Meine Suche nach den "wilden Dart Männern" von Borneo

Ich bin gerade von meiner Jagd nach den wilden Dart Männern von Borneo zurückgekommen.
Meine letzte malaysische Dart Safari war 1998. Ich war im Internet auf eine Anzeige einer Sport Bar namens Colors Fun Pub am Rande von Kuala Lumpur gestoßen. Im Wesentlichen ging es darin um eine Art Cyberspace Geschwätz " dass wenn man Dir in den einmal in den Hintern treten sollte, oder auch zwei Mal, du dort vorbeischauen solltest und gegen einen ihrer tollen Werfer auf einem der hochklassigen sieben Boards antreten solltest. Diesen Pub zu besuchen war ein Muss. Der mysteriöse malaysische Darter musste ausfindig gemacht werden.

Also machte ich mich auf den Weg in dieses Land des ständigen Sonnenscheins, der üppigen Regenwälder und der einsamen Buchten - dieses Paradies, dass schon seit mehr als 5000 Jahren Reisende bezaubert.

Aus dem Dschungel spießt die Hautstadt Kuala Lumpur. Früher einmal ein Malaria verpestetes Stücken Nichts, ist diese Metropolis mit protzigen gläsernen Hochhäusern heute eine der modernsten Städte der Welt. Vermutlich lauerte irgendwo in der Mitte dieses Zement-Dschungels der so schwer fassbare malaysische Dartspieler.
Ich rief den Colors Fun Pub vom schweißtreibenden Rollfeld aus an und erfuhr, dass er geschlossen war. Nachdem ich in meinem Hotel eingecheckt hatte und auf den Rat des Portiers hin nahm ich mir ein Taxi zu einem Ort namens "The Jump".. und dann zum "Shark Club". Aber beide erwiesen sich trotz der Gerüchte, dass sie die Wasserlöcher der trügerischen malaysischen Darter wären, als üble von Yuppies verseuchte Stätten. Also trottete ich weiter. Wie ein weißer Jäger auf der Suche nach eine exklusiven Beute gab ich auf der Suche nach wenigstens einem dieser exotischen Kerle um gegen sie anzutreten, nicht auf.

Und ich soll verdammt sein, wenn ich sie nicht gefunden habe. Ich lief genau in ihr Nest!

Und dieses Nest war - La Locus(367 Jalan Ampang); es hat drei Boards, erhöhte Oches, Bogenbeleuchtung und die Wand ist mit Auszeichnungen dekoriert. Es gibt inspirierende Poster, die von Eric Bristow und John Lowe signiert sind. Im La Locuse stand ich einer ganzen Herde malaysischer Dartspieler gegenüber. Ich traf den besseren Teil der malaysischen Nationalmannschaft und ihren Kapitän, den mehrfachen Gewinner des Asian Cups und Teilnehmer an internationalen Turnieren, Ravi Sandiran.
Stundenlang stand ich inmitten des Qualms und der Anchor Bier Gläser am Oche und trank mit diesen Typen Bier, während die nicht Darts Spieler auf einem Flachbildfernseher vom Unabhängigkeitstag gebannt waren.

Ich hatte eine phantastische Zeit. Aber es war nicht das Richtige.

Es war überhaupt nicht exotisch.

Diese malayischen Dartspieler trugen T-Shirts und Jeans. Sie schauten genauso aus, wie britische Dartspieler ohne die weinroten Jacketts und Krawatten. Also schwor ich mir eines Tages zurück zu kommen und so weit wie möglich ein den Regenwald vorzudringen um dort möglicherweise den echten malayischen Dartspieler zu finden - einen wilden "Darb-Menschen" mit einem Knochen in der Nase, Federn in seinem Haar und vergifteten Pfeilen in seinem Köcher - und ihm in den Hintern zu treten. Ich war überzeugt, dass der "wilde Mann" existierte. Als Kind hatte ich Geschichten über ihn gehört. Ich musste nur noch vor meiner nächsten Reise die Fakten von der Fiktion trennen. Also begann ich zu forschen.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren nicht nur einer sondern zwei "wilde Männer" bekannt, Waino und Plutano, die von einem Schausteller und Promoter namens Lyman Warner gekauft worden waren und einem staunenden Publikum vorgeführt wurden. Im Laufe der Zeit verbanden sie sich mit P.T.Barnum. Aber sie erwiesen sich als ausgewachsener Schwindel. Waino und Plutano waren in Wirklichkeit zwei Brüder, Hiram und Barney Davis, die in England und Amerika geboren wurden. Und ganz im Gegensatz zu "Wilden, die im gefährlichen Dschungel von Borneo nach einem heftigen Kampf von bewaffneten Seeleuten gefangen worden waren, waren sie geistig behinderte Zwergwüchsige, Jeder lediglich 3, 5 Fuß groß. Heute sind sie in Mt. Vernon in Ohio unter einem Grabstein begraben, auf dem steht: "Little Men".

In San Franciso wurde im späten 19. Jahrhundert der "wilde Mann" auf der Market Street gesichtet und er hieß Ofty Goofty. 1933 trafen die kleinen Strolche den "wilden Mann" und erschienen zusammen mit ihm im Fernsehen..
1941 führte Robert Sinclair in einem Film über die "wilden Männer" Regie.

Damit waren die Nachforschungen abgeschlossen - und nach dem mir auch mein Friseur versichert hatte, dass es den Wilden Mann tatsächlich gibt, buchte ich mein Abenteuer und machte mich auf den Weg in die finsterste Region von Borneo.

