UK Open - Tag 1

Vielleicht hätte Kevin Painter etwas anderes frühstücken sollen...
Ich bin auch in diesem Jahr wieder zu den UK Open gereist und kam bereits am Abend vorher in Minehead an. Wie jedes Mal war die Anreise - nun ja- ermüdend, nach Bolton zu kommen, wo das Turnier bis vor drei Jahren stattfand, war weniger aufwendig gewesen.. Dass Dartspieler und Fans vor Ort waren, konnte man schon im Bus und später auch beim Einkaufen feststellen - außer mir irrten auch noch ein paar Spieler und Offizielle durch den größten Supermarkt vor Ort und zumindest das Ehepaar Caven schien an diesem Abend noch Kochen zu wollen.

Die Möglichkeit hatte ich ja in meinem Bed and Breakfast gar nicht, ging aber trotzdem nicht hungrig ins Bett. Draußen schüttete es und stürmte - es war richtig ungemütlich. Am nächsten Morgen schien dann aber fast die Sonne, allerdings war es sehr kalt geworden. Während ich bei meinem englischen Frühstück saß - ich hatte mir die Specials in Form von Rührei und Räucherlachs geordert - tauchten auch andere Bewohner der Unterkunft auf und irgendwann fiel mir dann auf, dass der mit Kevin angesprochene Gast Kevin Painter war. Ich saß mit dem Rücken zu ihm, sah also nicht was ihm serviert wurde, als er sich die "Kids chice " bestellte. Im Laufe des Turniertages stellte sich heraus, dass das wohl nicht ganz das richtige war, denn er schied bereits nach seinem ersten Spiel gleich wieder aus während ich es bis zum Ende des Turniertags durchhielt.

Sollte es allerdings wirklich am Frühstück gelegen haben, haben an diesem ersten Tag der UK Open doch auch noch andere Spieler das Falsche gegessen, James Wade zum Beispiel, der das ganze Spiel hindurch Diskussionen mit dem Offiziellen führte und wieder einmal mit Mensur Suljovic gar nicht zurecht kam. Mit dessen Spielweise kann ich mich allerdings auch nicht so recht anfreunden - er steht immer am Oche und wirkt so, als müsse er sich erst noch entscheiden, als ob er wirklich spielen will. Trotzdem ist er ein guter Dartspieler und gewinnt wirklich nicht nur deshalb, weil er seine Gegner aus dem Konzept bringt. Auch Robert Thornton hatte so seine Probleme gegen eine wirklich stark spielenden Arron Monk - es lief einfach nicht. Vollkommen überrannt wurde auch Rowby-John Rodriguez von Lee Evans, in einem Spiel auf der Hauptbühne vor an diesem Nachmittag nicht allzu vielen Zuschauern.

Die Zuschauer schienen sich an diesem Tag alle um die Boards 3 - 8 versammelt zu haben, wahrscheinlich waren unter ihnen viele Freunde und Angehörigen der UK Open Amateur Qualifikanten. Zumindest während der ersten beiden Runde spielten dort ja nicht gerade die absoluten Topspieler. Nach Abschluss der zweiten Runde fand die mit Spannung erwartete Auslosung der dritten Runde statt, bevor wir alle erst einmal in die Pause geschickt wurden. Der Wind draußen hatte inzwischen aufgefrischt und der Presseraum war so kalt, dass einem fast die Finger abfroren - glücklicherweise klappte der Nachschub mit heißem Wasser für die Getränke reibungslos.

Auch am Abend war der als Center Stage bezeichnete Raum mit den sechs Boards mehr als gut gefüllt, erst als der Abend dem Ende zuging und Michael van Gerwen auf die Hauptbühne kam veränderte sich das. Allerdings fand man an diesen sechs Boards auch jede Menge bekannter Spieler. Auch Raymond van Barneveld war darunter, der nicht besonders glücklich darüber war, dass er nicht auf einer der Bühnen gegen David Pallett antreten konnte. Es war ein ganz enges Spiel, die Barney Army war aber nicht zu überhören und half dem Niederländer dann doch über die Ziellinie. Es war nicht das einzige enge Spiel - auch Michael Smith und Daryl Gurney lieferten sich einen heftigen Kampf, wobei die Auseinandersetzung auch verbal geführt wurde. Das letzte Spiel des Tages fand ebenfalls auf der Center Stage statt - dort schlug der Amateur Qualifikant Barry Lynn dann schon während der Auslosung zur nächsten Runde Brendan Dolan mit 9:6. Deutlicher Verlierer war leider der einzige deutsche Teilnehmer Rene Eidams, der gegen den sehr unauffälligen James Wilson reichlich unglücklich wirkte, weil ihm überhaupt nichts gelingen wollte. Dabei war Wilson sicher kein unschlagbarer Gegner.

Schwer zu sagen, was mein persönliches Spiel das Tages war. Arron Monk fand ich beeindruckend - er hat sich wirklich sehr verbessert seit dem ich ihm zum letzten Mal gesehen hatte. Das gleiche gilt auch für Ryan Harrington. Alan Norris spielte stark, auch Mark Webster machte einen guten Eindruck. Michael van Gerwen und auch Adrian Lewis wurden nicht wirklich geprüft, sie waren zu überlegen. Von den 32 Amateur Qualifikanten werden auch in der vierten Runde noch zwei am Oche stehen, allerdings warten mit Michael van Gerwen und Gary Anderson schwere Gegner auf sie.

Als ich Butlins verließ, erwartete mich draußen wieder der eisige Wind und ich war wirklich froh, als ich wieder in meiner warmen Unterkunft angekommen war. Ziemlich bald verzog ich mich ins Bett, der Tag war anstrengend gewesen. Als ich gerade überm einschlafen war, kamen dann die letzten Dartfans zurück, reichlich angeheitert wie es schien und sehr geräuschvoll...













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