World Matchplay 2014

Nach der ersten Runde
Die erste Runde des diesjährigen World Matchplay ist vorüber - Zeit für ein kleines Zwischenfazit.
Als ich nach Blackpool anreiste, hatte ich absolut keine Ahnung, wer für mich der Favorit des Turniers war. Michael van Gerwen - irgendwie momentan nicht so dominant wie sonst und etwas unbeständig. Phil Taylor - nur schwer einzuschätzen. Gary Anderson, Adrian Lewis, Peter Wright und die anderen Topspieler - immer gut für Überraschungen und gute Leistungen, aber nicht immer über ein ganzes Turnier.

Welche Erkenntnisse hat jetzt diese erste Runde gebracht?

Etwas überraschend sind doch sehr viele der Spieler, die sich über den Pro Tour Order of Merit qualifiziert haben -dem Ranking also, dass durch die aktuelle Form der Spieler am meisten beeinflusst wird - aus dem Turnier bereits wieder ausgeschieden, weil die gesetzten Spieler zu stark waren. Aus dem Pro Tour Oder of Merit sind lediglich noch Michael Smith, Stephen Bunting und ausgerechnet die beiden Spieler, die gerade noch so ins Turnier gekommen sind, nämlich Paul Nicholson und Richie Burnett, dabei. Von den gesetzten Spielern ausgeschieden sind eher überraschend der eigentlich sonst zu überzeugende Peter Wright, ein schon eine ganze Weile schwächelnder Kim Huybrechts, Justin Pipe, der mit Michael Smith auch einen besonders starken Gegner hatte, und Brendan Dolan, der gegen Richie Burnett einen rabenschwarzen Tag hatte.

Überraschend für mich war auch , dass eigentlich nur wenige der ausgeschiedenen Spieler an der Stärke der Gegner scheiterten, die meisten haben ihr Ausscheiden tatsächlich den eigenen Fehlern und Schwächen, oft genug den Problemen mit den Doppeln, zu verdanken. Darunter fallen auch große Namen wie Terry Jenkins, Brendan Dolan oder Peter Wright, die auf der Bühne der Winter Gardens von einer unerklärlichen Lähmung befallen wurden. Unter diese Kategorie fallen auch die beiden Protagonisten des "Lokalderbys" Wes Newton und Ronnie Baxter. Fielen sie womöglich den eigenen Ansprüchen zum Opfer?
Wirklichen Kampfgeist in der Niederlage bewiesen Jamie Caven, der einmal mehr beeindruckte, Robert Thornton, Steve Beaton und Justin Pipe.
Beeindruckt waren ich darüber hinaus auch von Wes Newton, der es endlich einmal fertig brachte sich durchzukämpfen, statt aufzugeben. Positiv überrascht war ich auch von Phil Taylor, der tatsächlich wieder einmal spielte, wie man es viele Jahre von ihm gewöhnt war.

Aber ich bin nach der ersten Runde genauso ratlos wie vor der ersten Runde - einen wirklichen Favoriten konnte ich noch nicht ausmachen. Sicher, es gab ein paar starke Leistungen: Gary Anderson präsentierte sich im letzten Spiel der ersten Runde in bestechender Form, Adrian Lewis überrollte seinen allerdings sehr schwachen Gegner, Michael Smith war stark, Paul Nicholson bewies Kampfgeist. Aber für mich bleibt die Frage nach einem wirklich heißen Anwärter auf den Titel offen. Michael van Gerwen wird allgemein als Favorit gehandelt, aber so überzeugend fand ich ihn in der ersten Runde nicht. Sollte Phil Taylor tatsächlich seine Form und Spielfreude auch über die zweite Runde retten können, wäre er momentan für mich noch der Spieler, dem ich den Sieg am ehesten zutrauen würde.
Heute beginnt in Blackpool die zweite Runde - es bleibt spannend!










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