Bericht von den Lakeside Play Offs

Wir kamen zwar wieder mit leeren Händen nach Hause, aber dieses Mal haben wir allen gezeigt, dass wir mithalten können. Ich denke, dass es, wenn man uns als Gruppe betrachtet, unsere beste Leistung seit Jahren war.

Wir alle kamen rechtzeitig in Hull an, die letzten am Mittwochnachmittag, das liefert uns also keine Entschuldigung. Am Donnerstag fing es dann mit den Lakeside Play-offs an und alle vier Männer, die in der Vorrunde spielten, kamen in die erste Runde. Jerry Loan konnte als erster seinen Sieg feiern, er schlug den Belgier John Jennis, als nächste gewannen Ryan Barnette und Chuck Pankow. Ryan besiegte den Finnen Ville Petajamki und unsere Elephanten-Trainer (Chuck arbeitet im Zoo von Nashville) gewann sein erstes Spiel auf europäischen Boden gegen den Polen Adam Skalski.

Ich hatte ein schweres erstes Spiel gegen den Deutschen Karsten Koch, den ich vor drei Jahren schon einmal in den Play-offs besiegt hatte. Dieses Mal spielten wir beide wirklich gut, aber trotz sechs 180er von meinem Gegner schaffte ich es Dank einiger von ihm verpassten Doppel zu Ende des Spiels mich durchzusetzen. Zu Beginn war ich etwas verunsichert, weil ich selbst Probleme mit den Doppeln hatte. Es war zwar immer nur ein Dart, aber da ich Würfe auf die Doppel bei 90, 116, 164 und 167 Punkten Rest hatte, hätte eigentlich ja wenigstens einer treffen müssen! Als es aber wirklich darauf ankam, habe ich dann doch getroffen.

Jim Widmayer bekam auch rasch mit, dass es leichtsinnig war dem Gegner einen Wurf auf die Doppel zu lassen, als George Federico aus Gibraltar mit jedem Versuch im ersten Set sein Ziel traf. Anschließend gab Jim ihm nur wenige Chancen und sicherte sich einen Platz in der zweiten Runde. Dieter Schutsch kam ebenfalls weiter, schaue aber gegen den aufmüpfigen Peter Tous aus Tschechien nicht besonders glücklich aus.

Der letzte unserer internationalen Neulinge, Tom Sawyer (der erstaunlich chic ausschaute) traf auf den jungen Holländer Jan Dekker. Leider war für Tom seine Reise von Neu England in den Norden Englands nicht erfolgreich und er gewann kein einziges Leg. Diesem Ergebnis würde ich allerdings nicht zuviel Bedeutung beimessen, Tom hat wirklich gut gespielt. Leider war "wirklich gut" in diesem Fall aber nicht genug, damit er überhaupt einen Dart auf die Doppel bekommen konnte. Ich habe Jan vorher nicht gekannt, aber nachdem er sich den Sieg mit Legs von 14, 16, 11, 14, 17 und 15 Darts geholt hatte, war ich ziemlich sicher, dass wir noch mehr von ihm sehen würden.

In seinem zweiten Spiel traf Ryan auf den brillanten Nord Iren Daryl Gurney; er war für unseren Mann sogar zu brillant. Trotz allem gelang es Ryan einige sehenswerte Legs mit unter 15-Darts zu gewinnen, aber Gurney kam weiter. In der gleichen Gruppe erging es Jerry mit dem jungen Deutschen Arno Merk ähnlich. Leider konnte unser Deutscher, Dieter, keine ähnliche Leistung zeigen und spielte gegen den Finnen Esko Piettkainen ein enttäuschendes 1:2.

Jetzt waren wir nur noch vier, es schaute für uns gar nicht gut aus, aber mir gelang es die Herausforderung meines Facebook Freundes (und Farmville Nachbarn) Harry Famaey abzuwehren. Keiner von uns spielte seine beste Leistung, aber wir beendeten das Spiel wenigstens stilvoll. Ich warf eine 180 und stand auf 64 Punkten Rest, Harry machte es mir nach und hatte 20 Punkte Rest, kam aber nicht mehr zum Wurf. Schließlich stieß auch Chuck mit einem Sieg über den Nord Iren Gary Tipping zu mir.

