Black by Day and Red by Night 3

Auch heute noch liegen auf einem Hügel über der Stadt Dudley die Ruinen von Dudley Castle, in dem die Barone von Dudley wohnten und das 1750 von einem Feuer zerstört wurde. Im ehemaligen Park ist heute der Zoo von Dudley untergebracht. Dudley wurde während der industriellen Revolution so etwas wie die Hauptstadt des Black Country, ist aber heute von hoher Arbeitslosigkeit und dem Niedergang der Industrie gezeichnet. Im nicht besonders einladenden Stadtzentrum findet man eine mit Blumen geschmückte Statue eines prominenten Einwohners von Dudley aus der jüngeren Geschichte, eines Fußballspielers, die an eine sehr traurige Geschichte erinnert.

Das Denkmal erinnert an den junge Duncan Edwards, der in 1936 in Dudley geboren wurde. Edwards muss ein unglaubliches Fußball Talent gewesen sei, das schon als Teenager mit 13 Jahren von Manchester United entdeckt wurde. Mit 16 oder 17 wurde er von Manchester United dann als Profi engagiert Er wurde der jüngste Spieler, der jemals in der englischen ersten Liga gespielt hat. Mit 18 Jahren gab er sein Debüt in der englischen National Mannschaft. Am ersten Februar 1958 spielte Edwards sein letztes Spiel in England für Manchester, dann brach die Mannschaft zu einem European Cup Spiel nach Belgrad auf. Beim Rückflug machte die Maschine am 6. Februar einen Zwischenstopp in München zum Auftanken, wo sie beim Start von der Landebahn abkam und verunglückte. Sieben der Spieler und 14 andere Passgiere waren sofort tot. Edwards wurde schwer verwundet und ins Krankenhaus gebracht, wo er an 21. Februar an Nierenversagen starb. Bis heute wird auch sein Grab auf dem Friedhof von Dudley von Fans besucht und in Dudley selbst erinnern neben dem Denkmal auch ein Glasfenster und eine Straße an den jungen, herausragend talentierten Fußballspieler.

Nach diesem traurigen Ausflug in die Fußball Geschichte geht es zurück nach Wolverhampton zum Grand Slam of Darts. Der Tag war ausnahmsweise sonnig gewesen und ich hatte ihn überwiegend in Birmingham verbracht, wo bereits der Weihnachtsmarkt eröffnet worden war und es überall nach gebrannten Mandeln und Glühwein roch. Es war mein letzter Tag beim Grand Slam und der erste Tag der Knockout Runde. An diesem Abend nur noch vier Spiele gespielt und das Format war deutlich länger geworden.


Als Erste kamen Dave Chisnall und Ryan Harrington auf die Bühne, und es war schnell klar, dass Chisnall einfach der bessere Spieler war. Sieben der ersten acht Legs konnte Chisnall gewinnen und Harrington hatte ihm bis dahin nur ein tolles 154 Finish entgegenzusetzen gehabt. Dann konnte Harrington aber zwei Legs nacheinander holen und seinen Rückstand etwas verkürzen. Lange konnte er Chisnall damit aber nicht aufhalten, dafür spielte Chisnall einfach zu stark. Und so war es Chisnall, der als erster Spieler in die Viertelfinale einzog.


Im nächsten Spiel kam Gabriel Clemens auf die Bühne und ich war natürlich darauf gespannt, wie er sich in diesem Spiel gegen Glen Durrant schlagen würde. Tatsächlich schaute es zunächst richtig gut für den Deutschen aus, der mehrmals in Führung ging, aber Durrant ließ sich einfach nicht abschütteln und glich immer wieder aus. Als es 9:8 für Clemens stand, war die Spannung mit Händen zu greifen und erreichte wohl auch den sonst eher ruhigen Clemens, der seinen Matchdart verwarf. Dafür wurde er sofort bestraft und Durrant glich zum 9:9 aus. Im entscheidenden Leg war es dann leider auch Durrant, der besser traf und am Ende mit 10:9 gewinnen konnte. Es war das einzige Mal, dass er führte..Aber schließlich ist er nicht ohne Grund drei Mal BDO Weltmeister gewesen.



Auch mit Michael Smith und Daryl Gurney standen im nächsten Spiel zwei in etwa gleich starke Spieler auf der Bühne und es war schwer vorherzusehen, wer gewinnen würde. Gurney hatte den besseren Start ins Spiel und führte mit 3:1, aber Smith konnte zum 4:4 ausgleichen und schließlich selbst in Führung gehen. Gurney konnte sich danach zwar immer wieder noch ein Leg holen, aber seinen Rückstand konnte er nicht wieder wettmachen. Smith zeigte ein weiteres starkes Spiel und zog in die Viertelfinale ein.

Zum Abschluss des Abends spielte dann noch Peter Wright gegen Rob Cross. Wright hatte bisher gute Leistungen gezeigt. Rob Cross hingegen spielte zwar ordentlich, aber nicht wirklich überzeugend und so hatte ich schon vor dem Spiel auf Wright als Sieger gesetzt. Bis zur ersten Pause konnte Cross noch mithalten, danach setzte sich Peter Wright immer weiter ab. Bei Cross lief überhaupt nichts mehr zusammen, auch seine Scores waren einfach zu niedrig, so dass er auch kaum mehr Chancen bekam, um überhaupt auf die Doppel zu werfen. Am Ende konnte Wright einen deutlichen 10:3 Sieg feiern und hatte sicher weniger Probleme beim Einzug in die Viertelfinale, als er erwartet hatte.

Noch einmal fuhr ich mit dem Shuttle Bus zurück in die Innenstadt. Zunächst schaute es nach einer ruhigen Fahrt aus, aber im letzten Moment stürmte noch eine Gruppe junger Männer, eher noch Teenager, in den Bus. Sie sorgten dafür, dass Stimmung herrschte und jeder passende und unpassende Dartsong gesungen wurde. Ein japanischer Businsasse hielt vollkommen fasziniert alles auf Video fest. Beim Aussteigen stellte ich fest, dass es doch tatsächlich wieder angefangen hatte zu regnen. Auf dem Weg Richtung Hotel verhallten hinter mir nach und nach die Dartgesänge.











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