Dart in Paciano, Italien

Ähnliche Beweggründe wie es für den ausgezeichneten Umweltschutz- Schriftsteller (und ehemaligen Greenpeace Angestellten) Kieran Mulvaney die Wale waren, brachten auch mich vor ein paar Wochen nach Paciano in Italien...

Ich reiste nach Umbrien - dem grünen Herzen Italiens - um mich dort mit einem Freund (und ehemaligen Auftraggeber) - Brian Davies und seiner Frau Gloria (die früher für die Cousteau Gesellschaft arbeitete) - zu treffen und etwas Zeit mit einem weiteren Freund, Dr. Sydney Holt, zu verbringen. Um es in Mulvaneys Worten auszudrücken (Washington Post, 2014) ist Holt die graue Eminenz dessen, was man als die "Rettet die Wale" Bewegung bezeichnen kann. Davis hingegen ist die graue Eminenz der "Rettet die Seehunde" Bewegung.

Ganz egal, was du von PETA, WWF, der Humane Society of the United States und ähnlichen Wohlfahrtsorganisationen halten magst - sie leisten alle gute Arbeit. Aber die Pioniere waren Holt und Davis und sie sind immer noch die Champions, wenn es um Mitgefühl für die empfindsamen Wesen geht. Holt und Davies haben den Weg gebahnt, dem andere heute folgen.

Holt ist einer der Väter der modernen Fischwirtschaft und ist vielleicht am meisten bekannt geworden durch das Buch, dass er zusammen mit Ray Beverton 1957 schrieb: On the Dynamics of Exploited Fish Populations, das bis heute in den Klassenzimmern benutzt wird. 25 Jahre lang arbeitete er für verschiedene Agenturen der Vereinten Nationen einschließlich der Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (FAO). Nach seiner Pensionierung 1979 arbeitete er als Schrittmacher der internationalen Wal Kommission weiter, vor allem innerhalb des wissenschaftlichen Komitees und wird von vielen als der Architekt der aussagekräftigen wissenschaftlichen Argumente angesehen, die dazu führten, dass die kommerziellen Fangquoten für die meisten Bartenwale erst massive reduziert wurden, bevor die Jagd auf diese Walarten in den 1960er Jahren vollständig eingestellt wurde.

Davies gründete 1969 den International Fund for Animal Welfare (IFAW) und unter ihm wuchs die Organisation zu einer der größten (mehr als zwei Millionen Mitglieder), wohlhabendsten (bis zu 85 Millionen Dollar jährlich) und effektivsten der Welt. Davies dürfte am meisten für den Sieg der IFaw 1983 gepriesen werden, als die Europäische Union die Einfuhr von neugeborenen Harp Roben und Hauben Robben Jungen verbot und damit den grausamen kanadischen Robbenfang zum Erliegen brachte. Als sich Davies Ende der 1990er Jahre aus der IFAW zurückzog, gründete er ein Tiernetzwerk, das heute daran arbeitet den Hundefleischhandel auf den Philippinen genauso auszumerzen wie das Erlegen und Jagen Dachsjagd mit Hunden in Großbritannien oder das Erlegen von Nashörnern und Elefanten in Süd Afrika.

Ja, echte Pioniere. Sie brachten mir jede Menge bei. Wenn man mit ihnen Zeit verbringt ist das ein bisschen so, als ob man in einem sonderbaren walartigen Flossenfüßler- Vortex gefangen wäre. Das einzige, was über ihre genialen und außergewöhnlichen Karrieren hinwegtäuscht ist, dass sie - aus mir unbekannten Gründen - beide mein Dart Geschwafel verfolgen.

Bei unserem Essen am ersten Abend, sagte ich zu Holt (der Person, die im wesentlichen für meine grauen Haare verantwortlich ist) "Mir ist bewusst, dass wir in all den Jahren einige Auseinandersetzungen hatten, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dir sehr dankbar für alles bin, was du mir beigebracht hast, ich habe sehr viel von dir gelernt." Das Funkeln, an das ich mich so gut erinnerte, erschien in Sidneys Augen und er antwortete: "Vielen Dank, ich kann mich leider an gar nichts erinnern, was ich von dir gelernt habe."

Sydney ist ein komischer Mann. Er ist jetzt um die neunzig und er sieht nicht mehr so gut wie früher. Daher hat er wahrscheinlich auch den kleinen Wurm nicht gesehen, den ich in seine Pasta fallen ließ. Allerdings fiel ihm wahrscheinlich auf, dass ich einen Augenblick vorher, den Namen falsch buchstabiert hatte.

Aber ganz im Ernst, im Laufe der Jahre hat mir Holt eine Menge beigebracht. Ich habe gelernt, dass Wale "richtig große Fische" sind und dass eine Null Hypothese " eine Affen Gattung" ist. An einem Tag beim Lunch in Paciano erzählte er eine lange Geschichte über Leonardo da Vinci und ich weiß jetzt, dass er die Baumwollentkörnungsmaschine erfunden hat.

Auch von Davies habe ich eine Menge gelernt. Zum Beispiel hat er mir beigebracht, wie man flucht.

