Black by Day and Red by Night 4

Eine der Persönlichkeiten aus dem Black Country, der es zu einer gewissen Berühmtheit brachte war der Metallurgist Dudd Dudley. Dudd Dudley war ein illegitimer Sohn des Barons von Dudley und zeigte bereits in Kindheit und Jugend großes Interesse an der Verarbeitung von Eisen.
Der 1600 geborene Dudd war eines von elf Kindern des Barons mit seiner Konkubine Elisabeth Tomlinson. Der Baron hatte daneben auch noch fünf legitime Kinder, für die er sich nicht besonders interessierte, während er bei den illegitimen Kindern für Unterhalt und Ausbildung sorgte. So schickte er auch den jungen Dudd ans Balliol College in Oxford, damit er sich nach der Ausbildung um Schmieden und Schmelzofen des Barons kümmern konnte. Dudd setzte sich nach der Rückkehr von Oxford dafür ein, dass man statt der bis dahin zum Schmelzen des Erzes benutzen Holzkohle auf die in großen Mengen vorhandene Steinkohle setzte. Die Wälder und mit ihnen die Holzkohle wurden damals immer seltener. Der Baron sorgte dafür, dass das Verfahren patentiert wurde, was erst nach gründlicher Prüfung nicht nur durch Wissenschaftler sondern auch durch den König geschah. Trotz der Patentierung wurde das Verfahren sehr kritisch beäugt und setzte sich erst viele Jahre später wirklich durch.

Damals wurden die Schmelzöfen noch mit Hilfe von Wasserkraft betrieben und daher an Flüssen gebaut. Als Dudleys Schmelzofen wie viele andere auf Grund von Überschwemmungen eines Tages unterging, beschloss Dudley statt Wasserkraft mit Pferde - und Menschenkraft zu arbeiten. Auch in diesem Fall wurde Dudley zu einem mit Misstrauen beobachteten Vorreiter und es dauert noch eine ganze Weile, bevor die Eisenherstellung von der Wasserkraft unabhängig wurde.

Reich wurde Dudley nie. Ganz im Gegenteil - im englischen Bürgerkrieg hatte er auf die Royalisten gesetzt und landete nach dem Ende des Kriegs wegen Hochverrats im Gefängnis und wurde zum Tode verurteilt. Es gelang ihm die Flucht und er war einige Jahre unter falschem Namen als Arzt in Bristol tätig. Aber das Schmelzen lag ihm einfach im Blut und er wendete sich dem Bleischmelzen zu. Noch eine letzte Erfindung wurde ihm auf Grund des von ihm verfassten Buchs "Metallum Martis" zugeschrieben - der Einsatz von Koks statt von reiner Kohle, durch den beim Erhitzen weniger Ruß, Schwefel und Rauch anfiel. Möglicherweise hat er auch noch einen mit Koks betriebenen Schmelzofen gebaut, aber über seine letzten Lebensjahre ist nicht wirklich viel bekannt. 1684 ist Dudd Dudley mit 85 Jahren in Worcester gestorben.

Aber zurück zu den Darts des Grand Slam, die ja nicht aus Eisen sondern heutzutage überwiegend aus Wolfram hergestellt werden.
Der vierte Abend war der entscheidenden Abend für die Gruppen A-D und bisher hatte sich von den 16 Spielern, die an diesem Abend am Oche standen, nur Michael van Gerwen sicher für die Knockout Phase qualifiziert. Entgegen aller Erwartungen wurde der Abend trotzdem nicht so wirklich spannend, obwohl manche Ergebnisse doch überraschend waren.
Als Erste kamen Ian White und Wesley Harms auf die Bühne. Wesley Harms ging es natürlich darum sich nach seinen zwei Niederlagen doch noch ein bisschen zu rehabilitieren, was ihm auch gelang - es war eindeutig sein bestes Spiel. Allerdings gelang es ihm nicht Ian White zu schlagen. Damit war White eine Runde weiter und Harms endgültig ausgeschieden.
Im zweiten Spiel musste James Wade gegen Steve Lennon drei Legs gewinnen, um in die nächste Runde einzuziehen. Die gewann er auch in überzeugender Weise. Dann aber war mit der überzeugenden Leistung irgendwie Schluss.. Keine Ahnung, ob es Wade wirklich so bewusst war, dass ihm drei Legs reichen würden. Auf jeden Fall war Lennon jetzt der dominierende Spieler und Wade verlor am Ende mit 4:5. Irgendwie wirkte Wade etwas verdutzt als er von der Bühne ging, aber er war ebenso eine Runde weiter wie Ian White.

