Das UK Open Qualifier Wochenende Anfang Mai in Birmingham war die letzte Möglichkeit für die PDPA Spieler sich für die UK Open im Juni in Bolton zu
qualifizieren. Deshalb hatte ich beschlossen nach Birmingham zu fliegen, um mir die Entscheidung nicht entgehen zu lassen. Insgeheim hatte ich
auch gehofft, ich könnte in England vielleicht auch einmal einen schönen Frühling erleben. Frühling war es schon und es schien auch tatsächlich
fast immer die Sonne, allerdings lagen die Tagestemperaturen bei unter 10 Grad . und auch am Austragungsort war es doch eher "frisch". Solange
es zu Beginn des Turniers ziemlich voll war, fiel es nicht so auf, aber je mehr sich die Halle leerte, um so kühler wurde es und um das Board 1
6 herum spürte man noch zusätzlich einen Luftzug.
Glücklicherweise hatte ich mich aber mit warmer Kleidung ausgestattet, für die überwiegend kurzärmlig spielenden Darter dürfte es aber nicht so
besonders angenehm gewesen sein.
Ich war bereits am Freitag angereist, um mich schon mal etwas umzusehen - so gut kenne ich Birmingham nicht. Das Hotel zu finden erwies sich als
gar nicht so einfach - es lag zwar ziemlich zentral zwischen Bahnhof und NIA, aber der Weg zum Hotel, den ich mir im Internet ausgesucht hatte,
endete in einer Sackgasse, na ja, eigentlich war es eher ein Kanal.
Für mich war das überraschend. Ich wusste zwar, dass diese Kanäle existieren, auch in Wolverhampton war ich schon daran entlanggelaufen, aber dass
sie auch mitten durch die Innenstadt von Birmingham führen und eben nicht umgangen, sondern höchsten überquert werden können, wusste ich nicht.
Früher waren diese Kanäle wichtig für den Gütertransport. Nachdem dieser wie auch sonst überall, überwiegend auf die Straßen verlegt worden war,
wurden die Kanäle zunächst ziemlich vernachlässigt, genauso wie die an ihnen liegenden Stadtteile. Inzwischen aber werden sie überall in England
wieder gepflegt und die Stadtteile erleben ebenfalls eine Aufwertung. Viele Freizeitkapitäne sind heute darauf unterwegs, gerade in Birmingham
war doch ziemlich viel los und sie haben auch wirklich ihren eigenen Reiz.
Nachdem ich dann im Hotel angekommen war und meinen Koffer deponiert hatte, machte ich mich auch gleich noch auf den Weg Richtung NIA. Die
National Indoor Arena liegt ebenfalls direkt am Kanal, ist aber natürlich auch über Straßen zu erreichen, wobei das aber von meinem Hotel
aus sicherlich länger gedauert hätte als der kurze Spaziergang am Kanal entlang.
Am nächsten Vormittag machte ich einen kurzen Shopping-Ausflug in die Innenstadt und ging dann zur NIA. Die Qualifikationen wurden allerdings
nicht in dem großen Saal gespielt, in dem die Premier League stattgefunden hatte, sondern in einer ganz normalen Sporthalle, die über das Parkdeck
im Untergeschoss zu erreichen war. Die Halle war ziemlich groß, 16 Boards fanden bequem nebeneinander Platz, dazu kam noch mehrer Practice Boards
an der Stirnseite. Die freie Fläche in der Mitte war mit Tischen und Stühlen gut gefüllt und natürlich auch mit Dartspielern und ihren Freunden
und Gästen. Da ja schon alleine beinahe 200 Spieler gemeldet hatten, war die Halle doch ziemlich voll und ich brauchte eine Weile, bis ich alle
Bekannten ausfindig gemacht hatte. Unter den Besuchern an diesem Tag war für mich vollkommen überraschen - und ich denke für viele andere ihrer
Freunde auch - Stacy Bromberg, die noch ein Flugticket hatte aufbrauchen müssen und die Gelegenheit genutzt hatte, um eine Freundin in England
zu besuchen.
Irgendwann hatte ich dann aber auch die deutschen Teilnehmer gefunden und habe mir natürlich zuerst einmal Bernd Roiths Vorrunden Spiel gegen
Danny Summers angesehen, das er sicher gewonnen hat. Im seinem Erstrundenspiel hatte er gegen Darren Johnson etwas Pech - er traf einmal die
Doppel nicht mehr, was sich entscheidend auf den Spielverlauf auswirkte und irgendwie war dazu noch die Reihenfolge des Wurfs durcheinander,
was den Spiel Rhythmus etwas durcheinander brachte. Wobei Bernd möglicherweise ohnehin verloren hätte - Darren Johnson spielte einfach gut.
