Thorn Around the World

Abschied von Spanien
Mein 40. Tag auf dem Europäischen Kontinent fing nicht früh an. Der Abend davor war so ausgefüllt mit Dart, Bier und neuen Freunden, dass ich mich ausschlafen musste, zurückgezogen in mein privates Zimmer in meinem Kurz-Zeit Apartment während das Leben in Barcelona draußen weiter ging. Mittags wachte ich auf und stellte fest, dass Bozkurt, der türkische Filmemacher aus Istanbul der mit mir das Zimmer teilte an seinem neusten Drehbuch arbeitete. Ich hatte versprochen, ihm seine englische Ausgabe editieren zu helfen. Boz weckte mich mit einer Tasse starken türkischen Kaffees auf, einer schnellen Kur für meinen Kater und wir fingen an die Szenen zu überarbeiten. Die Geschichte handelte von einem Mann, der für sich, seinen Vater und den Resten seiner Familie die Wahrheit über sich und seine verlorene Liebe herausfinden wollte. Sie endete in Island, dort, wo meine Reise begonnen hatte, weshalb es auch für mich etwas bedeutsamer war. Sollte es produziert werden, vielleicht werde ich dann im Nachspann erwähnt!

Nachdem ich zusammen mit Boz ein paar Stunden geschrieben hatte, war es für mich an der Zeit zu meinem üblichen Dart Vergnügen in einer fremden Stadt aufzubrechen. Da ich an diesem Tag weder Zeit hatte noch Sightseeing betreiben wollte. Verschwand ich in der U-Bahn und tauchte am George Payne wieder auf für einen weiteren Tungsten und Estrella Abend. Boz tauchte später ebenfalls auf und gesellte sich zu mir und wir machten schnell noch mehr neue Freunde. Die stunden verflogen wie Minuten während ich Dutzende von Spielen mit Boz, Keith und den Angestellten und ein paar Neulingen spielte. Wir aßen und tranken, warfen ab und zu den Blick auf ein paar Fußballspiele und hatten eine fantastische Zeit. Aber an diesem Abend hatte Boz noch andere Pläne - ein Freund aus Barcelona hatte ihn eingeladen mit ihm in die Tanz Clubs am Meer Ufer von Barcelona zu gehen. Ich selbst habe nicht so viel fürs Tanzen oder überfüllte Discos übrig, in denen du dich nicht unterhalten kannst, aber Boz war mein neuer Kumpel und ich wollte diese Reiseerfahrung nicht verpassen. Also kam ich mit.

So um 10 brachen wir am George Payne auf, spazierten die Straßen entlang an noch mehr Denkmälern und unter berühmten Bögen hindurch bis wir mit seinen Freunden auf einem Platz zusammen trafen. Wir folgten ihnen zu einem Club, vorbei an modischen Shops und Esslokalen und jeder Menge reich aussehender Fußgänger und unterhielten uns in einer Mischung aus Spanisch und Englisch, die für die Unterhaltung ausreichte. Der Club war gerammelt voll mit hübschen Menschen, alle entsprechend für eine Nacht in der Stadt gekleidet, die tranken und lachten. Ich blieb ein paar Stunden dort, genoss die Musik und die Leute, die zuschauten, aber irgendwann ging ich und ließ Boz den Abend mit seinen Freunden beenden..ich brauchte unbedingt noch eine längere Nachtruhe.

Der nächste Tag, der übernächste tag und der überübernächste Tag verliefen alle ganz ähnlich. Ich stand am späten Vormittag auf. Boz und ich machten uns Frühstück und editierten dann für ein paar Stunden sein Drehbuch. Dabei machten wir immer wieder türkische Kaffeepausen auf unserem Balkon im zehnten Stock. Das Skript hatte rund 100 Seiten und wir steckten einige Zeit hinein, damit wir es bevor meinem Aufbruch nach Palma de Mallorca fertig bekamen. Aber wir hatten trotzdem noch Zeit um durch die Stadt zu ziehen, zu Fuß und auch mit dem Bus. Ich bekam sogar vom örtlichen Fremdenverkehrs-Büro offizielle Presse Ausweise! Und natürlich ging ich jeden Abend ins George Payne um Dart zu spielen und den Sport zu promoten. Dabei fand ich immer mehr Freunde aus der ganzen Welt. Und ich machte immer mehr Bilder von jedem Bullseye oder jedem hohen Score der zählte und brachte uns alle zum Jubeln.

An meinem letzten ganzen Tag in Barcelona veränderte sich das Wetter. Vorher war es sonnig mit einer leichten Brise gewesen, jetzt blies ein dunkler Sturm vom Mittelmeer her. Boz und ich machten an diesem Nachmittag das Drehbuch fertig und Boz wollte das irgendwo mit einem großen Abendessen feiern. Wir gingen ans Meer, wo mehrere Restaurants am Strand lagen. Dort genossen wir eine erstaunliche Meeresfrüchte Kombination, beobachteten wir der Sturm heranzog, begleitet von Blitzen und heulendem Wind und tranken einander zu. Boz hatte bereits einige Termine mit verschiedenen spanischen Filmproduzenten vereinbart.

Danach fanden wir unseren Weg durch den regen zur Untergrundbahn und zum George Payne zu einem letzten Abend des Darts-Wahns. Wie immer war es ein Wahnsinnsspaß aber ein etwas bitterer, weil es der letzte Abend mit meinen neuen Freunden in Spanien war. Keith und alle Angestellten war da, auch die, die keinen Dienst hatten, und Tony der Manager des nationalen Dart Teams von Katalonien war auch da. Bald tauchte auch einer seiner Team Kollegen zusammen mit dem Reporter einer lokalen Radio Show auf und sie nahmen in der Bar ein live Interview auf! Natürlich ging es dabei um steigende Popularität des Dartsports in Spanien, die Abenteuer des Teams beim World Cup und neue Orte, an denen man spielen konnte wie das George Payne. Zufrieden spielte ich mit Keith, während wir beide das Interview belauschten, lächelten über die Dinge, die gesagt wurden. Wir wussten, dass der Sport in Barcelona weiter wachsen würde.. Mit etwas Unterstützung durch uns!

Als Mitternacht immer näher kam, wurde die Melancholie des Abschieds immer stärker fühlbar. Ich bedankte mich noch mehrmals bei den Angestellten des George Payne für die Art, in der sie mich willkommen geheißen hatten und dafür gesorgt hatten, dass meine Zeit in Barcelona so wunderbar gewesen war. Nach diesen 10 Tagen waren Keith und ich enge Freunde geworden und wir wussten, dass wir weiter in Verbindung bleiben würden. Trotzdem fühlte ich mich nach dem letzten Händeschütteln und Winken vor dem George Payne etwas verloren. Meine Zeit in Barcelona war einer der Erfahrungen, von den man sich wünschte, sie gingen nie zu Ende.

Over und Double Out









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