Thorn Around the World

Estrella Adam
Die nächsten paar Tage in Barcelona waren ein wahrer Rausch an neuen Entdeckungen und Dart und die Stadt wurde mehr und mehr zur Heimat. Ich wachte auf, meistens spät, in meinem Kurzzeit Apartment im zehnten Stock des Saint Jordi Sagrada Familia Hostels. Kaffee und Croissants brachten mich in Schwung und meine Kamera, mein Laptop, mein Dart Etui und mein Stadtplan und ich machten sich wieder auf den Weg um weitere Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

Das Wetter blieb war und wunderschön und ich war mehr als glücklich, alles alleine zu erforschen und mich unter die Horden der typischen Touristen zu mischen.

Ich schaute mit die ursprüngliche Estrella Damm Brauerei noch genauer an, ein verziertes Gebäude, das heute mehr Museum als Brauerei ist, und das ganz in der Nähe meines Appartements lag. Das nette kleine Lagerbier war in dieser Woche mein Grundnahrungsmittel. Ich ging auch am Torre Agbar vorbei, einem kugelförmigen Gebäude, dessen Glasfenster während der Nacht in wechselnden Farben bunt schillern. Und dann marschierte ich auch noch die Straßen hinab zum La Monumental, der heute geschlossen Stierkampfarena, in der Millionen von rabiaten Fan verfolgten, wie hunderte von Matadoren mit mächtigen Stieren aneinander gerieten.

Natürlich warf ich auch noch einmal einen Blick auf die Sagrada Familie, die fantastische Kathedrale, die von Antoni Gaudi entworfen wurde, und an der nach mehr als einem Jahrhundert immer noch gebaut wird. Und dann gab es unzählige Bögen, Skulpturen und Gebäude von historischer Bedeutung, deren Namen ich vergessen habe, aber an deren Schönheit ich mich immer noch erinnere. Auch die Menschen zu beobachten war ein episches Vergnügen - die Einheimischen in den Cafés, die Touristenschlangen und die Tour Busse, die Studenten, die sich während ihrer Kurse auf den Plätzen versammelten.

Am Nachmittag fand ich mich im George Payne ein, um Dart zu spielen. Ich hatte schon angefangen Freunde zu finden - nicht nur Keith, den Manager und die übrigen Angestellten. sondern auch ein wachsende Anzahl von Studenten, die sich gerne zur Happy Hour in der Bar aufhielten oder um ein gutes Fußball Spiel zu verfolgen. Sie kamen auch wieder, um mich zu treffen und am neuen Dartboard des George Payne noch mehr Dart zu spielen.

Als ich an einem Abend da saß und wieder einmal ein ausgezeichnetes Essen des Kochs Lee genoss, warf ich einem Blick auf meine E-Mails. Tony Gregara, der Manager des nationalen katalanischen Dart Teams und ein Freund vom WDF World Cup, hatte auf meine Anfrage geantwortet. "Ich werde später am Abend noch ins George Payne kommen, um Dart zu spielen" schrieb er und ich lächelte, schloss meinen Mac und spielte weiter mit den Kumpels und anderen Barbesuchern, die ich ermutigen konnte Dart einmal auszuprobieren.
Tony tauchte rund eine Stunde später auf und trug dieselbe grün-schwarze Jacke mit Kilt, die er auch während des World Cups in Irland getragen hatte. Wir wurden sehr schnell wieder Freunde und ich stellte ihn Keith vor. Wenn ich wieder weg war, würde es an Keith und Tony liegen, weiter zu machen und im George Payne eine neue Dart Liga zu begründen. Auch sie kamen sofort miteinander klar, wie das bei allen guten Dartspieler ja der Fall ist, und mir war klar, dass ich da zwei der größten Dartsport Unterstützer und Promoter der Stadt zusammen gebracht hatte. Wir hatten an diesem Abend beim Dart spielen und auch mit den Estrellas so viel Spaß - die Zeit verflog im nu und ich kam später als sonst nach Hause, einige Stunden nach Mitternacht.

Den nächsten Tag begann ich spät. Meine innere Uhr stellte sich schnell auf den neuen Rhythmus mit lang schlafen und lang aufbleiben um. Ich hielt mich nicht lange mit Sightseeing auf, sondern ging nur einmal an der Sagrada Familia entlang. Dann ging es direkt ins George Payne und wieder begann ein langer Abend mit neuen Freunden, Essen und Trinken. An diesem Abend arbeiteten aber Keith und Lee nicht den ganzen Abend und sie luden mich irgendwann in Lees Apartment ein, um dort auf seinem Board ein paar Legs zu spielen. Als wir die Bar verließen, füllte sie sich gerade mit jungen Leuten, die alle an der sehr populären Karaoke Nacht im George Payne teilnehmen wollten.

Es ist immer etwas Besonderes, wenn man in das richtige Leben und die Wohnungen der Leute in anderen Ländern eingeladen wird - und in vielfacher Weise auch sehr viel interessanter, als wenn man nur die Touristen Ziele sieht. Man bekommt da einen viel besser Einblick wie das Leben wirklich ist.

Es war ein größerer Spaziergang von rund 30 Minuten und Keith und Lee erzählten mir unterwegs Geschichten und zeigten mir interessante Dinge am Weg. Lees Apartment war in einem Teil der Stadt, der gerade in war, ein perfektes zwei Schlafzimmer Junggesellen Heim für ihn und seinen Wohnungsmitbewohner, der auch ein paar Legs Doppel mit uns Spielte. Keith und sein heftig tätowierter Arm waren in dieser Nacht die Stars, er warf einige gute Würfe und ein oder zwei 180er. Ich meinerseits schielte beinahe wegen der vielen Estrellas. Das Bier floss in Strömen während die Darts flogen und ruck zuck war eine weitere sehr lange Dart Nacht in Barcelona zu Ende. Wieder einmal genoss ich einen betrunkenen und zufriedenen Heimweg durch die nur schwach beleuchteten Straßen von Barcelona.

Auch am nächsten Tag ließ ich es wieder ruhig angehen und schlief bis in den Nachmittag. Inzwischen kannte ich mich auch bei der Untergrund Bahn aus und benutzte sie diesmal, um zum George Payne zu kommen. Ich hatte wohl keine Lust Bilder zu machen, weil ich von diesem Tag nur sehr wenige Fotos habe. Aber immer noch traf ich jede Menge Freunde und auch Neulinge am Oche. Ein paar Brüder, besonders der von ihnen mit dem Namen Romo, zeigte ein großes Interesse am Dartspielen und an meiner Mission, den Sport auf der ganzen Welt auszubreiten. Bevor die Nacht noch vorüber war, hatte Romo in typischer gastfreundlicher spanischer Manier mir angeboten, in einem leerstehenden Apartment, dass er am Mittelmeer besaß, eine Nacht zu übernachten und zwar in Canet de Mar, einer kleinen Stadt an der Küste bei Barcelona.

Zuerst war ich, da ich ja Amerikaner bin, nicht ganz sicher, ob ich das unerwartete Angebot auch annehmen konnte, aber ich nahm meinen Mut zusammen und vertraute ihm - so viele wunderbare Abenteuer hatte ich schon erlebt, wenn ich an die Freundlichkeit von Fremden glaubte. Und ganz sicher wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, meine Zehen an der berüchtigten spanischen Riviera ins Meer zu tauchen. Am Ende des Abends hatte er mir gesagt, wo ich hin musste und mir den Schlüssel ausgehändigt.

Manchmal schaut es fast so aus, als würde mich das Glück nie im Stich lassen.

Over und Double Out









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