Eric Bristow hatte Recht - Phil Taylor sollte abtreten!

Es dürfte unter uns in den Dartsport involvierten, ob auf Freizeit - oder Profiebene, Steel oder E-Dart, keinen geben, dem man nicht schon sehr früh beigebracht hat, dass der Sport mit einem Handschlag beginnt und aufhört. Diese grundlegende Maxime ist der unerschütterliche Felsen, die Basis des Sports, der sich durch die Jahrzehnte hindurch gequält hat, um die Anerkennung der Massen zu erringen. Was auch immer sonst gerechter oder ungerechter Weise das Bild des Spiels befleckt haben mag oder ihn auch behindert hat - sei es seine Herkunft aus dem Pub, Alkohol und Rauchen, Unsportlichkeiten, schlampige Aufmachung und die Figur mancher Spieler - der Handschlag hat durchgehalten. Dartspieler sind halt wie sie sind, aber bis ins Mark hinein sind wir gute Sports-Männer und - Frauen. Wir respektieren das Spiel.

Maxima und perfekte Finishs wie auf einem Laserstrahl sind nicht das, was Darts toll macht. Der Sportsgeist ist es. Der - oder Diejenige die den Sport nicht respektieren gehören da nicht hin.

In den paar Jahrzehnten, die ich nun schon in den Dartsport verwickelt bin hat mich nichts mehr beeindruckt als Eltern wie Larry Gallagher, Ron Wilcox, Tom Stewart, Dan Lauby, Mike Broderick, Bobby George oder sogar Eric McVay. Sie alle haben ihren Kindern das Spiel beigebracht - Miley and Shannon Gallagher, Steven Wilcox, AshleyStewart, Danny Lauby, Alex Broderick, Richie George und Kurtius McVay, sind gute Werfer , haben bereits viel erreicht und haben eine große Zukunft vor sich, aber ihre Zukunft liegt nicht nur im Dartsport. Ihre Eltern haben ihnen auch die wichtigste der Lektionen beigebracht. Diese Kinder haben die Wichtigkeit von Fairness und Respekt gelernt und schätzen beides. Sie respektieren das Spiel. Sie respektieren sich selbst.

In unserer heutigen Gesellschaft ist das eine schwierige Lektion. Wir vergöttern die Champions. Wir wollen Vorbilder. Möglicherweise ist es sogar die Verehrung der Fans, die unsere Stars über ihre Fähigkeiten hinaus stößt - sie dazu bringt zu lügen und zu betrügen und sie auch dazu bringt arrogant zu werden und zu denken, dass sie etwas sehr viel einmaligeres sind, als es wirklich der Fall ist.

Tom Weir von "USA Today" bemerkte kürzlich: "Seit Generationen schon wird uns eingeprägt, dass Sport Stars Leuchtfeuer sind, denen wir folgen sollen. Wir fingen an zu überdenken ob diese Gefolgschaftstreue Bestand haben muss, als O.J. Simpson für seine Mordanklage bekannter wurde als dafür mit Hertz Werbung über Flughäfen zu stürmen. Schon davor wurden wir wach gerüttelt, als Pete Roses Spitznamen "Charlie Hustle" wegen seiner Spielleidenschaft eine neue Bedeutung bekam. Jetzt, wo wir in ein neues Jahrzehnt vordringen, scheinen die glorifizierten Sport Figuren als Vorbilder zweifelhafter zu sein als je zuvor. Wenn man das Auge des Tigers erwähnt, fangen Leute wegen Tiger Woods Ehebruch Skandals an zu kichern. Mark McGwires Beichte, dass er Steroide geschluckt habe hat unserer Ehrfrucht gegenüber seinen unglaublichen Home Runs schrumpfen lassen. Michael Vicks kriminelle Hunde-Kämpfe haben eine Nation betroffen gemacht, die sich plötzlich mit den grauenvollen Aspekten eines Untergrund Blutsports konfrontiert sah. Marion Jones wurden ihre olympischen Leichtathletik Medaillen abgenommen, nachdem sie zugegeben hatte, dass siel leistungssteigernde Drogen geschluckt hatte und Eiskunstläufeinr Tonya Harding wurde zu einem Synonym für Schurke weil sie eine Rolle bei einer Tätlichkeit gegen Rivalin Nancy Kerrigan vor den olympischen Winterspielen 1994 spielte."

Und es gibt noch sehr viel mehr. Jose Canseco, Barry Bonds, Sammy Sosa, Ben Johnson, Mike Tyson, Denny McLain, Shoeless Joe Jackson und jetzt natürlich auch noch Lance Armstrong.

Alle sind Champions. Alle waren einmal Vorbilder. Alle sind selbst daran schuld. Alle sind durch eigenes Handeln in Ungnade gefallen. Alle sind gestürzt.