Dann war Michael van Gerwen an der Reihe, der gegen Ross Smith keine Probleme hatte sich seinen dritten Sieg der Gruppenphase zu holen. Damit es spannend blieb, hob man sich das zweite Spiel der Gruppe A zwischen Adrian Lewis und Jim Williams bis zum Schluss auf und machte erst einmal mit den Gruppen C und D weiter.
Robert Thornton und Mikuru Suzuki kamen auf die Bühne und mit einem Sieg hätte Suzuki sich sogar noch für die nächste Runde qualifizieren können. Und sie machte Robert Thornton das Leben tatsächlich ziemlich schwer - verlor dann aber doch mit 3:5. Titelverteidiger gegen Jugendweltmeister war ebenfalls ein Spiel der Gruppe C. Der Jugendweltmeister hätte gewinnen müssen, um weiter zu kommen. Das tat er aber nicht, es war kein wirklich gutes Spiel von ihm. Price hingegen spielte ziemlich souverän und gewann mit 5:2.
Damit waren Price und Thornton aus Gruppe C eine Runde weiter.

Aus der Gruppe D kamen zuerst William O'Connor und Dave Parletti auf die Bühne. Wahrscheinlich hatten wir alle mit einem Sieg von O'Connor gerechnet und ich hatte den Eindruck, dass Viele Parletti nicht wirklich ernst nahmen. Aber es war dann O'Connor in einem von beiden Spielern nicht guten Spiel für den es nicht besonders lief und zur allgemeinen Überraschung holte sich Parletti einen 5:2 Sieg.

So hatten wir auf einmal vor dem letzten Gruppenspiel drei Spieler mit 2 Punkten auf dem Konto und erst Gary Anderson gegen Darren Webster würde die Entscheidung bringen, wer neben Gary Anderson in die nächste Runde einziehen würde. Webster brauchte zum Weiterkommen auf jeden Fall zwei Legs aus diesem Spiel, aber damit gab er sich nicht zufrieden, sondern war ein gleichwertiger Gegner, der den Schotten am Ende sogar mit 5:4 schlagen konnte. Dieses Mal war es Anderson, der ein bisschen verdutzt wirkte.
Somit waren Anderson und Webster weiter.

Im letzten Spiel des Abends kamen dann Jim Williams und Adrian Lewis auf die Bühne und es war klar, dass es für Williams, der bis zu diesem Zeitpunkt als einziger "echter" BDO Spieler ein Spiel gewonnen hatte, schwer werden würde. Williams erkämpfte sich zunächst die Führung, aber Lewis kam immer besser ins Spiel und erreichte Dank des 5:3 Siegs die nächste Runde.

Alle BDO Spieler bis auf Glen Durrant, der sich ja als BDO Weltmeister fürs Turnier qualifiziert hatte, waren damit bereits nach der Gruppen Phase ausgeschieden. Allzu oft hat es das beim Grand Slam auch noch nicht gegeben. An diesem Abend war die Geräuschkulisse ein bisschen anders gewesen und die Halle ziemlich voll -400 Kinder und Jugendliche von Steve Browns JDC waren unter den Zuschauern, die mit großer Begeisterung die Spiele verfolgt und auf Autogramm-Jagd gegangen waren.

Tagsüber war es verhältnismäßig trocken gewesen und auch auf meinem Heimweg näßte es lediglich ein bisschen, aber es war kälter geworden.











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