Thorn Around the World

Streifzug durch Scheveningen
An meinen letzten Tagen in Scheveningen an der niederländischen Küste war es grau, regnerisch und windig. Mehr als nur einmal waren die Bedingungen ideal um zu chillen, sich am Kamin zu unterhalten und einfach nur die Gemeinschaft im Hostel zu genießen. Jeden Tag schloss ich neue Freundschaften, da immer wieder neue Gesichter auftauchten und zu eigenen Abenteuen weiter zogen.

Wenn er im Fernsehen übertragen wurde, verfolgte ich den World Grand Prix auf dem Flachbildschirm und hörte zu, wie mein Freund Jacques Niewlaat alle Spiele in Niederländisch kommentierte. Oder ich setzte mich eine Zeit lang an meinen Computer und verfolgte die Neuigkeiten der Cyber World. Manchmal aber konnte ich mich nicht beherrschen und spielte auf dem klimperigen alten Klavier, das mitten im Aufenthaltsraum des Hostels stand.

An einem dieser Nachmittage kamen Robert und Patricia zu einem Besuch vorbei. Wir fuhren durch die Straßen der alten Fischer Stadt hinunter zum Hafen wo es eine Reihe neuer Fischrestaurants gab - einschließlich Simonis, dem besten davon. Eine große Auswahl an Fisch war auf Eis ausgebreitet und regte die Sinne an. Wir probierten all die örtlichen Spezialitäten, frittiert oder roh. Die Küche eines Landes ist immer eine köstliche, einzigartige Erfahrung - besonders mit einigen gut gekühlten holländischen Bieren. Nach dem Luch wanderten wir den Strand entlang bis zur erhöhten Promenade, wo umherziehende Möwen in der ständigen Brise umherschwirrten. Trotz des dusteren Wetters waren die Surfer draußen und Dutzende abgehärteter Sportler flogen mit Drachen oder Wellen über das Wasser während Fischerboote und Vögel im Hintergrund tanzten. Mitten im Platzregen, während ich die See im Auge behielt und die Küste nach Windmühlen absuchte, konnte ich die komplexe Geschichte und die friedliche, fortschrittliche Kultur der Niederlande nur bewundern.

Noch ein letzter Abend in Holland. Ich saß an der abgedeckten Feuerstelle, trank und unterhielt mich mit anderen Gästen und den Angestellten, die nicht im Dienst waren. Ziemlich schnell waren wir angeheitert und schon bald wurde das Geschichten erzählen von einer Ukulele Singstunde ersetzt, dem eine nächtliche Fahrradausfahrt folgte. Bevor ich wusste, was mir geschah, fuhren wir schon in einem Labyrinth von Straßen hinunter zum Strand und starrte lange auf die schwarzen Wellen und den Himmel, über dem das Licht eines Leuchtturms immer wieder aufblitzte. Erfahrungen wie diese - eine nächtliche Fahrradfahrt an der stürmischen holländischen Küste hinunter zum Meer - sind die, die einem im Gedächtnis bleiben.

Aber meine Zeit in Holland ging zu Ende - es war Zeit weiter zufahren. Aber wohin? Nach Belgien? Nach Frankreich? Nach Spanien? Nach Portugal? Ich wusste es nicht. Aber dann schritt das Schicksal ein.

Eines Tages, wahrscheinlich an meinem letzten, kam einer der Gäste auf mich zu. Sein Name war Maxim, ein Russe aus Moskau. Er erläuterte mir, dass er ein Gitarrist und professioneller Straßenmusikant sei, ein reisender Straßenkünstler. Einmal im Jahr bekam er für drei Monate ein Reise Visum und spielte dann auf den Straßen der europäischen Städte. Er meinte, er habe mich neulich Klavier spielen hören. Dann fragte er mich in gebrochenem Englisch, ob ich als sein Schlagzeuger mit ihm kommen wolle. Ich war geschockt.


