Thorn Around the World

Wenn das Oche in Delft liegt...
Heute war der 6. Oktober 2011, ein Donnerstag, der Welttag des Dartsports. Und damit Thorns Art des Tages und in den Niederlanden war es noch dazu ein sonniger, windiger Tag. Delft war so entspannend und freundlich - dazu kommt noch die phantastische Dartkultur, dass ich darüber nachdachte, noch länger hier zu bleiben. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich in meinen drei -monatigen Reise Plänen ganz flexibel gewesen. Ich hatte 25 Tage Zeit um nach Palma de Mallorca im Mittelmeer zu kommen, um dort an Bord meines Kreuzfahrtschiffs zu gehen. Und so konnte ich mich durch Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal ganz nach Belieben bewegen. Also dachte ich, warum soll ich nicht ein paar Tage länger bleiben, um Holland zu erforschen? Und dann hatte ich ein bisschen Glück.

An diesem Morgen hatte ich von meinen weltreisenden Freunden Robert und Patricia ein Email bekommen, in dem sie mich in ihr Heim in Den Haag einluden. Dann boten mir die Leute in Jorplace ein Zimmer in ihrem Schwesternhotel direkt am Strand an! Plötzlich war mir klar, dass ich noch ein paar Tage in den Niederlanden bleiben würde - dieses Mal um die Hauptstadt mit verloren geglaubten Freunden unsicher zu machen, abzuhängen und nach Dart zu suchen und das alles in der behaglichen extrem Kite-Surfing verrückten Küstenstadt Scheveningen. Der Rest der Welt würde einfach warten müssen

...aber zuerst hatte ich noch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht Zeit für Delft.

Nachdem ich von den Kirchenglocken geweckt worden war, die durch die steinigen Straßen schallten, schaute ich aus meinem Dachfenster über die Kanäle und Alleen. Dann dehnte ich und streckte ich mich und lud meine Kamera Batterien auf, bevor ich meine Zeug unter dem Bett verstaute und die Treppen hinunterstürmte um Kaffee zu trinken und Köse, Brot und Wurst zu essen. Die Hotel Angestellten erzählten mir, dass heute der örtliche Markt stattfand und sofort hatte ich den perfekten Plan: ein Tag auf den niederländischen Straßen des alten Delft.

Ich stopfte Laptop, Kamera und natürlich Darts in meinen Rucksack und trat in den wunderbar blauen Tag hinaus. Gänse und Enten schnatterten im schmalen Kanal vor dem Hotel Eingang. Im Labyrinth gepflasterten Gassen, Brücken und verborgenen Ecken der Stadt, das sich zwischen den alten, roten Backsteinhäusern entlangschlängelte, herrschte emsiges Treiben. Ich wand mich nach links und bewunderte die Schaufenster, dann ging ich nach rechts über eine schmale Fuß Brücke, durch einen geheimen Durchgang zwischen den Häusern auf den Marktplatz. Wie das Zentrum eines riesigen Irrgartens breitete sich der Marktplatz vor mir aus, ein großes und massives Rechteck auf allen Seiten von Wänden und Fenstern umgeben. Dazwischen versteckten sich Kirchen, das Rathaus, der Glockenturm und ein kleinerer Irrgarten aus weißen Zelten stand mittendrin. Dort gab es alle Arten von Essen, Grundnahrungsmitteln, absolut Notwendigem und Textilien, die der normale Delfter Bürger brauchen könnte.

Ich schlenderte langsam hindurch, betrachtete die frischen Meeresfrüchte und suchte nach lustigen Gegenständen zum Kaufen, studierte dabei die Kultur. Ich ließ mir Zeit. Warum auch nicht? Hier genoss ich das wirkliche Leben in einer schönen Stadt Europas. Während meiner Runden, zwänget ich mich zwischen Cafés, Bars und Kaffee Läden hindurch, um nach meinen E-Mails zu sehen und bewunderte den endlosen Strom von Radfahrern. Ich hatte ja sonst nichts zu tun. ich wartete darauf, dass die Bars aufmachen würden.

Die Dämmerung kam erstaunlich früh. Als die Abendglocken läuteten, machte ich mich auf den Weg zum Snooker Café, einer Sport Bar, um mich an den Boards aufzuwärmen. Ich kam zu spät, die Liga war bereits in vollem Gange und ich schaute mit Vergnügen zu. Auch wenn alle um mich herum niederländisch sprachen, war es einfach zu übersetzten, wie alle einander unterstützten und sich anfeuerten, sie hatte jede Menge Spaß dabei, so wie wir das alle haben sollten. Ich saß ganz in der Nähe und es dauerte nicht lange, bis ich mich mit ein paar von ihnen angefreundet hatte und ich ihnen einige Fragen stellen konnte - schließlich sprachen hier die meisten Leute fließend Englisch.
Jetzt hatte ich, nachdem ich eine Woche alleine unterwegs war, schon eine Menge Leute kennengelernt - für die doch erstaunlich kurzen Momente - ein Jahr später konnte ich mich schon an die meisten Namen nicht mehr erinnern. Trotzdem, es war ein weiterer unvergesslicher Abend und ich spielte selbst auch ein paar Legs, spät in der Nacht, mit einem Ligaspielern, als seine Spiele vorüber waren. Wir sprechen über alles aus der Dartwelt. Er war erfüllt von der gleichen ansteckenden Leidenschaft, dem Enthusiasmus, der den Sport wachsen lässt. Es scheint fast ein Wunder zu sein, dass ich, so viele Städte ich auch besuche, ich doch immer wieder so eine Person treffe.

Natürlich folgte dann hinterher noch der mitternächtliche Kebab auf der Straße, von oben schien der Mond auf die schlafenden Glocken und die gurrenden Tauben. Entlang des Kanals lief ich zurück zum Hostel. Es war ein unglaublich köstlicher und erfreulicher Augenblick.
Ich kletterte de Stufen hinauf und fiel in meine Schlafkoje. Ein paar andere Reisende schnarchten oder drehten sich um und ich schlief ein.

Ich wachte spät aber sehr munter wieder auf. Robert würde mich in einer Stunde abholen und mit zu sich nach Den Haag nehmen. Voller Schwung bereitete ich mich vor, packte meine Taschen, schnappte meine Hostel Bettbezüge und meinen Kissenbezug und lief nach unten um mich von Angestellten und Freunden im Jorplace zu verabschieden. Das Dartboard, das wir für das Hotel gekauft hatten war da, bereit zum Aufhängen. Dank mit Winken und Dankeschön war ich draußen.

Ich schaute nach links und nach rechts und warf auch noch einen Blick auf meine Karte und dann lief ich mit Tasche, Rucksack und Dartetui die Straße hinunter. Es war Mittag und der Glockenturm fing gerade an zu schlagen.

Over und Double Out.










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