Taylor, Panuncialman und Eccles: drei Kontroversen, drei Ansichten

Die Kontroversen...

Der 16-fache Weltmeister, Phil Taylor hat seinen Sponsor über fast zwei Jahrzehnte, Unicorn, abserviert und ist wegen eines fünf Jahres und 3 Millionen Pfund Abkommens zu Target gegangen. "Es geht mir nicht ums Geld." sagte Taylor, nachdem er seinen Wechsel mit dem Wechsel zu einem anderen Handy- Anbieter verglichen hatte, und erklärte nach einer ein paar Wochen dauernden Gesundheits- und Sport Pause in Portugal: "Ich fühle mich besser als jemals zuvor in meinem Leben. Ich bin ganz begeistert."

Dann bekam er mit seinen neuen von Target designten Darts eine kreissägen artige 7:0 Niederlage beim Premier League Auftakt in Liverpool durch den gegenwärtigen Weltmeister, Michael van Gerwen, verpasst. In der Folge wurde Taylor in der Premier League noch zwei Mal geschlagen, bevor er in Glasgow mit 7:3 gegen Simon Whitlock gewinnen konnte. Taylor steht im Augenblick in der 10 Spieler umfassenden Tabelle auf dem neunten Platz, knapp vor dem einzigen Spieler, den er bisher schlagen konnte.

In aller Fairness, Taylor hat mit seinen neuen Darts bei den UK Open Qualifiern zwei perfekte Spiele geworfen, aber dass ist ein Vermächtnis von Taylors latenten Fähigkeiten und hat nichts mit seinen neu designten Darts zu tun, die kaum mehr als Kopien der Unicorn Phase 5 sind. Taylor hat mit den Phase 5ern mehr als 4,5 Millionen gewonnen - solltest du dir also einen erfolgreichen Dart kaufen wollen, solltest du zu Unicorn gehen, nicht zu Target.

Steve Panuncialman (dessen Namen noch schwieriger zu buchstabieren ist als "Kuczynski), Schöpfer des populären Dart Talk Podcasts und der neuen Players Challenge Serie(eine der besten Ideen , die seit Jahren von oben herunter gekommen ist - ein Turnier, dass keine Meldegebühren erhebt und bei dem der Sieger alles bekommt, die die Popularität und die Sichtbarkeit des Dartsports in den Vereinigten Staaten dadurch fördern soll, dass die Top Spieler daran teilnehmen), hat seine eigene Kreissäge dadurch angezogen, dass er sich entschied vier der Topspieler davon auszuschließen dabei sein zu dürfen - Larry Butler, Scott Wollaston, Ray Carver und Danny Baggish - weil sie Ergebnisse der Spiele nicht im zeitlichen Rahmen ablieferten.

Die Definition von im "zeitlichen Rahmen", die der Auslöser der Kontroverse zu sein scheinen, scheint das gesamte Spektrum durchlaufen zu haben, je nach der individuellen Perspektive, und scheint von 48 Stunden nachdem das Spiel vorbei lag bis zu "bevor das Spiel gespielt wurde" zu reichen.

Tony Eccles, Langzeit-Spieler der BDO und der PDC, der 2008 bei der PDC Weltmeisterschaft unter den letzten 16 stand, wurde der mehrfachen Vergewaltigung und der unsittlichen Handlungen an einer Schülerin angeklagt. Die Anklage, jetzt rund ein Jahr alt, wurde von einer alleinstehenden Frau erhoben, die jetzt in ihren Dreißigern ist, und die beschuldigten Taten sollen vor rund 18 Jahren stattgefunden haben.

Dart Foren und Leute, die rund um die Welt im Internet posten haben das Kriegsbeil ausgegraben und "vergleichen" Eccles mit Jelle Klaasen (der das was ihm vorgeworfen wurde, bereits vor der Gerichtsverhandlung zugegeben hatte und dafür verurteilt wurde, dass er einem 15 jährigen geistig behinderten Mädchen übers Handy Bilder von seinem Pimmel zugesandt hatte und jemand anders, wurde für schuldig befunden ein paar Mädchen in seinem Wohnwagen befummelt zu haben. Ich habe aber versprochen, seinen Namen nicht auszusprechen, bevor nicht England bei den olympischen Winterspielen mehr als eine Goldmedaille hat, also wirst du ihn wahrscheinlich nie erfahren.

Eccles, der alles leugnet, wird im Juni vor Gericht stehen.

Ansichtssache...

Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen "Unschuldungsvermutung bis zur Verurteilung" und Unschuld und Schuld. Jeder kann von seinem Freund oder Trink-Kumpan, einem Prominenten oder seinem Feind denken was er will - aber bevor ein Beschuldigter nicht seine Schuld zugibt (wie Klaasen es getan hat - man kann das also nicht vergleichen) sind sie weder unschuldig noch schuldig bevor der Beweis erbracht wurde und das Urteil von einem Gericht gesprochen wurde.

Es ist auch ein gewaltiger Unterschied, ob man eine Männlichkeit simst oder jemanden gegrabscht oder vergewaltigt (also ist es auch absurd, beides miteinander zu vergleichen). Es geschieht häufig, dass ein Jugendlicher Jahre wartet bevor er eine solche Vergewaltigung preisgibt, wie sie Eccles vorgeworfen wird. Mit der Ausnahme von Mord, ist das was Eccles vorgeworfen wird das Scheußlichste, was man tun kann - den Kläger zu schützen ist üblich und verständlich.

