PDC Weltmeisterschaft 2020 - 6
Mittwoch, 18. Dezember - "O Tannenbaum"
Das war ein sehr, sehr langer Darttag gestern! Und natürlich stand Fallon Sherrocks Sieg über Ted Evetts im Mittelpunkt - schließlich war es das erste Mal, dass eine Frau bei der PDC Weltmeisterschaft ein Spiel gewinnen konnte. Und es war wirklich auch noch ein gutes Spiel, bei dem Sherrock zwei Mal sechs perfekte Darts nacheinander warf. Daneben gab es zwei deutliche 3:0 Siege von Noel Malicdem und Damon Heta und ein paar heftig umkämpfte Spiele, die von Ryan Searle, Jeffrey de Zwaan und Cristo Reyes gewonnen wurden...Mal sehen, was heute alles auf uns zukommen wird. Ach ja - gestern sind beide gesetzte Spieler eine Runde weiter gekommen!

Heute ist die Abendsession fest in deutscher Hand - Nico Kurz und Gabriel Clemens werden auf der Bühne stehen. Als Walk-on Song könnte man da das Lied "Oh Tannenbaum" empfehlen. Oder besser die Melodie des Lieds, die schon als Melodie für ganz unterschiedliche Texte gedient hat. Der Kantor der Leipziger Neukirche war 1824 bei der Suche nach einem Kinderlied für Weihnachten im Archiv auf dieses Lied gestoßen, das ursprünglich ein trauriges Liebeslied war, in dem der immergrüne Tannenbaum sinnbildlich ein Gegenstück zu einem untreuen Geliebten war. daraus wurde eine Liebeserklärung an den damals bereits üblichen Tannenbaum. Es dauerte bis nach dem zweiten Weltkrieg, bis das Lied wirklich populär wurde und auch in einer englischen und einer französischen Fassung bekannt wurde. Da die Melodie so einfach und überall bekannt ist, fand sie aber nicht nur als Weihnachtslied Verwendung, wobei auch der Text von O Tannenbaum gerne verballhornt wurde.

In anderen Ländern wurde die Melodie zum Beispiel mit dem Text "Die rote Fahne" zum Lied der Internationale Arbeiterbewegung und Parteihymne der britischen Labourpartei, mit dem Text "Maryland, my Maryland" erst Kampflied der Föderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg und dann Hymne des amerikanischen Bundesstaates Maryland und auch die Fans des FC Chelsea singen die Melodie bei "We'll keep the blue flag flying high". Da fragt man sich schon, warum noch niemand einen Walk-On Song daraus gemacht hat.
Die beiden gesetzten Spieler des Tages sind Stephen Bunting und James Wade. An ungesetzten Spielern haben wir wieder bei der Nationalität eine Bandbreite, die von Neuseeland über Japan, Litauen und Europa bis nach Südamerika reicht.

Ron Meulenkamp beginnt die Nachmittagssession gegen den neuseeländischen Debütanten Ben Robb. Über Ben Robb weiß ich tatsächlich nur, dass er der DPNZ Qualifikant ist...Das hilft nicht wirklich weiter, wenn man irgendwelche Vorraussagen über ein Spiel machen will. Ich lasse mich da einfach überraschen.

Mickey Mansell spielt danach gegen Seigo Asada. Asada ist ein starker Japaner, da dürfte Mansell wohl ziemliche Probleme bekommen, auch wenn der Nord Ire ab und zu schon tolle Spiele gespielt hat.
Auch Harry Ward gegen Madars Razma ist schwierig einzuschätzen - Razma spielt erfolgreich auf der Nordic und Baltic Tour, hat aber sonst noch wenig Herausragendes gezeigt. Ward spielt auf ähnlichem Level wie Ron Meulenkamp, der die Nachmittagssession eröffnete, und ist noch ziemlich unbeständig. Beide Spieler geben ihr Weltmeisterschafts-Debüt. Razma ist der etwas erfahrenere Spieler - das könnte ihm zum Sieg verhelfen.
Im letzten Nachmittagsspiel kommt Stephen Bunting als gesetzter Spieler auf die Bühne und er dürfte wohl mit seinem Gegner Jose Justicia keine allzu großen Probleme haben, auch wenn dieser souverän gegen Aaron Monk gewonnen hat.

Im ersten Spiel des Abends steht mit Nico Kurz der erste von drei deutschen Spielern und auch der mit der wenigsten Erfahrung auf der Bühne. James Wilson dürfte nicht unschlagbar sein, aber Kurz ist noch nie auf einer solchen Bühne gestanden und hat noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt - es wird sicherlich schwer für ihn.

Im zweiten Spiel trifft England auf Südamerika bzw. Josh Payne auf Diogo Portela. Beide sind schon im Alexandra Palace dabei gewesen, beide haben ein "unauffälliges" Jahr hinter sich. Ich persönlich schätze Payne stärker ein als Portela, aber es ist ja gerade bei solchen Erstrundenspielen das Schöne, dass man immer wieder Überraschungen erlebt.

Mit Gabriel Clemens kommt dann ein starker deutscher Spiele auf die Bühne, der beim Grand Slam beeindruckt hat. Er spielt gegen Benito van de Pas, der ein enttäuschendes Jahr hinter sich hat und durch den Tour Card Holder Qualifier musste, um sich überhaupt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Eigentlich sollte Clemens das Spiel ohne größere Probleme gewinnen.

Der gesetzte Spieler des Abends ist James Wade, für den das Gleiche gilt wie für Stephen Bunting - er sollte eigentlich das Spiel problemlos gewinnen. Aber so recht traue ich mich nicht mehr so etwas zu sagen.











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