Nelson Mandela und der Muswell Hill

Auch wenn es im ersten Moment so ausschaut, als wollte ich so kurz nach dem Tod Mandelas auf Biegen und Brechen einen Zusammenhang mit dem Muswell Hill herstellen - so ist es nicht. Nelson Mandela hatte tatsächlich etwas mit dem Muswell Hill zu tun. Und genau wie die Karriere der Kinks begann auch diese Verbindung Anfang der 1960er Jahre.
Damals war der enge Freund und Vertraute Mandelas Oliver Tambo nach Europa geschickt worden, um Verbündete im Kampf gegen die Apartheid zu finden und zu mobilisieren. Und in London am Muswell Hill unterhalb des Alexandra Palace hat er dann 30 Jahre lang gewohnt, bis er 1990 nach Südafrika zurückkehrte.

Tambo war als er nach London kam Generalsekretär des ANC - African National Congress. 1967 wurde er dessen Präsident. Es gibt viele Leute, die der Ansicht sind, hier im Norden Londons hätte die Anti-Apartheid Bewegung ihren Ausgang genommen, denn Tambo blieb nicht der einzige südafrikanische Exilant, der sich hier ansiedelte In der Bevölkerung fanden die Exilanten und ANC Mitglieder viele Anhänger und sehr viel Unterstützung und tatsächlich fanden auch die allerersten Protestveranstaltung auf dem Muswell Hill statt, genauer gesagt sogar im Alexandra Palace. Und Nelson Mandela hat seinen Freund auch einmal zu Beginn seines Exils 1962 und dann noch einmal, 1990, nachdem er aus der Haft Entlassen worden war und man hier im Stadtteil Haringey zu seinen Ehren einen Empfang organisierte, besucht.

Tambo selbst war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er hatte früh erkannt, dass er der Sache am besten dienen könnte, wenn er eine gute Ausbildung mitbringen würde, und hatte - da Farbige damals in Südafrika nicht zum Medizinstudium zugelassen wurden - Mathematik und Physik studiert. Er genoss auch bei der Bevölkerung hier großes Ansehen, und wird als nachdenklicher, weiser und warmherziger Mensch beschrieben. Mandelas Entlassung aus dem Gefänis hat er nicht lange überlebt. Tampo kehrte zwar ebenfalls nach Südafrika zurück, verstarb aber bereits 1993 an den Folgen eines Schlaganfalls.
Die Bevölkerung des Muswell Hill hat ihm im Albrecht Road Recreation Ground bei der Alexandra Park School ein Denkmal gesetzt.


Und damit sind wir wieder zurück im Alexandra Palace. Der Dienstagabend begann mit einer Überraschung: Beau Anderson, Bruder des Neun-Dart werfenden Kyle Anderson und PDC Weltmeisterschaft Debütant, spielte beeindruckend und warf Colin Lloyd aus dem Turnier. Das sorgte natürlich für Stimmung in der nicht allzu vollen Halle. Sehr viel mehr Aufregendes geschah dann an diesem Abend auch nicht mehr - die restlichen gesetzten Spieler wurden alle ihrer Favoriten Rolle gerecht und zogen in einseitigen Spielen in die nächste Runde ein.

Und vom Mittwoch gibt aus Dartsicht sogar noch weniger zu berichten - da kamen alle gesetzten Spieler weiter und die Spiele waren insgesamt eher zäh, so dass sogar die Kommentatoren Probleme hatten, "etwas daraus zu machen". Das Bemerkenswerteste war noch, dass gleich drei Dartspieler mit dem Namen "Smith" am Oche standen. Ich weiß nicht, ob es so etwas in der Geschichte der Weltmeisterschaft schon einmal gegeben hat!
Dafür hatte der Regen am Mittwochabend endlich aufgehört, als ich mich auf den Weg zum Hotel machte.













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