Ich stieg in Tampa ins Flugzeug, erwischte in Newark, Tokyo und Bangkog Weiterflüge nach Kuala Lumpur - 52 Stunden später nahm ich zu meinem letzten Flug über das Südchinesische Meer nach Sandokan, Sabah auf dem nordöstlichsten Zipfel der Insel Platz (Dort würde ich die Nacht vor meinem Rückflug verbringen).

Das Texas große Borneo ist vor Millionen von Jahren durch Tiefsee-Vulkane geformt worden und ist die drittgrößte Insel der Welt. Drei Länder teilen sie sich: Malaysia, Indonesien und Brunei. Üppige, unberührte Wälder bedecken 80 Prozent der Insel, viele noch unerforscht. Sie sind die Heimat der letzten noch lebenden Orang Utans, der Sumatra Rhinozerosses und der wenigen noch wild lebenden Nebelparder.
Mehr als 11000 Blütenpflanzen schaffen es immer noch trotz der Eingriffe der Menschen zu blühen, darunter auch die größte Blume der Welt, die Rafflesia arnoldi, die einen Durchmesser von mehr als einem Yard erreichen kann. Dort gibt es sogar eine Pflanze, die Frösche frisst! In einem 16 Morgen großen Gebiet in Borneo hat man mehr als 700 Baumarten gefunden - das entspricht der Gesamtzahl an Baumarten in Großbritannien und Kanada zusammen (lediglich 35 Arten gibt es nur in England).

Rund eine Autostunde von Sandakan entfernt die Küste entlang besuche ich das Labuk Bay Schutzgebiet, das ein keines Stück in den Dschungel hineinreicht, und war davon begeistert, die gefährdeten großen Nasenaffen zu beobachten, die in den Mangroven futterten.

Ich verließ dann den Anleger von Sandakan mit einem Langboot und fuhr den Kinabatangan Fluss hinunter - eine mehrer Stunden dauernde Reise vorbei an mehreren muslimischen Fischerdörfern zu meinem eigentlichen Ziel, Sukau Village, wo ich, mit etwas Glück, den "wilden Mann" treffen konnte.
Unterwegs hielt ich noch in Abai Village an, eines von vielen Dörfern am Fluss und wurde dort herzlich von Rukee Mohd Yusoff Madahir und seiner Familie begrüßt. Sie boten mir Erfrischungen an und ich, zog dafür mein Dartboard aus dem Rucksack, befestigte es an der Seitenwand ihrer Hütte und zeigte ihnen, wie man spielt. Als ich in Sukau Village ankam begrüßte mich die Familie Samsudin, die während der nächsten Tage meine Gastgeber sein würden und mich in den Regenwald führen würden, um den" wilden Mann" zu finden. Ich hängte am Abend wieder mein Dartboard auf und spielte mit ein paar dreizehn Jahre alten Zwillingen, Siti und Binti. Von ihnen erfuhr ich, dass ihr Volk Orang Sungai genannt wurde, was auf Englisch "River People" heißt.

Am nächsten Morgen, nach einem Frühstuck, das meiner Ansicht nach mit ziemlicher Sicherheit aus Käfern bestand, kreuzte ich den Fluss weiter hinab zusammen mit Siti und Binti und ihrem Vater. Aber wir sahen keine wilden Männer - lediglich noch mehr Nasen-Affen und mehr Vogelarten, als ich jemals außerhalb von Okavango gesehen habe. Am Nachmittag traf ich noch mehr Kinder an ihrer Schule und versuchte mich an ein paar ihrer traditionellen Spiele, einschließlich einem, das Congkak heißt und das mit Samen auf einem kleinen hölzernen Board gespielt wird. Sie nahmen mich zu einem kleinen Teich mit, in dem sie angelten und zu einem kleinen Bauernhof am Rand des Dorfs.

Und wieder und wieder reisten und schwitzen wir in den nächsten beiden Tagen entlang des Kinabatangan, fuhren hinein und heraus auf kleinen Flüsschen und suchten den "wilden Mann".

Als ich den Kindern ein Bild des" wilden Mannes" gezeigt hatte, das ich aus dem kleinen Strolche You Tube Video Clip kopiert hatte, konnten sie gar nicht mehr aufhören zu lachen. An meinem letzten Abend beteiligten sich viele der Kinder an einer kleinen Show - sie hatten sich alle als "wilde Männer" verkleidet. Aber sie schauten mehr wie Miniatur Primaten aus.

Ich geriet ins Grübeln. Könnte es vielleicht sein, dass der Nasenaffe oder der Orang Utan der wirkliche "wilde Mann" waren? Könnte es eine dieser Arten sein, von der die Legende vom "wilden Mann" vor eineinhalb Jahrhunderten IHREN Ursprung nahm?

So war also obwohl ich tolle Menschen traf, Käfer aß, unseren Sport mit ein paar River People teilte, ich erstaunliches Tierleben sah und in der Hitze fast zu Tode schmolz, bei meiner Suche nach dem mysteriösen "wilden Mann" von Borneo erfolglos und konnte ihn auch nicht am Oche auseinandernehmen.

Ich fand aber ein echtes Dart Board in einem gut ausgestatteten Dart Zimmer in einem spektakulären Hotel in Sandakan.

Nach dem ich über den Kinabagatan Fluss zurück nach Sandakan gereist war, checkte ich ins Sabah Hotel (Jalan Utara, 90000 Sandakan) ein. Es liegt im Regenwald nahe bei der Stadt und rund eine halbe Stunde entfernt vom Flughafen. Es war mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgerüstet, nach denen ich mich gesehnt hatte wie Klimaanlage, eiskaltem Bier und einem Snooker und Dart-Zimmer.

In dieser Nacht lief ich Stunden lang zum und vom Board.

In dieser Nacht warf ich Darts und trank wie ein wilder Mann.

Vor Ort

Dartoid







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