Geschichte zweier Städte



.bestimmt habt Ihr darauf schon gewartet. Ich hoffe zumindest, dass ich darauf gewartet habt, wenn nicht, kann ich Euch aber auch nicht helfen. Das ist der letzte Teil meiner World Masters 2010 Trilogie, auch wenn er zwei Teile haben wird. Ich habe schon über das berichtet, was am Oche passierte, dieses Mal folgt der respektlose Reisebericht zweier pummeliger Amerikaner.

Nachdem wir letztes Jahr von den World Masters nachhause gekommen waren, freuten Ryan Barnette und ich bereits auf dieses Jahr. Natürlich ging es auch um die Darts, ist ja klar, aber es ging auch um das Essen!! Ja, mir ist schon klar, dass die Amerikaner ständig über britisches Essen jammern, aber es ist schon ziemlich gut, wirklich und wie in anderen Gegenden, musst Du einfach nur wissen, wo Du hingehen kannst und was Du auswählen musst. Wie dem auch sei, keiner von uns konnte sich durch die ADO Qualifikationen qualifizieren, aber da gab es ja auch noch die Einladungen, wenn wir unter den Top 3 Amerikas standen. Und so geschah es dann auch, ich stand zu der Zeit an der Spitze des ADO Rankings und hatte genau gleich viel Punkte wie ein gewissen Ryan Barnette! Wir mussten zwar für unsere Reise selbst zahlen, aber sonst war alles klar.

Um die Kosten niedrig zu halten, griff ich auf meine Flugmeilen zurück. Ich reiste ein paar Tage früher an, um mit dem Jetlag fertig zu werden. Und außerdem hatte ich so eine Reserve, sollten Flüge ausfallen oder sich verspäten. Wir wollten zusammen reisen und nicht direkt nach Hull gehen, sondern planten zwei Nächte in London ein. Ryan wollte den lauten amerikanischen Touristen geben und ich war sein Reiseführer.
Wie kamen am Montag Morgen an, lieferten unser Gepäck im Hotel ab (Tue Heathrow Logge), bewaffneten uns mit unseren persönlichen LT Travelcards - und fuhren nach London hinein. Es war für Mr B das erste Mal, dass er mit der Londoner U-Bahn unterwegs war, die normalerweise einfach als "The Tube" bekannt ist und für ihn war es eine Erfahrung, die ihm die Augen öffnete. Ich sage Euch, die "Tube" ist der beste Orte, um Leute zu beobachten und außer ein paar Verrückten, auf die wir trafen (natürlich nicht uns!!) war Ryan schon über das kosmopolitische Leben in der englischen Hauptstadt überrascht. Das ist schon anders al in Valdese, NC, gab er mir zu verstehen!
Das Wetter war am Montag Morgen sehr gut und wir besuchten den Tower, die Tower Bridge (und - ein kurzer Hinweis für Jim Widmayer - das sind zwei verschiedene Orte, Tim!) und St.Paul's Catherdral, bevor wir dem HMV in der Oxford Street aufsuchten. HMV ist einer der größten CD Läden der Welt und Ryan hatte eine Liste an Titel dabei, die er mit nach Hause nehmen wollte.
Von HMV aus spazierten wir ein paar Straßen weiter Richtung London Chinatown. Nicht sehr überraschend fanden wir dort einen Imbiss, aber etwas überraschen gibt es etwas neues im Angebot britisch-chinesischen Essens - gebratenes Brot!!! Wir wollen uns aber nicht beklagen. Als wir weitergingen fotografierten wir noch all die schmackhaften Enten in den Fenstern des Restaurants. Warum? Bei uns hier sind Mandarin Pfannkuchen, die so ähnlich wie Mini Fajitas sind und aus gehacktem Gänsefleisch, grünen Zwiebeln und Hoisin Soße bestehen, was in einen kleinen Pfannkuchen gewickelt wird, kaum bekannt. In Großbritannien sind sie weit verbreitet und unglaublich gut.

Von dort aus gingen wir zum Leicester Square weiter, wo immer etwas los ist, besonders wenn Jahrmarkt ist. Er ist nicht groß, aber es gab ein paar Dart Spiele, die meinen Begleiter interessierten. Leider gewann aber Ryan während des ganzen Ausflugs lediglich ein Spielzeug - er gewann es noch nicht einmal, er tat der jungen Angestellten so leid, dass sie ihm einen Preis versprach, ganz gleich wie viele Punkte er erzielte. Nachdem wir Leicester Square, Trafalgar Square und Piccadilly Circus abgeklappert hatten nahmen wir einen Bus zu Harrods. Falls Dir der Name nichts sagen sollte - Harrods dürfte das bekannteste und teuerste Kaufhaus der Welt sein und gehörte früher Mohammed al Fayed. Einer der Hauptgründe warum ich mit Ryan dorthin wollte, war die ausgezeichnete Lebensmittel-Abteilung. Dort bekommt man wirklich alles, aber Ryan fand die Süßwaren besonders faszinierend! Wir versuchten den Zitronen und den Erdbeer Fudge, dafür hätte man sterben können. Das raffinierte Mädchen am Fudge Stand wickelte uns um ihren kleinen Finger und es gelang ihr uns zu überreden etwas zu kaufen. Solltest Du jemals nach Knightsbridge kommen, solltest Du dorthin gehen und von dem Fudge kaufen!!