In meinem nächsten Spiel traf ich auf Krzysztof Ratajski, der vor ein paar Jahren der allererste polnische Spieler in Lakeside gewesen war. Krzysztof fand schnell ins Spiel und holte sich die ersten beiden Legs, aber ich war hartnäckig und gewann das Set mit 3:2. Nach ein paar schlechten Würfen, wirkte er etwas frustriert und ich gewann klar nach Sets gegen den müde werdenden Polen. Jimmy holte sich gegen den erfahrenen Schweizer Roman Bleistein seinen zweiten Sieg, während Chuck alle Hoffnungen durch Lourence Ilagan beendet sah.

Aus den zwei Überlebenden wurde einer, nachdem Jimmy gegen den Kandier Marcel Simard seine eindeutigen Chancen nicht nutzen konnte - nur ich war noch übrig. Ich traf auf den finnischen nationalen Meister Jaako Kiiski. Jaako (der tatsächlich die englische Sprache besser spricht als einige meiner amerikanischen Team-Kollegen) kämpfte mit den Trippeln, und ich holte mir meinen dritten Sieg ohne Legverlust. Jetzt stand ich in den Viertelfinalen der Play-offs und holte mir dort gegen Fabian Roosenbrand meinen vierten Sieg in Folge. Der junge Holländer, der sich vor ein paar Jahren schon einmal erfolgreich durch die Play-offs gespielt hatte, legte keinen vielversprechenden Start hin und mir fehlten nur noch zwei Spiele zu meinem Lakeside Debüt. Nachdem ich eine ganze Runde Vorsprung hatte, musste ich nun warten bis feststand, wer mein nächster Gegner sein würde.

Es war dann Jan Dekker. Jan war nicht zufrieden damit mit Tom im ersten Spiel kurzen Prozess gemacht zu haben, er machte genauso kurzen Prozess mit dem brillanten Gino Vos und gesellte sich im Halbfinale zu mir. Es wäre mir lieber gewesen, Gino hätte gewonnen.

Ich habe gegen Jan gut gespielt. Etwas doppelt so gut wie Tom Sawyer. Es gelang mir insgesamt zwei Darts auf die Doppel zu bekommen! Im ersten Leg traf ich nur den Draht des Bullseye für ein 121er Finish und verfehlte dann im zweiten Set ein 116er Checkout. Das tat wirklich weh, weil Jan noch einmal zum Zug kam und 154 Punkte ausmachte. Ich habe gegen den besseren verloren und er gewann auch noch sein nächstes Match und war damit für Lakeside qualifiziert. Ganz ehrlich - wir waren alle der Meinung das Jan bei weitem der Beste Spieler war - und auch der beständigste - und es wirklich verdient hatte.

Dummerweise spielten die Ladies an einem anderen Veranstaltungsort und es war schwierig auf dem Laufenden zu bleiben und noch schwieriger zuzuschauen. Ich schaffte es nur, einen Teil von Kim Leduc's Preliminary Round Spiel gegen Emma Tomlinson aus Lincolshire zu sehen. Kim spielte keineswegs schlecht, wenn man berücksichtigt, dass es für Sie eine vollkommen neue Erfahrung war, aber Emma kam mit einem 3:1 Sieg weiter. Auch Debbie "Red Hot" Ivey gab ihr internationales Debüt, die aus Oklahoma stammende Debbie stürmte aber zu einem tollen Fünf-Leg-Sieg über die Belgierin Wendy Beutels, bevor sie gegen die Schottin Frances Lawson ausschied.

Cali West holte sich ein paar Siege (gegen Necla Demsar und Jo Sibley) bevor sie von der Japanerin Naoko Komine aus dem Turnier geworfen wurde. Auch die amerikanische Nummer 1, Andrea Taylor schaffte das, ging dann aber die sehr erfahrene Dee Bateman unter. So blieb nur noch Brenda Roush übrig, die an diesem Tag unserer erfolgreichste Spielerin war, sie besiegte Liz Williams, Susanna Young und Tracy Morrison, unterlag dann aber der Finnin Marika Juhola. Marika konnte auch Tricia Wright schlagen und Brenda gab gegen sie wirklich ihr bestes, aber unser Tag war damit beendet.







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