Natürlich kann man über all das diskutieren...

Worüber aber kein Zweifel besteht, ist, das was auch immer geschehen sein mag oder auch nicht geschehen ist, zwei Leben für immer verändert sein werden und dass der Dartsport wieder einmal in Verruf geraten ist.

(Nur um das klarzustellen und wegen des gute Rufs des Sports muss ich betonen, dass an dem Gerücht Scott Wollastone hätte mich unsittlich berührt, nicht dran ist - oder vielleicht doch.)

Da ich ja jetzt schon von Scott Wollaston und anderen gesprochen habe - meine Meinung zu Panucialmans Entscheidung vier Spieler aus seinem Players Championship Challenge zu qualifizieren, ist eindeutig.

Ich erkenne ja die Notwendigkeit von Regeln an und auch, dass man auf ihre Einhaltung achtet (dass viele Regeln von Ligen und Turnier Direktoren nicht einheitlich befolgt werden, ist einer der vielen Gründe, warum die Dartsport um Anerkennung kämpfen muss).

Aber wenn eine Regel vage gehalten ist, und das ist bei der Regel " des im zeitlichen Rahmen" eindeutig der Fall, sollte man flexibel sein. Panucialmans Konzept ist so herausragend und bietet so viel für das Wachstum des Dartsports in Amerika, dass das bestehen auf einer vagen Regelung und das Ausschließen von vier der besten Spieler aus dem Turnier - von Spielern, die die Leute sehen wollen - die Zukunft der Players Championship Serie nur gefährden kann.

Die Spieler sollten wieder zugelassen werden.

Und dann gibt es da noch Phil Taylor und seinen viel Millionen - und wahrscheinlich letzten Deal seiner Karriere...
Dart ist Taylors Beruf, also kann man ihn nicht dafür verurteilen - was meine erste Reaktion war - dass er das meiste für sich herausholt. Aber Taylor selbst sagte: "Es geht nicht nur ums Geld" und das, um es vorsichtig auszudrücken, ist verdammter Mist.
Also wirklich, es geht nicht ums Geld. Fünf Millionen Dollar ist eine ganze Schiffsladung. Also noch mehr Power für The Power, oder etwa nicht?
Das ist ja okay, aber behandelt uns nicht wie Dummköpfe. Behauptet nicht, es würde sich nicht nur ums Geld drehen.
Setze nicht die Loyalität herab, indem du deinen Wechsel mit einem mehrjährigen Vertrag mit einem Handy Anbieter vergleichst.
Und versetze Unicorn nicht gleich noch eine Ohrfeige, indem du dich auf eine plötzliche enge Freundschaft mit Targets Management Direktor Garry Plummer beruft.

"Wir haben uns sofort gut verstanden, so als ob wir uns schon unser ganzes Leben gekannt hätten." sagte Taylor.".es ist, als ob wir wirklich gute Freunde wären. " Nun, Mr. Power, da gibt es einige, die bestätigen, dass das, was Plummer an Charme verbreitet, er an Loyalität zu wenig hat. Er macht einen Deal, lächelt, schüttelt deine Hand und schüttelt dich ab, wenn der Deal ihm nicht mehr passt. Frag nur einmal nach. Und nimm dich in Acht.

Taylor hatte seinen Vertrag mit Unicorn zu ungefähr der gleichen Zeit abgeschlossen zu der Eccles Anklägerin angegriffen wurde - also schon vor langer Zeit. Seit 1996 haben Richard und Ed Lowey Taylor unterstützt und waren loyal.

Sicher, Geschäft ist Geschäft...

Vielleicht gab es ja eine Art Zerwürfnis. Wenn man Taylors Alter berücksichtig und die Probleme mit Taylors einstiger Tyson ähnlichen Unbesiegbarkeit, dachte Unicorn möglicherweise, die Menge Geld, die Taylor haben wollte, wäre keine vernünftige geschäftliche Investition.

Sollte Unicorn das gedacht haben, hätten sie damit recht gehab. Das Angebot an Taylor Darts bei Target kostet zwischen rund 10 und 125 Dollar. Um damit die Kosten zu decken - gerade so - muss Target in seiner Fünf-Jahres Investition in Taylor - 500 000 Sets des preiswerten Darts oder rund 100 000 Sets der teureren Darts verkaufen. Das sind die Fakten.

Und niemand investiert nur um die Kosten zu decken.

Damit es überhaupt so weit kommt, und wenn man dann tatsächlich noch einen vernünftigen Gewinn erzielen möchte, muss Taylor aber mit diesen Darts auch etwas zeigen- was er bisher nicht tut. Aber noch schlimmer, wenn er es auch nicht ausspricht, aber seine Körpersprache und sein Gesichtsausdruck zeigen es, es scheint ihm vollkommen egal zu sein.
Taylor hat seinen fünf Millionen Deal bekommen, erst einmal. Kein Zweifel - er wird demnächst wieder erstaunliche Darts werfen.

Aber trotzdem muss ich fragen: was ist Loyalität wert? Anscheinend für Taylor fünf Millionen Dollar.

Nachdem die Taylor Target Partnerschaft verkündet worden war, wünschte Unicorn ihm alles Gute. Nachdem es Taylor tatsächlich geklungen war ein Premier League Spiel zu gewinnen tweetete Ed Lowey ".gut gemacht, Phil, gut zu sehen."

Das zeigt Klasse - und davon könnte der Dartsport mehr brauchen.

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Dartoid







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