Winmau World Masters - Tag 1

Für mich sind Winmau World Masters immer das anstrengendste der Turniere, die ich besuche. Nirgends sonst sind so viele Spieler unterwegs, nirgends sonst finden quasi mehrer Turniere nebeneinander statt, nirgends sonst stammen die Teilnehmer aus so vielen verschiedenen Nationen.
In diesem Jahr sind die Winmau World Masters ins Spa in Bridlington zurückgekehrt, ein Gebäude, dass ein kleines bisschen den Winter Gardens in Blackpool ähnelt, wenn es auch deutlich kleiner ist. Damit wir - also die Presse - nicht zu wenig Bewegung haben, hat man unseren Presseraum zwei Stockwerke oberhalb des Saales untergebracht, in dem die Spiele stattfinden. Aber die Rückwand des Presseraums ist verglast und man hat einen sehr guten Überblick auf das Geschehen des Tages.

Damen und Herren spielten gleichzeitig. Wie immer waren deutlich mehr Herren als Damen am Start. Trotzdem dauerte das Damen Turnier länger, weil es für die Damen gerade einmal acht Boards gab, irgendwo links von der Bühne in eine Ecke gequetscht und die Hälfte davon nur schwer einsehbar, während die Herren mehr als drei Mal so viele Boards für sich beanspruchten. Während unten ihm Saal die Erwachsenen spielten, fand in einem nicht allzu großen Raum im ersten Rang das Turnier der Jungen statt. Die Mädchen trugen ihr Turnier an den Damenboards aus, nachdem diese zu den letzten 16 Spielen an die Herren Boards umgezogen waren.
Große Neuerung in diesem Jahr: Die letzten 32 der Harren und die letzten 16 der Damen wurden jeweils gleichzeitig als Floor Event gespielt. Dadurch wollte am wohl verhindern, dass das Turnier am zweiten Tag so enorm lange ging. Ganz verständlich war mir diese Logik nicht. So dauerte das Turnier eben am ersten Tag ziemlich lange und man konnte sich bei weitem nicht alle Spiele ansehen..

Wie immer herrschte Anfang ein buntes Durcheinander im Saal. Keine Ahnung, ob tatsächlich in dem Gewusel auch zahlende Zuschauer waren oder ob es sich doch überwiegend um Familien Angehörige und Freund handelte, die die einzelnen Spieler begleitetem. Auf jeden Fall war es ziemlich voll und wie immer sehr unübersichtlich. Ich versuchte so viele Bilder wie möglich zu machen. Viele der BDO/WDF Spieler kenne ich einfach nur vom Namen her und habe keine Ahnung, wie sie tatsächlich aussehen. Manche Spieler sind einfach auch nicht wieder zu erkennen - Toon Greebe, der ein paar Jahre lang immer zwischen BDO und PDC hin und her wechselte zum Beispiel. Noch schlimmer - ich hatte noch nicht einmal wirklich eine Vorstellung davon, wie Michael Unterbuchnere - immerhin die Nummer 1 des DDV, oder Ricardo Pietrecko überhaupt aussehen. Es dauerte eine Weile, bis ich sie ausfindig gemacht hatte. Es war dann aber ganz leicht die Spiele der Beiden zu verfolgen, da sie die meiste Zeit auf benachbarten Boards spielten. Beiden gelang es, sich bis unter die letzten 64 zu spielen. Pietreczko war trotz seiner Niederlage gegen den Nord Iren Neil Duff ganz begeistert- es war seine erste Teilnahme an einem derart großen Turnier und er war ganz zufrieden damit, dass er überhaupt so weit gekommen war. Michael Unterbuchner hingegen haderte ziemlich mit sich. Noch erfolgreicher freilich als diese beiden war im Herren Turnier noch der dritte deutsche Herr im Bunde, Gabriel Clemens, der sich bis unter die letzten 16 spielte und nun an Tag zwei gegen Chris Landman aus den Niederlanden auf der Bühne spielen wird.
Aber selbst sein Erfolg wurde durch die Leistungen eines anderen deutschen Teilnehmers noch überboten: Nico Blum spielte sich tatsächlich ins Finale des Jungenturniers und wird morgen ebenfalls auf der Bühne des Bridlington Spas stehen. Und dabei hatte ich ihn bei meinen Abstechern in den Jugendraum nie gesehen und gedacht, er wäre schon längst ausgeschieden.

Natürlich habe ich aber nicht nur die deutschen Spieler verfolgt - ein weiterer Spieler stach mir ins Auge, der sich für 10 der bisher 11 European Tour Events in diesem Jahr qualifizieren konnte, der Pole Krzysztof Ratajski, der sich ebenfalls bis unter die letzten 16 spielte. Daneben habe ich noch Spieler wie Ted Hankey oder Andy Fordham gesehen, auch Martin Adams war unterwegs.
Die neue Regelung die letzten 32 bzw. 16 am ersten Tag als Floor Event spielen zu lassen, war für die gesetzten Spieler eher negativ - ihre Gegner hatten sich über Stunden eingespielt und sie wurden ins kalte Wasser geworfen. Und so schieden bei den Herren neun der gesetzten Spieler und bei den Damen drei der Gesetzten gleich wieder aus dem Turnier aus - unter ihnen auch Lisa Ashton, die gegen die Japanerin Mikuru Suzuki verlor und die Nummer 3 der Herren Scott Mitchell ausgerechnet gegen Tony O'Shea, der eigentlich in den letzten paar Jahren nicht mehr viel zu stande gebracht hatte.
Der Saal lehrte sich dann doch ziemlich schnell und ich wechselte von der schlechten Internet Verbindung des Presseraums zur deutlich besseren in meinem Guesthouse. Ich bin schon gespannt, wie es morgen weitergeht!











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