Nach der ersten Überraschung dachte ich: "Das ist einfach nur verrückt." Maxim erklärte mir dann, dass er durchschnittlich 400 Dollar pro Tag für ein paar Stunden spielen bekommen würde und dass er mit mir teilen wolle. Ich überlegte: "Das könnte richtig cool werden." Und außer der Möglichkeit meiner Erlebnisliste etwas ganz Besonderes hinzuzufügen, konnte ich auch durchaus das Geld brauchen! Nachdem ich zugehört hatte, was Maxim spielte - einen einzigartigen Mix von freien osteuropäischen Rhythmen und eindringlichen Riffs - war ich überzeugt. Maxim meinte aber auch, dass das Wetter hier zum Spielen zu kalt wäre und dass wir in den Süden fahren sollten. "Wohin sollen wir denn?" fragte ich. " Marseille, Frankreich, warm, schöne Stadt, " antwortete Maxim. Da ich ihm traute, stimmte ich zu. Chancen wie diese hat man nicht allzu oft und manchmal führt es zu erstaunlichen Erfahrungen, wenn man Fremden vertraut. Als es Mitternacht war, hatten wir Bustickets für den nächsten Abend nach Südfrankreich gekauft.
Ich nahm, Kontakt zu Patricia und Robert auf um mich zu verabschieden; ich zog weiter. Robert bot mir an, mich und Maxim am Jorplace abzuholen und zum Busbahnhof zu fahren. Nachdem wir unsere Taschen gepackt hatten und ich mich herzlich verabschiedet hatte, machten wir uns auf den Weg. Das Dartboard war im Hostel immer noch nicht aufgehängt worden, aber mit ein bisschen Glück würde es bald so weit sein und ein weiteres kleines Dartvermächtnis und meiner Reisen würde zurückbleiben und wachsen.

Robert grinste als er von der nächsten Phase meiner Abenteuer hörte - als Straßenmusiker quer durch Europa. Er hatte ja schon einiges überraschendes von mir gesehen. Ich war ziemlich aufgeregt und ziemlich zappelig und ich bin sicher, dass es Maxim nicht anders erging. Wir fuhren am Parlament vorbei, an den Nationalfahnen und Parks entlang der Hauptstraßen von Den Haag. Robert ließ uns in der Nähe des riesigen Transit Zentrums aussteigen und nach einem Händeschütteln trennten sich unsere Wege.



Maxim und ich mussten noch eine Stunde totschlagen und so schlenderten wir zu den Läden der Stadt. Wir tranken einen Kaffee im Café Belmondo - es stellte sich heraus, dass der Barista aus meiner Heimatstadt stammte!
Wir tauschten Nettigkeiten aus, wie das unter Portländer üblich ist und zogen dann weiter. Wir kauften in einem Lebensmittelgeschäft Verpflegung für die lange Busfahrt ein. Schließlich würde es eine 16 Stunden Reise durch Belgien und den größten Teil Frankreichs werden.

Schließlich wurde es Zeit. Maxim und ich kämpften uns durch die Fahrradmauern außerhalb und die Reisenden innerhalb des rieseigen Gals-Transit Zentrums, Den Haage Centraal. Wir fanden unseren Bus, verstauten unser Gepäck im Gepäckabteil unten und beanspruchten pro Person zwei Sitzplätze. Zum Glück war der Bus nicht voll.


Wir unterhielten uns eine Weile über den Gang hinweg. Aber die meiste Zeit starrte jeder von uns aus seinem Fenster, und beobachtet, wie Europa vorbeizog und die Nacht hereinbrach. Mit etwas Glück würde der Sitz neben mir frei bleiben und ich könnte mich für ein paar Stunden Schlaf ausstrecken.

Aber ob Schlaf oder nicht, ich hielt auf jeden Fall meine kleine Olympus Digital Kamera bereit.


Over and Double out.












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