Es war ein langer Tag gewesen und wir machten uns auf den Weg zurück ins Hotel. Es war immer noch relativ früh(21.30) , ein kleiner Entspannungs-Drink schien eine gute Idee zu sein und so gingen wir ins White Horse in Longford. Der Pub ist ein sehr anheimelnder und hübscher Ort und war nur rund 100 Yards von unserm Hotel entfernt. Er wurde 1534 als Rauch-Gaus erbaut und 1601 in ein Gasthaus umgewandelt. Das Haupthaus ist der älteste Teil, noch mit den Originalsteinen und Eichenbalken und es war schön, unsere Füsse vor einem brennenden Feuer ausstrecken zu können und an einem bitteren Shandy (1/2 Bitter-Bier, ½ süsser Sprudel) zu nippen. Lasst Euch nicht abschrecken, es schmeckt wirklich gut.

Wahrscheinlich war Ryan zu erschöpft, um in der ersten Nacht allzu sehr zu schnarchen und so konnte ich gut schlafen. Der Dienstag war grau und feucht, aber wir waren früh genug auf, um den Zug nach Westminster zu erwischen. Nach ein paar hektischen Aufnahmen vor dem Parlament, einem Besuch der Westminster Abbey und der ebenso eindrucksvollen zentralen Versammlungshalle der Methodisten war es Zeit fürs Mittagsessen. Ich hatte mich über das Internet informiert und dachte, das Regency Cafe in Pimlico wäre vielleicht eine gute Wahl. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich dort etwas gegessen habe. Ich hatte einen Teller voller Steak und Kidney Pudding, Pommes, Erbsen und einen Becher Tee. Ryan eine Steak Pie, die er voller Begeisterung in sich hineinstopfte.

Vollständig gesättigt schlenderten wir nach Whitehall am Cenotaph vorbei und natürlich der Horse Guard, wo Ryan unbedingt ein Photo von sich und den Wachen haben musste. Inzwischen hatte es richtig zu regnen angefangen, aber wir stapften fröhlich durch den St. James Park, wo uns einiges aus der einheimischen Tierwelt begegnete. Nein - damit meine ich nicht gewisse Damen, es handelte sich um freundliche Eichhörnchen und Wasservögel, die um Futter bettelten.

Buckingham Palace war unser nächstes Ziel und natürlich wurden noch mehr Photos gemacht. Wir durchquerten den Green Park und nahmen den Bus nach Covent Garden. Neben einigen Straßen Musikanten und Komödianten gibt es dort auch viele Spezialitäten Läden und Gaststätten, aber nichts war speziell genug für Ryan, er wollte Fish und Chips. Nach ein paar Minuten hatten wir aber etwas gefunden, was seinem Geschmack entsprach. Als wir fertig waren, war es fast schon Rush Hour also sprangen wir in den Zug zurück nach Heathrow und bereiteten uns für unsere abendlichen Aktivitäten vor. Ich wollte mich mit einem Freund treffen - das mache ich immer, wenn ich nach London komme - wir wollten Bücher, DVDs etc austauschen und ein "Ruby" essen gehen. Ich denke ihr werdet Euch jetzt alle fragen, was ein "Ruby" ist, deshalb erkläre ich das mal.

Es ist auch wahrscheinlich bekannt, dass das indische Essen in Großbritannien besonders gut ist, genauso wie das beim mexikanischen Essen bei uns zuhause ist. Ich werdet vielleicht auch schon von der sich reimenden Cockney Sprache gehört haben, die im Londoner East End gesprochen wird. "Ruby" ist einer dieser Reim-Ausdrücke und steht für ein Curry. Es war das erste Mal, dass Ryan indisches Essen bekommen hat und er war davon sehr angetan und konnte es kaum erwaten, in Hull noch mehr davon zu bekommen.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg nach Kings Cross, um dort den Zug nach Hull zu erwischen. Vorher mussten wir aber noch etwas Frühstücken.
Wie es weiter geht, erfahrt Ihr das nächste Mal!







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