Vorbereitungen: Darts in Kapstadt

Während ich mein Ziel, die Darts Szene in Kapstadt in Süd Afrika zu erforschen(hoffentlich bei einem Treffen, dass vom PDC Profi Devon Petersen arrangiert wurde), habe ich mich an eine meiner eher ungewöhnlichen Erfahrungen 1997 erinnert.

Ich habe Darts an einigen ungewöhnlichen Orten geworfen. Einigen wirklich sehr ungewöhnlichen Orten. Im Regenwald von Kongo. In den finsteren Seitengassen von Bombay, Aber kein Spielort - irgendwo auf dieser Welt - dürfte bizarrer sein, als der, an dem ich gerade gespielt habe. Heute Abend stand ich am Oche im Hochsicherheits- Trakt der Johannesburger Diepkloof Gefängnisses.

Das letzte Mal, als ich in Südafrikas Hauptstadt vorbei kam, war mein Versuch einen vernünftigen Platz, an dem man Darts spielte zu finden fehlgeschlagen. Ich hatte ein paar Stunden vor einem elektronischen Board in einem Pub namens McGintys verschwendet. Ich kann den Pub nicht empfehlen. Auch nicht das Board oder das Bier.

Dieses Mal war es mir gelungen im Vorfeld Kontakt mit George Sharpe aufzunehmen, dem Generalsekretär der Southern Transvaal Darts Association (STA). George der scheinbar Jockey Wilson zum Verwechseln ähnlich sieht, ist der Eigentümer von G.S. Promotions - einem von Johannesburgs größten Anbieter von Darts und Dart Ausrüstung. George ist ein seiner Gegend der "Mr.Darts" Wenn sich sein Ratschlag auch merkwürdig anhörte, befolgte ich ihn doch bis ins Detail.

George hatte mir gesagt, dass der Dartsport unter den Justizvollzugsbeamten richtig groß wäre. Um gute Spiele zu finden, sollte ich in die Außenbezirke von Soweto fahren (mit Sicherheit einer der unsichersten Orte der Welt) und dort zum Haupteingang des Diepkloof Gefängnisses (von dem ich weiß dass es rund 20 000 Mörder, Vergewaltiger und schlimmeres "beheimatet"). Dann gab er mir so etwas wie ein Passwort.
Also fuhr ich gestern Abend bei Dunkelheit, wabernden Nebeln und mitten im Nichts - und natürlich auch gegen den Rat alles die ich kannte( aber zusammen mit ein paar Freunden im Schlepptau) vor dem Tor vor. Vor mir ragte ein Beton Fort in den Himmel umgeben von mehreren zwei Stockwerke hohen Wänden aus Stacheldraht. Sanftes Licht aus dem Innern beleuchtet die vergitterten Fenster. Man konnte Bewegung spüren. Die Hoffnungslosigkeit der vergessen Seelen im Innern.

"Wir sind zum Dart spielen hier, " sagte ich (und erinnerte mich an das Passwort), als der Wächter zu unserem Auto kam. Zufrieden und anscheinend völlig unberührt davon, dass zwei 5.9 Fuß große Weiße und eine Blondine vielleicht gekommen waren jemanden zu befreien, bediente der Wärter sofort den Schalter zum Öffnen des Tors. Drinnen hielten wir gleich wieder an und fragten, wo es hinging. Wir fragten auch, ob wir sicher wären. Der Wärter lachte.

Schließlich stand ich im Freizeit- Zentrum des Gefängnisses, das ganz unglaublich war und ein toller Platz zum Dart spielen. Acht Boards, hervorragend ausgeleuchtet. Erhöhte Oches. Es gibt sogar mittendrin eine kleine Bar. Aber kein Budweiser.

Die STDA hat rund 700 aktive Mitglieder. Rund 60 von ihnen, die etwa ein halbes Dutzend Teams( mit örtlich angemessenen Namen wie Nur Tiger oder Rote Ameisen) repräsentierten, waren mitten in einem Liga Abend. George stellte mich allen vor und teilte mir auch stolz ein paar der Liga Statistiken mit (sie haben da einen Typ namens Ryder dabei, der 134 Maxima, einen Zehn-Darter und ein 170er Finish in den letzten paar Jahren geworfen hat). George arrangierte es, dass ich gegen zwei der besten Werfer vor Ort antreten sollte.
Ungefähr eine Stunde lang spielten dann zwei Gefängnis Wärter, doppelt so groß wie ich) und ich 501. Ich hatte schnell die ersten paar Legs gewonnen( was einige Dutzend Zuschauer) anzog und ich bin ziemlich sicher, dass ich noch mehr hätte gewinnen können, wenn ich nicht mit Tränengas lahm gelegt worden wäre und mit Schlagstöcken angegriffen worden wäre.

Na ja - es war nicht wirklich so. Aber das Ergebnis war ungefähr das Gleiche. Diese Typen konnten werfen! Verdammt, das konnten sie wirklich. Als der Abend vorüber war, war es keine Frage, zumindest für mich, ich war im Diepkloof Gefängnis zum Gefangenen geworden.

Insasse Nummer 20 001

Vor Ort

Dartoid







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