Es gibt viele - ganz oben auf der Liste auch der kürzlich verstorbene Sid Waddell - die sich lange dafür stark gemacht haben, dass der jetzt 16 fache Weltmeister als der beste Dartspieler der Welt, der je geatmet hat, anerkannt wird und auch solche, die meinen er wäre der größte Sportler aller Zeiten. Das Erste kann man genauso wenig abstreiten wie man dem Letzten zustimmen kann, da kommen einem doch gleich Namen wie Ali, Jordan, Ruth, Phelps, Pele und viele andere in den Sinn, die alle ihren Sport und sich selbst respektiert haben.

Phil Taylor gehört nicht in diese Gruppe. Man kann nicht leugnen, dass er Unglaubliches geleistet hat. Er ist der Größte aller Zeiten. Aber wie er am Oche und auch wenn er nicht am Oche steht handelt, bringt ihm einen festen Platz in der Liste derer ein, die weder sich selbst noch ihre Fans, Freunde und Familien respektieren und die ihren Sport in Misskredit brachten. Vor rund einem Jahrzehnt wurde Taylor, nachdem man es zwei Jahre lang vertuscht hatte, für schuldig befunden ein paar 23 Jahre alte Frauen betatscht und gegrabscht zu haben. Die ganze Zeit forderte der 5 fache Weltmeister Eric Bristow, dass man Taylor für unseren Sport sperren sollte. Er hatte Recht.
Vor ein paar Jahren - und vor laufenden Fernsehkameras - kniff Taylor während er seine Darts aus dem Board zog, ein Walk-on Girl in den Po. Die Unterhaltungen im Internet waren entsprechend und vollkommen zu Recht negativ. Man hätte etwas tun müssen. Aber nichts geschah.
Dann, gerade mal vor einem Monat und wieder im nationalen Fernsehen und überall auf der Welt auf YouTube zu sehen, verhielt sich Taylor absolut respektlos gegenüber dem fünfmaligen Weltmeister Raymond van Barneveld und auch gegenüber unserem Sport, der mit einem Handschlag beginnt und beendet wird, nachdem er das Halbfinale der Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Trotz seiner Enttäuschung zeigte sich Barneveld als guter Verlierer. Er senkte den Kopf, sammelte sich und ging mit ausgestreckter Hand zur Gratulation auf den Sieger zu. Taylor war ein Schwein. Auch wenn er sich später entschuldigte (mit einer fadenscheinigen Ausrede), antwortete er als er nach dem Zwischenfall gefragt wurde "es wäre nichts passiert.
Schaut es euch selbst an. Schaut es so aus, als wäre wirklich nichts passiert?

Ich frage Dich, Larry Gallagher, Ron Wilcox, Tom Stewart, Dan Lauby, Mike Broderick, Bobby George, Erik McVay und auch alle anderen, die diese Worte lesen: Ist dieser Mann, so großartig er auch seine Darts wirft, die Art von Mensch, von dem ihr gerne hättet, dass eure Kinder ihn nachahmen? Ich frage dich, Bruce Spendley, Barry Hearn, Dick Allix und Tommy Cox: wart ihr nicht beschämt? Glaubt hier wirklich auch nur einer Sid Waddell wäre nicht beschämt gewesen?
Ich frage: Ist dieser Mann, wenn er auch noch so unglaublich mit ein paar Gramm Tungsten umgehen kann - dieser überführte Grapscher und Tätschler und Po Zwicker, der die Grundfesten unseres Sports mißachtet, die Art Vorbild oder Botschafter unseres Sports - unseres Sports, der schon so lange um Anerkennung kämpft, die wir brauchen?

Ich sage nein. Und wenn mein E-Mail, Voice Mail, Internet Geplauder und eine kürzliche Umfrage auf Dartoids World in irgendeiner Weise Indizien sind, empfinden das jede Menge Leute genauso.
Und ist das überhaupt schon alles? Manche vermuten, dass es da noch mehr gibt...

Seit dem Taylor/van Gerwen Weltmeisterschaftsfinale gibt es auf Dartoids World eine weitere Umfrage darüber, ob einem an diesem Finale etwas nicht ganz koscher vorgekommen wäre? Rund die Hälfte antwortet mit ja. Das spricht Bände.
Lasst mich das Wesentlichste noch einmal zusammenfassen. Das sind nicht meine eigenen Worte. das ist die Zusammenstellung der Worte von Anderen - ich habe mir lediglich erlaubt, es in manchen Fällen etwas anders auszudrücken oder minimale Veränderungen vor zu nehmen.
Eine Kurzfassung der Geschichte: van Gerwen stürmt zu einer 2:0 Führung. Taylor scheint geschlagen kommt aber zurück und gleicht aus, van Gerwen geht wieder in Führung. und dann wischt Taylor mit ihm den Boden auf. Ein Klassiker? Vielleicht. Wahrscheinlich.

