UK Open 2018 - Tag 1

Das große Thema des ersten Tags der UK Open blieb wie bereits am Tag zuvor das Wetter. Die PDC hatte den Premier League Spieltag in Exeter aufgrund der Wetter Warnstufe Rot ausfallen lassen, aber nach einigem hin und her entschieden, die UK Open wie geplant stattfinden zu lassen. Die meisten Spieler waren genau wie die Offiziellen und die Security ohnehin schon angereist - lediglich 11 Spieler hatten abgesagt -, auch die ITV Crew war vor Ort und alles war bereits aufgebaut - ein ganzes Turnier abzusagen wäre unter diesen Voraussetzungen fast nicht möglich gewesen. Allerdings wollte das Butlins Resort diese Entscheidung nicht mittragen und gab in einer Mitteilung bekannt, dass das Resort geschlossen bleiben würde und alle, die das Wochenende gebucht hatten, auf Grund der weiter angespannten Wetterlage zuhause bleiben sollten.

So waren kaum Zuschauer vor Ort - außer ein paar Tagesbesuchern, den Leuten, die die Spieler begleiteten, und den Gästen, die vor der Veröffentlichung der Mitteilung angereist waren. Wenn ich mir so die Strassen in Minehead anschaute, war es besser, dass die Leute zuhause geblieben waren, so etwas wie einen "Winterdienst" scheint es hier nicht zu geben und über Nacht waren rund 20 cm Schnee gefallen und es schneite munter weiter. Auch der Wind war immer noch da und sorgt überall für Schneeverwehungen.

Die PDC ihrerseits hatte beschlossen unter diesen Voraussetzungen keine Spiele auf der großen Bühne im eisigen Sky Pavillon stattfinden zu lassen- den riesigen Raum zu heizen wäre unsinnig gewese . Die Spiele, die auf der Hauptbühne angesetzt gewesen waren, wurden auf die Nebenbühne verlegt, die Spiele der Nebenbühne auf die Boards 3 - 8 verteilt. Im Reds, dem Raum mit der Nebenbühne waren die Temperaturen ganz angenehm. In dem Raum mit den Boards 3 - 8 war es eiskalt und die Spieler versuchten sich einigermaßen warm zu halten und zu verhindern, dass ihnen die Darts an den Fingern anfroren. Vielleicht sollte die PDC statt dem üblichen, kalten Wasser für die Spieler auf heißen Tee oder Kaffee zurückgreifen.

Angenehme Überraschung für mich - es gibt inzwischen einen abgeschlossenen Presseraum und der war sogar beheizt!!! Mehr als unangenehm war es freilich, zu den beiden Veranstaltungsräumen zu kommen - dazu musste man jedes Mal hinaus ins Freie in den starken Wind und den Schneefall.

Unter den Spielern, die nicht angereist waren, waren leider mit Maik Langendorf, Zoran Lerchbacher und Rene Berndt auch drei deutschsprachige Spieler, wobei Berndt wegen einer Verletzung absagte und nicht wegen der Probleme mit dem Wetter. Nicht so leicht aufgeben wollte Martin Schindler, der sich tatsächlich im Laufe des Freitags noch nach Minehead durchkämpfte - allerdings begann für ihn das Turnier auch erst in der Abend-Session.

Am Nachmittag waren gleich mehre große Namen bereits in Aktion und ich blieb gleich beim ersten Spiel auf Bühne 2 hängen, wo Paul Nicholson gegen Terry Jenkins spielte. Nicholson lag bereits in Führung, aber Jenkins kämpfte sich zum 5:5, hatte dann ausgerechnet im entscheidenden Leg Schwierigkeiten auszumachen, so dass Nicholson am Ende gewinnen konnte. Nicholson holte sich auch in Runde 2 einen 6:5 Sieg - dieses Mal über Richard North - und wird in Runde 3 am Abend auf Paul Hogan treffen. Ebenfalls in der dritten Runde steht auch John Part, der mit seinen ersten beiden Gegnern keine Schwierigkeiten hatte. Für den Jugendweltmeister Dimintri van den Bergh läuft es in diesem Jahr überhaupt nicht und er schied bereits in Runde 1 aus dem Turnier aus. Benito van de Pas erlitt in der zweiten Runde das gleiche Schicksal genau wie Danny Noppert, Andy Hamilton und Wayne Jones. Raymond van Barneveld überstand nur mit viel Glück die zweite Runde.

