Thorn Around the World

Das Barbados Darts Festival
Drei Mal, drei Mal habe ich schon versucht zum Barbados Darts Festival zu kommen. Das erste Mal habe ich es um rund zwei Monate verpasst. Meine August Kreuzfahrt war ziemlich weit von dem im November stattfindenden Event entfernt, aber ich hoffte mit ein paar Ratschlägen von John Lowe wenigstens den Austragungsort zu finden und ein paar Legs zu spielen. Beim zweiten Mal wäre es mir beinahe gelungen - mein Schiff kam einen Tag vor Veranstaltungsbeginn an, einen Tag, nachdem ein Hurrikan über die Insel gefegt war. Ich fand auch tatsächlich den Austragungsort "The Ship Inn" und auch Michael Heal den Direktor, aber mein Besuch war zu kurz und Heal war damit beschäftigt die Sturmschäden zu reparieren. Das hier ist die Geschichte meines dritten Versuchs.

Nachdem ich rund ein Dutzend Tage auf einem Dart Board - losen Kreuzfahrt Schiff im Atlantik unterwegs gewesen war und dabei die ebenfalls Oche-losen kanarischen Inseln St. Martin und Antigua besucht hatte, litt ich bereits heftig unter Darts- Entzug. Ich wusste, dass unser letzter Hafen Barbados der beste Ausgangspunkt für die Suche nach einem Board sein würde. Der Ort ist bei Engländern sehr beliebt, bevölkerter und moderner als andere karibische Inseln. Und ich wusste auch, wo sich einige der Boards versteckten, nämlich im Ship Inn in St. Lawrence Gap, auch in diesem Jahr der Austragungsort des Barbados Darts Festivals. Aber ich legte einen Tag zu spät an...



Eine Woche zuvor hatte ich mitten auf dem atlantischen Ozean mit Michael Heal, dem BDF Direktor, Kontakt aufgenommen und versucht ein weiteres Rendezvous zu vereinbaren - in der Hoffnung auch Wayne Mardle treffen zu können, der in diesem Jahr der Star Gastgeber des Turniers sein würde. Vielleicht hätten sie ein bisschen freie Zeit am Tag nachdem das Turnier vorüber war. Michael antwortete, dass er, Wayne und die letzten der Teilnehmer an dem Tag, an dem das Schiff anlegte mit dem Flugzeug die Insel verlassen würden. So war also auch mein dritter Anlauf vereitelt noch bevor ich überhaupt in der Hauptstadt Bridgetown einen Fuß an Land gesetzt hatte.

Diese 15 Tage Kreuzfahrt würde also die längste Abfolge von Dart losen Tagen werden, die ich in vielen Jahren zu überstehen hatte. Glücklicherweise hatte ich so viele nette neue Freunde gefunden und so tolle Orte gesehen.
Und ich entschied mich zum ersten Mal dafür, eine Tagestour auf Barbados zu machen und mir Natur und Kultur anzusehen, statt voller Verzweiflung nach Dartboards zu suchen.
Mein internationaler Freundeskreis stieß dazu und wir hatten bald einen eigenen Fahrer und einen Minivan aufgetrieben, der uns über die Insel fuhr. Entlang der Strände und auch an einigen Gebäuden sah man immer noch die Spuren von Hurrikan George aus dem Vorjahr. Wir sahen die landwirtschaftliche Seite der Insel, die sich leicht Dschungel Hügel emporwand, fuhren an bunten Häusern vorbei und machten Schnappschüsse von Menschen in ihrem Alltagsleben. Ich genoss eine Banks-Barbados Version eines weiteren wunderbaren karibischen Lagerbiers nachdem wir eine Vista und wahrscheinliche Touristenfalle erreicht hatten, von der aus man sowohl den Atlantik als auch die Karibik überblicken konnte. Dann rollten wir wieder nach Bridgetown zurück, zu einem Denkmal, das ich wieder erkannte. Dort bedankten wir uns mit einem Trinkgeld bei unserem Fahrer und die Gruppe beschloss sich aufzuteilen. Einige wollten Shoppen gehen und durch die Straßen streifen während mein niederländischer Kumpel Joyce und ich versuchen wollten, für die letzten beiden Stunden des Aufenthalts ein bisschen Sand zu finden. Natürlich hoffte ich auch, über einen neuen Pub mit einem Dartboard zu stolpern.

Wir fanden uns in einer Strandbar die sich Harbour Lights nannte wieder, einem rustikalen Innen-und Freiluft Party Klub. Das Wetter war kühl und bedeckt, Schnorcheln war nicht möglich, also beschloss ich, einfach Platz zu nehmen und mich bei einer Ladung Banks zu entspannen, Luft und Aussicht zu genießen und die Leute zu beobachten. In der Zwischenzeit wollte Joyce ein kurze Runde mit dem Jet Ski machen um mit Meeresschildkröten zu tauchen, etwas was ich bereits in Hawaii kostenlos oft getan hatte und daher keine Lust hatte, hier dafür zu zahlen. Eine Stunde später war sie wieder da und kam freudestrahlend den Strand entlang, wie alle, die zum ersten Mal See Schildkröten getroffen hatten. Sie zeigte mir ihre Bilder und wir genossen zusammen mein letztes Bier.

Zurück auf dem Schiff lastete bereits das Gefühl des "alle guten Dinge müssen ein Ende haben" über uns. Wir hatten noch einen Tag auf See vor uns, bevor wir in Colan in Panama landen würden, am Ostende des berühmten Kanals und unserem letzten Halt. Trotzdem war die Stimmung festlicher als je zuvor, die neuen Freunde machten das Beste aus dem gemeinsamen letzten Abend der Ferien. Wir aßen, redeten, tanzten, spielten, feierten Party und tranken natürlich auch. Ich machte noch ein paar Bilder von meinen neuen Freunden, wie von dem bewundernswerten Paar ehemaliger Schweizer , die jetzt im Ausland lebten, den frisch verheirateten Schweden, die auf Barbados geheiratet hatten, meine Freundinnen aus England und Holland, meinen Kumpeln, aus Kanada und Israel, einem deutschen Paar, das plante in Südamerika Rad zu fahren und meinem Freund aus Uruguay, der den "World's Sexiest Man" Wettbewerb gewonnen hatte. Und natürlich von vielen anderen aus Australien, Brasilien, Costa Rica, Russland, den USA und so weiter und so fort.

Ich beobachtet in dieser Nacht, wie der Mond in voller Glorie über dem, Meer aufging. Noch einmal mussten wir unsere Uhren zurückstellen, weil wir in eine neue Zeitzone eintraten. Der nächste Tag war perfekt für Regenbogen und alle hielten Ausschau nach Delphinen. Nach dem Dinner war ich nicht der Einzige, der den letzten orange-roten Sonnenuntergang auf dem oberen Deck beobachtet. Alle wollten bei unserer letzten Nacht an Board bis in die frühen Morgenstunden ihr Vergnügen haben.

Morgen würden wir in Panama ankommen. Und meine um die Welt gereisten Darts und ich würden einen Monat Zeit haben in Zentral Amerika nach Sisal zu suchen.
Ihr werdet die Dartgeschichten, die ich noch zu erzählen habe, kaum glauben.

Over und Double Out













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