Vor zehn Jahren - Teil 2

Für Mensur Suljovic war es 2008 die erste PDC Weltmeisterschaft. Er besiegte in der ersten Runde Andy Smith, verlor dann aber in Runde zwei gegen John Part. Sein erster Weltmeisterschaftsauftritt war es allerdings nicht - er hatte bereits 2002 an der BDO Weltmeisterschaft teilgenommen und dort in der zweiten Runde gegen Mervyn King verloren. Vor 10 Jahren konnte man sich noch nicht vorstellen, dass er 2018 als Nummer 5 der Welt im Alexandra Palace auf die Bühne kommen würde. Und dass er einmal so populär werden würde, wie er es inzwischen ist, hatte man sich auch nicht vorstellen können.

Einer der Spieler, der inzwischen völlig von der Bildfläche verschwunden ist und lediglich ab und zu als Vorsitzender der PDPA noch öffentlich ein Erscheinung tritt ist Peter "One Dart" Manley , der bei der Weltmeisterschaft 2008 in den Viertelfinalen stand. Den Spitznamen hatte er bekommen, weil er unglaublich sicher auf den Doppeln war und immer gleich mit dem ersten Dart traf. Auch wenn er bis auf die Las Vegas Desert Classics 2003 nie ein großes Turnier gewonnen hatte, zählte er 2008 mit zu den beliebtesten Spielern der PDC. Auf dem Exhibition Circuit ist er heute noch gefragt. Während es bei Wayne Mardle der Mumps war, der ihn im Ranking immer weiter absinken ließ und er heute nicht mehr aktiv spielt sondern als Kommentator von Sky Sports unterwegs ist, war es bei Manley eine Herzerkrankung, von der er sich wohl nie wieder richtig erholte. 2008 schaute das freilich noch ganz anders aus.

Er schlug zunächst Toon Greebe, damals einer der jüngsten Teilnehmer der WM, der mir neulich bei den Winmau World Masters wieder über den Weg lief, und dann in Runde zwei Alan Warriner-Little, der inzwischen ebenfalls in den Kommentatoren Job gewechselt hat. Hinterher räumte Manley ein, dass es ein schwieriges Spiel für ihn gewesen war, da er mit Alan gut befreundet war. Nach seinem Zweirundenspiel fuhr Manley nach Hause in die Weihnachtspause. In der dritten Runde spielte er gegen Jan van der Rassel, einen der Überraschung Spieler bei dieser Weltmeisterschaft, der ebenfalls inzwischen nicht mehr aktiv ist, weil es ihm nicht gelang, einen Sponsor zu finden. Durch seine Weihnachtspause erholt war es für Manley kein allzu schweres Spiel und er gewann mit 4:1. In den Viertelfinalen traf er dann auf Kirk Shepherd und auch wenn er vorher noch gemeint hatte, er würde nicht die gleichen Fehler machen, wie dessen bisherigen Gegner, verlor er am Ende doch mit 4:5. Seine Sicherheit auf die Doppel hatte ihn in diesem Spiel im Stich gelassen.

Einer der Spieler der bei der Weltmeisterschaft 2008 wie Mensur Suljovic sein Debüt gab, war Mervyn King, der nach der BDO Weltmeisterschaft 2007 zusammen mit Jelle Klassen, Vincent van der Voort und Michael van Gerwen zur PDC gewechselt hatte. Innerhalb nur eines Jahres hatte er sich im Ranking der PDC nach oben gespielt. Sein Erstrunden Gegner war Michael Rosenauer, der für eine ähnliche Kontroverse sorgte, wie der Pole Krzysztof Ratajski, der sich in diesem Jahr für die BDO Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, sich aber für die Teilnahme an der PDC Weltmeisterschaft entschied. Rosenauer hatte sich über die Lakeside Play-Offs den Platz in der BDO Weltmeisterschaft gesicherte, hatte aber dann eine Wildcard des DSF für die PDC Weltmeisterschaft angeboten bekommen und sich für die PDC Weltmeisterschaft entschieden. .. Das Spiel zwischen King und Rosenauer war ziemlich eng, aber am Ende konnte sich King mit 3:2 durchsetzen. King war nicht glücklich über sein Spiel, weil er einfach nicht so gut scorte wie sonst, und er hoffte, dass er in der nächsten Runde besser spielen würde. Aber seine Hoffnung war vergeblich - auch in Runde 2 gegen Roland Scholten hatte er wieder Probleme mit seinen Scores und verlor. Während Michael Rosenauer nur dieses eine Mal an der PDC Weltmeisterschaft teilnahm, ist Mervyn King mit wechselndem Erfolg seither bei jeder Weltmeisterschaft dabei gewesen und mit Sicherheit immer noch ein starker und unangenehmer Gegner.

Die Liste der Spieler, die vom PDC Circuit verschwunden oder zumindest im Ranking weit abgerutscht sind, ist lang. Roland Scholten hatte eine Schulter Operation und kam nie wieder zurück, auch Barrie Bates und Denis Ovens sind verletzungsbedingt nicht mehr dabei, auch wenn sich Bates inzwischen auf der Challenge Tour versucht. Terry Jenkins hatte anscheinend nicht mehr wirklich Lust, den Circuit zu spielen - er hätte sich wohl aber durchaus behaupten können. Leider hat er die Teilnahme an einer letzten Weltmeisterschaft ganz knapp verpasst, vielleicht hätte ihm die Teilnahme am PDPA Qualifier oder an einem Pro Tour Wochenende gereicht, um sich ein letztes Mal zu qualifizieren. Colin Lloyd, Wes Newton, Colin Osborne, Ronnie Baxter und einige anderen scheinen grundlos einfach nicht mehr gut genug zu sein. Lloyd tauchte in Wolverhampton während des Grand Slam ein paar Mal im Presseraum auf. Wenn er auch seine Qualitäten als Spieler verloren zu haben sind doch seine gute Laune und sein Humor sind sicherlich nicht auf der Strecke geblieben. Mark Dudbridge, der 2008 in Runde drei gegen James Wade ausschied - in einem merkwürdigen Spiel, in dem beide Spieler mit ihren Erkrankungen zu kämpfen hatten - wird im nächsten Jahr wieder auf der Pro Tour spielen, nachdem er sich als Zweiter des Challenge Tour Order of Merit eine Tour Card erspielt hat. Das Gleiche gilt auch für Wayne Jones, der den Challenge Tour Order of Merit nach der letzten Saison anführte. Bob Anderson hatte sich entschieden nach der Weltmeisterschaft 2008 an der League of Legends teilzunehmen und wurde dafür von der PDC von der Teilnahme an sämtlichen Turnieren ausgeschlossen. Dennis Priestley hat aus Altergründen und wegen seiner Krebserkrankung aufgehört, Chris Mason ist ebenfalls Kommentator geworden.


Von den internationalen Qualifikanten kam Toon Greebe 2010 zurück in den Ally Pally, der Chinese Shi Yongsheng war 2009 wieder dabei genauso wie der Süd Afrikaner Charles Losper. Per Laursen hat die Qualifikation in diesem und im letzten Jahr nicht geschafft, stand aber noch ein paar Mal im Ally Pally auf der Bühne und ist auch als Teil des dänischen PDC World Cup Teams immer noch vielen Dart Fans bekannt.











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