Aber wenn man sich die Geschichte von Taylors Ansprüchen an sich selbst vor Augen hält, seine Geschichte schnell zu spielen und frei mit der Wahrheit umzugehen und noch seinen rasch absinkenden Respekt-Quotienten unter denen, die Ehrfurcht vor seinem Spiel haben, aber von seiner Arroganz abgestoßen werden, ist es nicht weiter verwunderlich, dass im Hintergrund auch ein gewisser Argwohn mitspielt. Was aber viel beunruhigender ist als dieser Argwohn, der in Taylor selbst begründet ist, ist dass sich der Argwohn auch gegen seine Gegner , die PDC und den Sport ausbreitet - und letztlich auf uns alle, die wir daran beteiligt sind..

War das Spiel fingiert?

War die Niederlage van Gerwens etwa lediglich ein sorgfältig choreografiertes Abtauchen?

Lasst mich das klar stellen: ich meinerseits glaube keine Sekunde daran, dass van Gerwen das Spiel absichtlich weg geworfen hat. Aber etwas worüber nicht nur ich mich sondern auch andere sich fragen ist, ob Taylor nicht wieder einmal mit uns allen gespielt hat. Und wegen Taylor ist auch van Gerwen - ein wirklich erstaunliches junges Talent - im Zwielicht.

Die Hinführung...
"Es wird eine Menge über Taylors Alter gesprochen. Taylor selbst erwägt in einem Interview nach einem Spiel in einer der frühen Runden seinen Abschied. Da gibt es die neu geschaffene Sid Waddell Trophy - eine mehr als verdiente Anerkennung für einen Mann, der in seinem Beruf einmalig war. Taylor hätte sie gerne. Waddell war für Taylor das, was Howard Cosell für Muhammed Ali war. Tobend. Anmaßend. Korrekt. Sehr viel mehr als sonst irgendjemand auf diesem Planeten, Taylor selbst eingeschlossen, trug Waddell dazu bei, dass Taylor zu einem Markenzeichen in der Dart Gemeinde wurde. Das Finale wird das letzte Spiel von Bruce Spendley sein. Taylor nannte den legendären Sprecher und Schiedsrichter(seine Karriere erstreckte sich über drei Jahrzehnte) seinen besten Kumpel auf der ganzen Welt. also muss er Spendley mit einem Sieg verabschieden. Und dann gibt es da noch diese Rangelei auf der Bühne nach dem Halbfinale mit dem großen, liebenswerten Barney. Wurde das vielleicht inszeniert um noch mehr Aufmerksamkeit auf die Auseinandersetzung Holland gegen England zu ziehen - also das Finale van Gerwen gegen Taylor?

Der Kampf...
"Reinstes Drama! Taylor wirkt alt, nervös und müde - vielleicht zerstreut, vielleicht darauf hoffend, die Nachwirkungen und die Beschämung über seine Auseinandersetzung mit Barney nach dem Spiel vor zwei Tagen zu überwinden. Wird er mit all dem fertig werden und auch mit der Scoring-Stärke des jungen Spielers, der ihn bei seinen letzten paar Aufeinandertreffen schlagen konnte - und der bei diesem Turnier in einem früheren Spiel beinahe zwei Neun-Darter nacheinander geworfen hatte? Wie ein Blitz greift van Gerwen sein altes, bereits besiegtes Opfer an. nur noch ein Schatten dessen was einmal "The Power" war. Taylor wird von diesem kecken, lauten, glatzköpfigen und schlecht-aussehenden Phänomen, dem jungen Holländer geschlagen. Die Kamera zoomt auf Taylors Gesicht, besorgt, nervös. Es ist vorbei. Sid Waddells Geist wird an diesem Tag nicht erscheinen. Und Bruce Spendley, der arme Bruce, wird sicherlich ausrufen müssen: "Game! Set! Match! Michael van Gerwen!" Lieber Gott, lass das rasch vorüber sein.Halt! Taylor kämpft sich zurück! Es wirkt als würde er zum Himmel aufblicken zu Sid Waddells Geist und Sid ist tatsächlich für ihn da!(Darauf weist ein zum Himmel gerichteter Fingerzeig nach einem hohen Score hin) Er übernimmt die Führung und plötzlich zahlt sich all seine Erfahrung aus! Es muss ja wohl die Erfahrung sein! Er hat auch jede Menge Erfahrung. im Dart werfen. im am Board stehen.er beherrscht das alles besser als jeder andere Mensch in der Ausübung jeder möglichen Aktivität es je getan hat. Nicht nur wirft Taylor plötzlich die Lichter aus(und jeder scheint überrascht zu sein.wirklich?) sondern er zermürbt auch - fast physisch - einen 23 Jahre alten Kerl, der vor Adrenalin überquillt. Wirklich? Ist das die beste Erklärung, die den Kommentatoren für van Gerwens plötzlich Unfähigkeit die Tripel zu treffen einfällt?"

