Stefan Lord versuchte mich zu töten!

Mehr als ein halbes Jahrhundert von 1927 bis 1990 (mit einer Pause während der Kriegsjahre und einem kurzen Wiedererscheinen 1997) war die News of the World Darts Championship der Urvater, das Turnier, das jeder Dartspieler gewinnen wollte.

Er hat es 1978 gewonnen. Er hat es 1980 noch einmal gewonnen.

Und dann, aus vollkommen unbekannten Gründen, hat er versucht mich am 4. April 2014 in Pattaya in Thailand zu töten.

Sein Name ist Stefan Lord. Er kommt aus Schweden - einem Land, das für seine Fleischbällchen bekannt ist.

Wir begannen um die Abendessenszeit in etwas, was sich die größte Bar von Pattaya nennt - in Tims Bier Bar in der zweiten Straße, nur ein paar Häuserblocks östlich des Strands von Pattaya am Golf von Thailand.
Lord, der Old Dart Coach und ich begannen den Abend mit einigen Bieren an einem Tisch auf der Straßenseite vor Tims bevor wir uns auf den Weg in die Nacht machten. (Ich begann ganz vernünftig mit einer Flasche Wasser, aber wenn man mit Lord und dem Coach unterwegs ist und ständig als Schlappschwanz bezeichnet wird, hält man es nicht lange mit Wasser aus und so wechselte ich zu Singha.)

Leichtbekleidete Tänzerinnen strömten an uns vorbei, aber natürlich nahmen wir keine Notiz von ihnen. Wir sind Dartspieler. Frauen sind Ablenkungen, besonders die jungen in ihren klitzekleinen Shorts und knappen Tops, die dir zublinzeln und sagen: "Du gutaussehender Mann."

Wir hatten etwas Wichtiges zu erledigen.

Lord und der ODC wollten mich zu einem Ort namens Legends mitnehmen, in 324/10, Pattaya Klang 5 - der Bar, in der Lord daheim war. Der OCD bestand darauf, dass man dort die beste Dart Einrichtung von ganz Thailand finden könnte. Ich bezweifelte es - aber nachdem ich es jetzt selbst gesehen habe und davor von Chiang Rai im Norden bis nach Bangkok im Süden und auch in Grenzstädten an der Grenze zu Myanmar, Laos und Kambodscha Dart gespielt hatte, kann ich wirklich sagen, dass das Legends tatsächlich im Land des Lächelns am besten ausgestattet ist.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie wir zum Legends kamen.

Wir wurden vom Besitzer oder Mitbesitzer begrüßt - vielleicht war es aber auch nur ein Typ der dachte, man könne von uns ein paar Bier ausgegeben bekommen - Charles "Chas" Ayers. Er stammt aus Essex, also ist er Mädchen gewöhnt, die ihm erzählen, er wäre ein attraktiver Mann und denken, sie hätten es richtig ausgesprochen. Für jemanden aus Essex ist Pattaya fast so etwas wie Heimat.
Die Dart Ausstattung - vier makellose Boards, die perfekt beleuchtet sind - findet man hinten in der Bude, vorbei an rund 15 brandneuen neun-Fuß Brunswick Pool Tischen. Ayers ist eine Art von Pool Gelehrtem, ich denke, deshalb hat er so viel Platz an den Filz verschwendet. Er ist der Besitzer - er kann tun und lassen, was er möchte. Glücklicherweise ist der Dart Bereich von dem Grünen getrennt - hübsch sogar - durch glänzende Glastische direkt hinter der Oche Linie. Ich weiß nicht, ob das immer der Fall ist, aber während der paar Stunden, die ich dort verbrachte, waren die kleinen Tische immer gut mit Drinks versorgt.
Wir spielten ein paar Spiele 501, je ein Leg. Ich spielte gegen den Coach und machte ihn in rund 30 Minuten mit einem spektakulären Doppel 2 Finish in rund 60 Darts nieder. Dann spielte ich gegen Ayers. Der Pool Junge verpasste die Doppel 15 und ich trat ans Oche mit 170 Punkten Rest. Ich nahm einen Schluck von meinem Bier, holte tief Luft, zielte und steckte meinen ersten Dart nahezu perfekt in die Doppel 5. Der Rest ist Geschichte. Ayers bewies dann, dass er beim 9-Ball spielen mehr kann und überrollte solche Leute wie uns indem er Lord bezwang.

Wir kehrten zu dem zurück, was wir alle am besten kennen - Trinken und Ablenkungen ignorieren. Irgendwann verschwand der Coach, oder er verirrte sich oder er schlief ein.

Ich erinnere mich nicht mehr daran, wie wir zu unserer nächsten Station kamen.

Ich fand mich auf jeden Fall - und das ausgerechnet in Thailand, in einem kleinen schwedischen Restaurant wieder (Two Lions on Soi 9) zusammen mit dem zweifachen News of the World Champion umgeben von noch mehr Alkohol. Wir bestellten Abendessen - Fleischbällchen natürlich - und hatten eine lange Unterhaltung über ich weiß nicht mehr worüber.

Außer in der unerträglichen Hitze und Feuchtigkeit herumzulaufen, gibt es in Thailand noch vier weitere Möglichkeiten herumzukommen. Ich führe sie hier in absteigender Liste der Kosten und der Sicherheit auf: ein Hotel Auto, ein Taxi, den Baht Bus oder Tuk-Tuk und auf dem Rücken eines Motorrades. In den zwei Jahrzehnten, in denen ich jetzt schon nach Südost Asien reise, bin ich noch kein einziges Mal auf dem Rücken eines Motorrads gesessen. Es ist einfach nicht sicher genug. Also stieg ich auf ein Motorrad.

Ich kann mich an die Fahrt ins Hotel nicht mehr erinnern.

Ich wachte zum Piep Ton meines Telefons wieder auf und hatte eine SMS von Lord: "Ich erinnere mich nicht mehr daran, wie ich nach Hause kam, aber ich bin in Sicherheit." Und ich hatte auch eine vom Coach: "Auf - wir treffen uns zum Frühstück."

Ich wankte ins Badezimmer - und fand Fleischbällchen in meinem Waschbecken.

Dann erinnerte ich mich plötzlich.

Vor Ort

Dartoid







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