Die Reise erwies sich aber als viel mehr als nur eine Gelegenheit geschätzte Bekanntschaften aufzufrischen. Dank Holt und eines weiteren alten Freunds, Lesley Busby, lernte ich alles über Oliven, Wein und Pasta. Nun, tatsächlich habe ich überhaupt nichts gelernt, aber ich habe eine Menge Wein getrunken und zwei Mal täglich, an jedem Tag, Pasta gegessen. Ich habe auch eine Olive gepflückt, nur eine, von einem Oliven Baum der Hunderte Bäumen auf Holts eigenen Oliven Hain.

Das Beste aber war, dass ich dank Busby und unter Berücksichtigung meines begrenzten Interesses an allem Intellektuellen (Holt würde sagen meiner mangelnden Neigung), auch die Gelegenheit hatte an einem der einzigartigsten Orte, die ich je gesehen habe, Dart zu werfen.

Bewohnt seit den etruskischen und den römischen Zeiten liegt Paciano rund zwei Autostunden nördlich von Rom in der Provinz Perugia an der Grenze zur Toskana. Es liegt hoch über den umliegenden Hügeln und ist soweit das Auge reicht umgeben von silbernen Oliven Hainen und man kann in der Ferne den Trasimeno See sehen (an dem Hannibal 217 B.C. die Römer geschlagen hat). Es nennt sich voller Stolz als eines der schönsten Dörfer Italiens. Die spektakuläre Altstadt ist ein von Mauern umgrenztes Fort, dass um 1300 erbaut wurde. Mein Drei Tages Heim war das Relais Mastro Cinghiale, die umgebaute Stadtmühle, die gerade noch innerhalb der Mauern liegt.

In der Nacht vor meinem letzten Abend in Paciano manövrierte ich mich entlang der Ziegel- und Kopfstein Gasse, die sich unter den überragenden Steinmauern in Richtung auf den kleinen Marktplatz , die Piazza della Republica, hindurchweben. Zahllose unsichtbare Tauben gurrten von den Dächern und begleiteten meinen Weg.
Etwas abseits des Platzes, gegenüber des lokalen Pubs Il Baretto traf ich meinen Dartgastgeber, Daniele Talozzi. Dort stand, reichlich im Abseits in der hintersten Ecke des mittelalterlichen Gebäudes ein Cyberdine Dart Automat. So einen Automat habe ich vorher noch nie gesehen. Ähnlich wie ein Harrows Quadro Steel-Dart Board hatte der Automat nicht nur einen zusätzlichen Ring auch die Größe von allem war ganz ähnlich zu den konventionellen Boards.
Talozzi, ein Tierliebhaber, und sein Team spielen in der FIDART Federation (Federazione italiana Darts) und werfen im Joker Casino in Bettole, jenseits der Grenze zur Toskana in der Provinz von Siena. Ich hatte eigentlich geplant am folgenden Abend nach Bettole zu fahren, um sein Team zu beobachten, musste aber leider wegen meiner frühen Abfahrt zum Flughafen Rome Fiumcino am nächsten Morgen um planen.

So warfen Talozzi und ich Dart und ich machte ihn nieder!

Manchmal lüge ich.

Talozzi warf Darts. Er ist ein guter Spieler (er wäre wahrscheinlich noch besser gewesen, wenn es nicht so kalt gewesen wäre und er nicht kurzärmlig gewesen wäre). Ich werfe Steine.

Vielleicht habe ich ein paar Legs geholt - ich erinnere mich dunkel daran, dass ich 74 ausgemacht habe (Tripel 14, Doppel 16) - kann ich mich ganz ehrlich nicht an sonstige positive Momente erinnern. Ich warf Inches vorbei. Also erfand ich an diesem Abend eine ganze Reihe neuer Entschuldigungen...

"Ich habe heute eine Olive gepflückt - mein Arm schmerzt."

"Eine Taube hat mich angekackt."

"Zuhause werfen wir mit vier Darts."

Ich fand, das waren alles sehr einleuchtende Entschuldigungen, aber Talozzi sprach nicht allzu viel Englisch und so wirkten sie alle nicht.

Talozzi sagte auch einiges zu mit. Auch wenn ich kein Italienisch spreche, so habe ich ihn doch verstanden. So ist das mit der universellen Dartsprache. Ein paar Mal verbesserte er meine Scores. Ein paar Mal erinnerte er mich, dass ich nach meinem Wurf auf den Knopf drückte.
Mindestens ein halbes Dutzend Mal reagierte er mit einem Achselzucken und (glaube ich) entschuldigte sich, wenn der Automat 60 Punkte von seinem Score abzog während er einen seiner Darts vom Fußboden einsammelt. Wirklich - wie kann denn ein Bouncer 60 Punkte zählen und wenn ich die Tripel 1 treffe zählt es nur drei Punkte? Irgendwas läuft da im italienischen Raum-Zeit Kontinuum vollkommen falsch.

So gegen 11 nachts machten wir Schluss. Zumindest habe ich das so in Erinnerung.


Talozzi sagte "Arrividerci" - ich glaube, das heißt auf Wiedersehen oder bis zum nächsten Mal oder etwas Ähnliches. Sollte das nicht der Fall sein, steht er vielleicht immer noch an der Piazza della Republica am Oche. Vielleicht hatte er ja gesagt, ich solle ihm ein Bier besorgen...

Ich torkelte meinen Weg zurück zum Relais Mastro Cinghiale. Unterwegs wurde ich von einer Horde Etrusker angegriffen, aber trotzdem hatte ich eine unschlagbare Zeit.

Vor Ort

Dartoid







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