Noch mehr Schlafzimmer Darts...

Nachdem wir nun die hektische Phase mit den World Masters, dem World Cup und zwei nationalen Turnieren der ADO überstanden haben, können wir ans Trainings-Board zurückkehren! Ich möchte in meinem letzten Blog zu diesem Thema auf die mentalen Aspekte des Trainings eingehen.
Ich habe durchaus Kritik an meinen letzten Ausführungen zu hören bekommen, aber ich bleibe dabei, dass Training nur dann hilft, wenn Du es Dir helfen lässt. Wir wissen sicher, dass man ein wirklich "gutes" Training braucht, aber viele vergessen, dass nicht nur die Zielsicherheit den Erfolg ausmacht, was es unbedingt auch braucht ist Selbstvertrauen.

Jeder kann ja sein Ziel im Training treffen, weil man dabei wenig oder gar keinem Druck ausgesetzt ist, aber im Wettkampf ist das nie leicht. Es gibt keinen gleichwertigen Ersatz für den Wettkampf, aber mit einer sinnvollen Trainings Routine und dem entsprechenden Fokus, können wir uns sicher besser auf den Wettkampf vorbereiten. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber wir können es ja zumindest versuchen.

Ein Problem ist bestimmt dass Training sowohl Selbstvertrauen aufbauen als auch Selbstvertrauen zerstören kann. Schließlich kann es einem ziemlich fertig machen, wenn man darum kämpfen muss sein Ziel überhaupt zu treffen, wenn auch gar kein Druck auf einem lastet. Dann kann man auch leicht anfangen an seinen Fähigkeiten oder seiner Mechanik zu zweifeln. Es hört sich ziemlich naiv an, wenn man sagt, dass man erfolgreiches Training zu seinem Vorteil nutzen soll aber erfolgloses Training einfach vergessen soll, aber genau darauf läuft es hinaus. Aus diesem Grund trainiere ich oft nicht, wenn ich gerade zu kämpfen habe; da könnte ich leicht den Rest Selbstvertrauen, den ich noch haben mag, auch noch verlieren. Ich trainiere dann, wenn ich gut spiele, was mein Selbstvertrauen noch verstärkt.

Deshalb bin ich auch immer sehr vorsichtig wenn es darum geht, dass Spieler auf einem Champion's Choice Board trainieren. Einige nennen es auch "Champion's" Board oder einfach nur Practice Board, aber ganz gleichgültig, unter welchem Namen Du das Board kennen magst, es hat auf jeden Fall schmalere Doppel und Tripel. Natürlich ist es schon so, dass dir das Tripel, wenn Du auf einem Champion's Choice Board trainiert hast, dann auf einem regulären Board riesig vorkommen, aber nützt Dir das noch viel, wenn Du all Dein Selbstvertrauen verloren hast! Wenn Du schmalen Tripel-Felder treffen solltest, wird das Dein Selbstvertrauen stärken, aber wenn Du sie nicht triffst, ist es fast unausweichlich, dass sich Zweifel an Deinem Können einschleichen.

Ich würde Dir raten nie etwas anderes zu benutzen, als das, was Du im Wettkampf benutzt, sogar das Erscheinungsbild kann einem ablenken. So wäre es mir beinahe vor ein paar Wochen gegangen. Nach einem langen E-Dart Wochenende war ich vollkommen überrascht davon wie anders das Board am Montag an meinem Steel-Dart Liga-Abend ausschaut. Glücklicherweise habe ich inzwischen gelernt, dem Gefühl mehr zu vertrauen als dem Anblick und so hatte ich nicht wirklich Probleme, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es negative Auswirkungen haben kann. Also trainiere mit der Ausrüstung, die Du auch im Wettkampf haben wirst.

Aber zurück zum Training - wie sollen wir also eine ernsthafte Trainingseinheit angehen? Zuerst solltet Ihr versuchen sicherzustellen, dass Ihr so wenig wie möglich abgelenkt werdet. Ich habe zuhause gar kein Board, also muss ich in eine Bar gehen und dort trainieren. Daher gehe ich eher am Nachmittag, weil da weniger Leute dort sind, die mich ablenken könnten. Da ist es im allgemeinen ruhiger und ich habe es nicht mit lauten, unausstehlichen Gruppen zu tun, die die Bars aufsuchen. Außerdem werde ich nicht von Spielern angesprochen, die die Herausforderung suchen. Da kann ich wirklich versuchen mich auf das zu fokussieren, was ich tue.

Ich bin sicher, dass ich manche seltsamen Blicke der Anwesenden auf mich ziehe, weil ich oft auf meine Würfe reagiere - sowohl auf gute als auch auf schlechte. Das zeigt mir aber auch, dass ich in Wettkampfstimmung bin. Ich kann mich tatsächlich ziemlich aufregen, wenn ich so trainiere, aber das ist gut so. Wie ich schon sagte ersetzt das den richtigen Wettkampf nicht, aber es ist viel besser als irgendwie nur die Darts Richtung Board zu werfen. Dabei wird man nie etwas lernen.

Ich kann Euch zwar beibringen, wie man einen Dart werfen sollte, aber ich kann Euch nicht beibringen Euren Kopf zu gebrauchen, das müsst Ihr selbst lernen. Leider ist es aber sehr viel schwieriger als die Kunst einen Dart so zu werfen, dass er das Ziel trifft, aber genau das ist es, was den Unterschied macht.







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