Das Ende...
Bam! Van Gerwen geht unter! Van Gerwen geht unter! Taylor siegt! Taylor siegt! Gott ist unser Zeuge.Taylor siegt (und wischt sich Freudentränen ab).

Das Nachspiel...
"Welche Freude! Welche Gefühle! Umarmung für Spendley. Das Board für ihn unterschrieben. Kusshand an Waddell im Himmel über ihm! Handschlag für Jeden! Etwas Nettes über jeden sagen, der einem in den Sinn kommt, besonders für den Jungen im grünen Shirt, der überraschenderweise nicht besonders traurig zu sein scheint. Kein bisschen - tatsächlich sieht es so aus, als ob er Taylors größter Fan wäre! Er schaut ein bisschen so wie ein Kind aus, dass nicht nur 100 000 Pfund für den zweiten Platz eingesteckt hat aus, sondern so als ob er kurz davor stehen würde noch sehr viel mehr PDC Geld abzukassieren".

Das war's. Dart Fans teilen Gedanken über Dart.

Einige denken das war alles echt: die Hälfte derer, die an der Dartoid's World Umfrage teilgenommen haben. Ziemlich sicher war es lediglich eine weitere unglaubliche Vorstellung in der unglaublichen Karriere Phil Taylors. Aber da gibt es diese Verschwörungstheroristen.die, die denken, dass das Ganze schon komisch war.

Einige denken van Gerwen wäre abgetaucht.

Andere denken Taylor hat uns betrogen, er hat mit van Gerwen Katz und Maus gespielt, hat das Drama verstärkt, um seine Person in den Vordergrund zu stellen und das das Ergebnis eigentlich nie in Frage stand.

Schade, dass es solche Spekulationen gibt. Aber so ist die Wirklichkeit nun mal.

Und das ist der Haken.

Phil Taylor, so brillant seine Karriere auch gewesen ist und all das, was sein Können dazu beigetragen hat, dass unser Sport sich erholt und auf der ganzen Welt ausgebreitet hat, ist nicht länger mehr ein Aktivposten des Dartsports. Seine unübertroffene Perfektion am Board wird übertroffen durch seine menschlichen Schwächen - und ist schädlich für die Zukunft unseres Sports.

Stanley H. Teitelbaum, Autor des Buchs "Athletes who indulge their dark side: Sex, Drugs and Cover-Ups" , weist darauf hin, dass den Stars des Sports klar werden muss., dass die Öffentlichkeit nicht mehr unwissend ist oder naiv gegenüber dessen, was vor sich geht, wenn der Wettkampf beendet ist. Er fährt fort: " . in der Welt des Sports muss man einen Preis für seinen Ruhm zahlen. Wir werden dir applaudieren, wir werden dich anbeten, aber die andere Seite des faustischen Handels ist es, das dein Privatleben nicht mehr privat ist. Man muss bereit sein, diesen Teil ebenfalls zu unterschreiben".

Wenn dein Privatleben (mit einer Verurteilung für das begrapschen junger Frauen) sich in dein öffentliches Leben ausweitet (unsittliches Berühren eines Walk-on Girls)und dein öffentliches Leben noch zusätzlich durch verachtenswerte Vorstellungen sportlich unfairen Verhaltens befleckt wird (der Handschlag mit Barney) und du noch zusätzlich der Lüge überführt wirst - dann kann es passieren, dass du auch, wenn du in einer anderen Sache vollkommen unschuldig bist (Spielsteuerung im Weltmeisterschafts-Finale) in Frage gestellt, angezweifelt und misstrauisch beäugt wirst. Das ist der Preis, den du dafür zahlen musst, dass du es zugelassen hast, dass deine Glaubwürdigkeit durch deine Arroganz zerstört wurde.

Ja, das ist der Haken. Wir haben alle Fehler. Aber wir sind nicht alle Weltmeister. Wir sind nicht alle das Gesicht des Dartsports in der ganzen Welt.

Aber jeder von uns ist Vorbild. Jeder von uns ist Botschafter des Sports. Jeder von uns trägt die Verantwortung mit, den höchsten Standard von Handschlag zu Handschlag aufrecht zu erhalten.

Und von unseren Helden erwarten wir das Gleiche, nein, wir fordern es...

Vor Ort,

Dartoid







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