Winmau World Masters 2

Die letzten 32
Am Freitag standen die letzten 32 der Herren an, bei denen auch die gesetzten Spieler ins Turnier kamen. Für einige der gesetzten Spieler blieb es der letzte Auftritt bei diesem Turnier...
Unter den gesetzten Spielern finden sich meist nicht allzu viele Spieler, die nicht aus Großbritannien stammen - in diesem Jahr waren es nur 4: der Belgier Geert de Vos, die Niederländer Jeffrey de Graaf und Wesley Harms und der Lette Madars Razma, dem es irgendwie gelungen ist, sich in den BDO Rankings weit nach vorne zu spielen. Razma ist auch der erste Spieler auf Lettland, der zu den Zuiderduin Masters eingeladen wurde. Unter den Qualifikanten überwogen in diesem Jahr die internationalen Spieler und eigentlich ist es ja auch das, was die World Masters ausmacht - das internationale Teilnehmerfeld. 11 der Qualifikanten kamen nicht aus Großbritannien, drei davon noch nicht einmal aus Europa, möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass die Dartspieler außerhalb Großbritanniens etwas aufholen. Larry Butler allerdings ist bestimmt kein Neuling auf der internationalen Bühne - schließlich hat er bereits 1994 das World Matchplay gewonnen, als einziger Nichtengländer.

Trotz aller Internationalität finden sich auf der Siegerliste der Winmau World Masters ganze vier Spieler, die nicht aus Großbritannien stammen: der Belgier Eric Clarys, der Australier Graham Hunt und die Niederländer Raymond van Barneveld und Michael van Gerwen. Erik Clarys war ein international sehr erfolgreicher Spieler, dessen Karriere durch einen Sturz von der Leiter abrupt beendete wurde, da er sich den Ellbogen des Wurfarms brach, davon konnte er sich nie wieder erholen. Graham Hunt, der das Turnier 1997 gewinnen konnte, konnte nie wieder an diesen Erfolg anknüpfen und verschwand irgendwann in der Versenkung.

Zu Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld brauche ich nicht viel sagen. vielleicht nur, dass der Sieg bei den Winmau World Masters den damals 17 Jahre alten van Gerwen mit einem Schlag bekannt machte, er war der jüngste Sieger in der Geschichte des Turniers. Es dauerte ein bisschen, bis er in der PDC Fuß gefasst hatte, aber inzwischen hat er ausreichend bewiesen, dass er keine Eintagsfliege war, genau wie viele der World Masters Sieger im übrigen, unter denen zahlreiche Weltmeister zu finden sind.

Wer die World Masters in diesem Jahr gewinnen wird, ist auch nach der Runde der letzten 32 schwer zu sagen. Martin Adams und Scott Waites beeindruckten in ihren Spielen, hatten aber auch nicht unbedingt die stärksten Gegner, genauso wie der als Nummer 1 gesetzte Glen Durrant. Der Vater seines kanadischen Gegners John Norman Jr., hat zwar auch schon auf der Bühne der Winmau World Masters gestanden, aber der Kanadier war einfach zu schwach, und so verlor John Norman Jr. wie sein Vater 1988 sein erstes Bühnenspiel. Madars Razma gewann zwar 3:0, aber es war kein gutes Spiel. Vorjahressieger Martin Phillips hatte große Schwierigkeiten und viel Glück gegen James Hurrell, Darryl Fittons Gegner Kyle McKinstry hatte reichlich Probleme die Doppel zu treffen. Pip Blackwell und der Pole Krzysztof Ratajski waren souveräne Sieger, genau wie auch Jamie Hughes, aber sind sie beständig genug?

Und dann war da auch noch dieses spannende Spiel zwischen dem Amerikaner Larry Butler und dem BDO Weltmeister Scott Mitchell, bei dem ich schon gar nicht mehr zuschauen konnte, weil es so spannend war. Oder vielleicht besser - weil Butler es so spannend machte. Er hätte viel früher gewinnen können, da er von Beginn an dominierte. Erst als er seine ersten Matchdarts verwarf, legte Mitchell auf einmal los und da wurde es schwer für Butler und das vierte Set lief ziemlich an ihm vorbei. Im letzten Set waren die Chancen ausgewogen - Butler hätte mit einem 130er Finish schon früher gewinnen können, aber er machte es weiter spannend und es war schon eine Leistung, dass er in diesem letzten Leg seine Doppel doch noch traf. Sollte er weiter so spielen und seine Nerven besser in den Griff bekommen, wenn es darum geht über die Ziellinie zu kommen, hat auch er durchaus die Chance das Turnier zu gewinnen und sich in die Reihe der nicht aus Großbritannien stammenden Sieger einreihen.
Es war ein spannender, allerdings auch sehr, sehr langer Darttag und als ich im Hotel ankam, war ich einfach nur noch müde, zu müde um noch etwas zu essen...













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