Cafe Noga - Tel Aviv

Shalom!

Solltest Du Interesse an einem Dartspiel haben und daran Dir dort einen Joint einzuwerfen, wo möglicherweise neben Dir an der Bar ein Bombenattentäter sitzen könnte, da hätte ich Dir eine Empfehlung.
Der Name der Kneipe ist Cafe Noga. Sie bezeichnet sich als "alt-irischer Pub mit Restaurant" und liegt mitten in Israels zweitgrößter Stadt Tel Aviv. Seit 20 Jahren existiert sie schon und beheimatet den ältesten Billard-Klub, den der jüdische Staat aufweisen kann, was ja nichts Negatives ist. Die Menschen, die nicht begabt genug sind um in "richtigen" Sportarten Wettkämpfe bestreiten zu können, müssen ja auch einen Platz haben, den sie aufsuchen können, um herumzuspielen.
Es gibt aber auch Positives zu erwähnen: man kann dort drei den Vorschriften entsprechende Bristle Dart-Boards finden, die alle ausgezeichnet aufgehängt sind, gepflegt werden und gut beleuchtet sind. Sie hängen direkt neben der Bar und gegenüber einem Meer von zwanzig Pool-Tischen. Neben den richtigen Boards gibt es einen E-Dart Automaten. Noch so etwas zum herumfurzen.

Es war Mittag, als ich in Tel Aviv ankam. Mein Handy läutete.

"Hey, Dartoid! Tut mir leid, wenn ich Dich störe, aber bist Du nicht gerade dabei wieder eine Deiner Kolumnen mit dem typischen Quatsch plagiierter Wikipediainformationen über die Stadt, die Du gerade besuchst, aufzubessern?"

"Wer spricht da?"

"Morrie".

"Morrie?"

"Also wirklich! Du wirst Dich doch noch erinnern! 1975. Miriam und Ariel aus Haifa. Semester Ferien."

"Das darf doch nicht wahr sein! Morrie Markowitz! Das ist 30 Jahre her! Was wurde denn aus den Schweinen? Weißt Du einen neuen Witz?"

"Natürlich. Es ist Passah und ein Rabbi verzehrt seinen Lunch auf einer Parkbank. Ein blinder Mann setzt sich neben ihn und der Rabbi bietet ihm etwas von seinem Lunch an - ein Stück Matzen. Der blinde Mann nimmt es, betastet es kurz mit seinen Fingern und sagt dann; "Wer hat denn diesen Scheiss geschrieben?"

"Ugh! Was war mit diesen Schweinchen? Warst Du jemals wieder in Haifa?"

"Ich habe Ariel geheiratet!"

"Oops. Entschuldigung. Viel Glück sollte ich wohl sagen. Noch mehr blöde Witze? Vielleicht einen von diesen jüdischen Haikus."

Versuchen wirs mit dem .
Heute bin ich ein Mann.
Morgen komme ich zurück.
In die siebte Klasse."

"Oy. Du hast Dich nicht verändert, Markowitz. Schön von Dir zu hören, aber jetzt muss ich wirklich gehen. Ich muss ernsthaften Mist über Darts hier schreiben."

Also checkte ich mich in mein Hotel ein, duschte, zog meine kugelsichere Weste an und fand das Noga in der Pinkster Street 4, wo ich mir an der Bar für 25 Schekel ein "He'brew Rejewvenator" bestellte. Ich war ja schließlich im verdammten Israel - wie konnte ich da einem Bier mit dem Namen "Rejewvenator" widerstehen? Ich ging aber im Laufe des Abends zu Messiah Gold über, schließlich sind 25 Schekel ebensoviel wie 7 Dollar.
Ich musste meine Brieftasche schonen, heiliger Jesus!

Das Noga ist kein Cafe, nicht wirklich. Es ist eine gemütliche, zweistöckige Pool-Halle, eine von wenigen in der Stadt. Es ist ein lokaler Laden, nicht besonders beliebt bei Fremden. Wahrscheinlich deshalb, weil die Speisekarte nicht viel mehr als getoastete Käsesandwiches und Salat anbietet. Die Bedienungen sind nett, wenn auch nicht so attraktiv wie Sarah Palin. Sie wären aber genauso qualifiziert für einen Vizepräsidenten Posten.
Die Dartboards sind genau neben der Bar.
Ich stellte mein Bier auf einen Tisch, packte meine Darts aus und wärmte mich auf, bis einer der Stammgäste näher kam.

"Shalom, mein Freund. Ich heisse Joel. Hast Du Lust auf ein Spiel?"
"Salam", antwortete ich. "Ich bin Abdul-Malik Ahman Al-Jaber. Ich trete Ungläubigen in den Hintern. Es lebe Allah!"
Gut, die letzte Zeile war eine Lüge.
Joel und ich spielten ein paar Stunden, versuchten alle Biere und teilten uns sogar ein Käse-Sandwich. Wir verbrachten einen netten Abend zusammen. Um 22 Uhr läutete wieder mein Telefon.

"Hey, Dartoid"!

"Morrie? Das bist doch nicht schon wieder Du?"

Hey, ich weiß noch einen Witz und er hat ein bisschen etwas mit Darts zu tun. Da läuft also diese Party und da ist dieses Mädchen. Sie lässt ihre Augen über die Gäste wandern und findet einen attraktiven Mann, der ganz alleine ist.

"Ich heiße Carmen," sagt sie.

"Das ist ein schöner Name", antwortet er, "ist es ein Familienname?"

"Nein," sagt sie. "Den habe ich mir selbst gegeben. Er spiegelt die Dinge wieder, die ich am Liebsten mag - Autos und Männer."

"Und wie ist Dein Name?" fragt sie.

Er antwortet: "B.J.Titsendartz."

Vor Ort
Dartoid




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