Von den angetretenen deutschsprachigen Spielern schied Rene Eidams in Runde zwei aus - Dave Chisnall war dann doch eine Nummer zu groß für ihn nachdem er in der ersten Runde noch gegen Andrew Johnson gewonnen hatte. Michael Rasztovits gewann sein Erstrundenspiel gegen Simon Tate und hatte in der zweiten Runde ein Freilos, weil Maik Langendorf wegen der Wetterprobleme in Deutschland geblieben war. Gabriel Clemens stieg in der zweiten Runde ins Turnier ein und gewann mit 6:0 gegen Andrew Gilding, der vollkommen aus der Form ist. In Runde 3 wird es Clemens mit Kim Huybrechts zu tun bekommen und Rasztovits hat mit Corey Cadby einen sehr starken Gegner zugelost bekommen. Martin Schindler hingegen wird gegen Ryan Harrington spielen - mal sehen, wie er seine Anreise verkraftet hat.
Von den Amateur Qualifikanten waren noch Alex Roy, Paul Hogan, Harry Ward, David Airey und Darryl Pilgrim im Turnier. Alle anderen überstanden die Nachmittags-Session nicht.

Während die Nachmittagssession nicht wirklich große Überraschungen mit sich brachte, ging es dann in der Abendsession Schlag auf Schlag. Als erstes warf Mervyn King auf der Hauptbühne Raymond van Barneveld aus dem Turnier, was jetzt vielleicht nach dem ersten Auftritt des Niederländers gegen Mike Norton keine so große Überraschung war - van Barneveld hatte schon da gewackelt. Dann schieden nahezu gleichzeitig Adrian Lewis und Titelverteidiger Peter Wright aus. Wright verlor noch dazu gegen den jungen Nord Iren Nathan Rafferty, der schon eine Weile auf der Development Tour unterwegs ist, aber noch nie besonders aufgefallen war. Lewis brachte gegen einen stark spielenden Niederländer Dirk van Duijvenbode keinen Fuß auf den Boden. Aber Lewis ist ja schon eine Weile ziemlich außer Form.

Kaum hatte man sich vom überraschenden Ausscheiden Peter Wrights erholt, war auch der Favorit Michael van Gerwen gegen seinen Landsmann Jeffrey de Zwaan aus dem Turnier ausgeschieden - mit Sicherheit die Überraschung dieser UK Open. Kaum jemand hatte sich vorstellen können, wer außer van Gerwen hier gewinnen würde. Jetzt musste man sich erst einmal sortieren und nach neuen, möglichen Titelaspiranten suchen. Auch für Simon Whitlock und Dave Chisnall war das Turnier nach der dritten Runde beendet.

Was die deutschen Teilnehmer betrifft: Gabriel Clemens machte Kim Huybrechts das Leben ziemlich schwer und ließ sich kaum abschütteln. Am Ende gewann Huybrechts dann aber doch mit 10:8. Martin Schindler hingegen gelang es, sich gegen Ryan Harrington mit 10:7 durchzusetzen, trotz seiner schwierigen Anreise nach Minehead. Zur "Belohnung" wird Schindler in der vierten Runde auf Corey Cadby treffen, der mit Michael Rasztovits nur wenig Mühe hatte.
Bis auf den unverwüstlichen Paul Hogan sind nach dem ersten Tag bereits alle Amateur Qualifikanten aus dem Turnier ausgeschieden - ebenfalls eher ungewöhnlich.

Ich wartete die Auslosung gar nicht mehr ab, sondern machte mich reichlich durchfroren auf den Rückweg zu meiner gut geheizten Unterkunft. Es schneite immer noch und auch der Wind war immer noch ziemlich stark. Da die Gehwege alle ungeräumt sind, musste ich auf die Strassen ausweichen, auf denen der Schnee wenigstens festgefahren ist. Kaum ein Auto war mehr unterwegs, nur noch ein paar kleine Fußgänger Gruppen kamen mir in Richtung Butlins entgegen. Wahrscheinlich hatten sie auf die Darts verzichtet und sich lieber in den nächsten warmen Pub geflüchtet.











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