos gewinnen können - aber dazu muss er natürlich seinen Doppel treffen.











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