Michael Rosenauer hatte sein erstes Spiel gegen Dennis Priestley gewonnen, dann aber gegen Mark Webster verloren - er hatte alles auf eine Karte
gesetzt und wollte wenigstens versuchen, sich noch für die UK Open zu qualifizieren, Wilfried Hoberg war aus unbekannten Gründen leider gar nicht
angereist. Und Stefanie Lück hatte gegen Jelle Klaasen in der Vorrunde einfach keine Chance.
Am Samstag haben mich Colin Lloyd und Terry Jenkins am meisten beeindruckt - beide spielten sehr sicher und machten sauber aus. Glücklicherweise
stand ich auch gerade am richtigen Board, als Kim Huybrechts seinen Neun-Darter warf, bei 16 Spielen die gleichzeitig gespielt werden schon fast
ein Wunder. Verloren hat Huybrechts das Spiel dann aber doch -allerdings hieß sein Gegner auch Terry Jenkins.
Beeindruckend spielte auch der eher unbekannte Andrew Gilding, der den Spitznamen "Goldfinger" trägt. Und von den nachrückenden jungen Spielern
hatte der von Sky Sport Moderator John Gwynne gesponserte Shaun Griffiths einen guten Lauf. Beide Spieler erreichten die Viertelfinale. Robert
Thronton ist eindeutig wieder im Aufwind und spielte stark. Von den anwesenden Premier League Spielern schied James Wade als erster aus, er brachte
in seinem Spiel gegen Colin Lloyd keinen Fuß auf den Boden und verlor 6:0.
Lewis, Anderson und Whitlock schieden in der vierten Runde aus, Kevin Painter im Viertelfinale und Andy Hamilton stand im Finale, wo er dann von
einem an diesem Tag nicht aufzuhaltenden Terry Jenkins geschlagen wurde.
Angeregt durch den letzten Blog des Darts Performance Centre, in dem Paul darüber gesprochen hatte, wie die Durchschnitte ausfallen müssten, um
sich in der PDC behaupten zu können, hatte ich beschlossen dieses Mal bei ein paar Spielen die Scores mitzuschreiben, ich wollte einfach mal
schwarz-auf-weiß sehen, wie das so mit der Statistik aussieht.
Was dabei herausgekommen ist, findet ihr jetzt hier, es war auf jeden Fall interessant!
Bernd Roith 6:0 Danny Summers, Vorrunde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Bernd Roith | 84,62 | 12 | 5 | - | - | 3 |
Danny Summers | 71,07 | 7 | - | - | - | - |
Brendan Dolan 6:4 Brian Woods, Erste Runde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Throw |
Brendan Dolan | 96,85 | 16 | 9 | - | 90 | 3 |
Brian Woods | 95,99 | 14 | 2 | 3 | - | 2 |
Terry Jenkins 6:4 Kim Huybrechts, Nine-Darter Huybrechts, Dritte Runde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Terry Jenkins | 94,35 | 9 | 8 | 3 | 120, 97 | 2 |
Kim Huybrechts | 105,31 | 11 | 5 | 5 | 141 | 2 |
Colin Lloyd 6:0 James Wade, Dritte Runde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Colin Lloyd | 104,10 | 7 | 7 | - | 106 | 3 |
James Wade | 94,40 | 8 | 1 | 2 | - | - |
Colin Lloyd 6:1 Mervyn King, Vierte Runde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Colin Lloyd | 100,87 | 6 | 7 | 2 | - | 3 |
Mervyn King | 93,94 | 8 | 6 | 1 | - | 1 |
Kevin Painter 6:4 Dean Winstanley, Vierte Runde
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Kevin Painter | 99,30 | 13 | 5 | 1 | 106 | 2 |
Dean Winstanley | 95,60 | 10 | 7 | 1 | - | 2 |
Andy Hamilton 6:3 Kevin Painter, Halb-Finale
Name | Durchschnitt | 100+ | 140+ | 180 | High Finish | Legs gegen Wurf |
Andy Hamilton | 93,82 | 12 | 5 | 3 | - | 3 |
Kevin Painter | 83,40 | 10 | 4 | - | - | 2 |