Thorn Around the World

Doppel in Panama, Gemischte Tripel in Costa Rica
Der Soft-Dart Automat - der einzige, den ich in Panama City finden konnte - erwachte blinkend zum Leben. Piers, der Besitzer des "Londoner", einer britischen Bar im Zentrum der Stadt, sagte etwas überrascht: " Jetzt schau dir das an. Als wir es das letzte Mal versucht haben, hat es nicht funktioniert." Wie von Zauberhand hatten wir ein blinkendes Dartboard, das nur darauf wartete, dass wir auf ihm spielten. Piers warf ein paar Münzen ein und Jules und unsere beiden Freunde aus dem Hostel programmierten unseren Team Namen ein: Die Thorns gegen die Rosen.- und fingen an zu spielen.



Meine um die Welt gereisten auswechselbaren E-Dart Barrels erwiesen sich als sehr zweckmäßig und ich verbracht die nächste Stunde damit, den anderen das Spiel beizubringen und freute mich über ihren Jubel bei jedem guten Score. Mir selbst gelangen ein paar Tripel Treffer und Scores über 100 Punkten.
Nach ein paar Balboa Bieren und einem kostenlosen Essen im benachbarten Ozone Café und Restaurant - war es Zeit nach Hause zu gehen. Als wir mit freundlichen Abschiedsworten von Piers den "Londoner" verließen, fiel mir auf, dass er an der Calle Uruguay liegt, ein passender Zufall und ein bisschen Schicksal für mich.

Morgen würden Jules und ich mit dem Bus nach Costa Rica weiter fahren. Aber zuerst fuhren wir noch einmal mit dem Taxi durch die Hochhäuser von Panama City zurück zu unserer bequemen Unterkunft im Panama By Luis Hostel.

Wir verbrachten den nächsten Vormittag - während wir Pfannkuchen, Bananen und Kaffee frühstückten - damit unsere abenteuerrliche Reise in Costa Rica und weiter von dort zu planen. Jules Zeitplan war genauso flexibel wie meiner, alo beschlossen wir zusammen zu der kleinen Surf Stadt und dem bekannten, überwiegend von Ausländern bewohnten Ort Dominical zu fahren , der an der Pazifik Küste von Costa Rica liegt. Aber zunächst lag eine lange Übernacht Busfahrt quer durch Panama bis zur Grenze nach Costa Rica vor uns.

Bepackt mit Taschen und Verpflegung aus dem nächsten Supermarkt bedankten wir uns bei Luis für seine Gastfreundschaft und gingen zurück über die Hauptstraße in der Innenstadt Panamas zum internationalen Busbahnhof. Wir stellten uns in die Fahrkartenschlange - immer ein Abenteuer besonders bei den zentral amerikanischen Busgesellschaften mit ihren unvorhersehbaren Routen und Fahrplänen. Aber wir kämpften uns durch und saßen bald im Warteraum und beobachteten, wie unser Bus zur Haltestelle kam. Wir trafen auf einen Mann aus Rumänien, der sich als Reiseführer herausstellte. Er gab uns jede Menge Ratschläge, was wir ansehen sollten und in den nächsten Wochen in Costa Rica, Nicaragua, Guatemala, Honduras und Belize unternehmen sollten. "Wenn ihr soweit überhaupt kommt", sagte er mit einem beinahe ernsten Lächeln.

Als wir schließlich in den Bus einstiegen und uns in unsere vollgestopften Sitze kuschelten war die Sonne bereits untergegangen. Das westliche Ende des Panama Kanals glitt an uns vorbei, zum Teil erhellt durch Schiffe, Schleusen, Docks und die wunderschöne Centennial Bridge. Eine lange Nacht voll ruhelosen Schlafs verging, in der wir ab und an hinausschauten in den dunklen Dschungel entlang der Straße.

Wir wurden durch das Geräusch des bremsenden Diesel Motors geweckt. Vor uns war eine lange Schlang von Autos und Lastwägen am Grenzübergang. Die aufgehende Sonne fing an die Wolken in ein gräuliches Licht zu hüllen und vor meinem feuchten Fenster war ein Moskito zu sehen. Wir waren immer noch viele Stunden von Dominical entfernt, mussten aber zuerst durch den Zoll, etwas, was in Zentral Amerika länger dauern kann.

Alle wurden aus dem Bus geleitet und in Reihen aufgestellt, damit man unsere Ausweise überprüfen konnte (ich bemerkte, dass es in meinem Pass so langsam keinen Platz mehr für weitere Stempel gab - das konnte möglicherweise ein Problem werden).
Inzwischen war auch unser Gepäck ausgeladen worden um durchsucht zu werden, bevor wir wieder einsteigen und weiter fahren durften. Es waren interessante Stunden, in denen wir in Reihen auf ein Dutzend zu spät kommender Zoll Beamter warteten, die wichtig ausschauten und voller Macht, Autorität ausstrahlten mit unerbittlichen Blicken und jeden Passagier und jedes Gepäckstück noch einmal oberflächlich in Augenschein nahmen. Es wirkte fast so als wären sie verärgert darüber, dass sie es tun mussten bevor sie uns mit Blicken und Rufen zu sich riefen. Während wir noch warteten konnten wir beobachten, wie die schmutzige Grenzstadt langsam zum Leben erwachte. Lieferanten und Trucker erschienen, vereinzelte streunende Hundetauchten auf. Panama lag auf der einen Seite, Costa Rica auf der anderen und zwei Weltmeere berührten sich fast. Mitte des Vormittags waren wir wieder unterwegs während die Luftfeuchtigkeit zunahm. Wir sahen Bauernhöfe und Städte, die an uns vorüber glitten inmitten von Palmwäldern, Ab und an hatte man einen Blick auf den Ozean.

Unterwegs trafen wir eine weitere Freundin - eine junge und abenteuerlustige Deutsche namens Thekla. Nachdem sie Jules und mich kennengelernt hatte, beschloss sie, sich uns anzuschließen. Als wir dann die Slum Vororte von Dominical erreichten war ich mit zwei wunderbaren und weitgereisten Frauen unterwegs. Wir waren ein sehr ausgelassenes Trio, das da seine verschiedenen Gepäckstücke eine ausgefahrene und unbefestigte Straße hinein in die "Innenstadt" zogen, rollten und schleppten.

Dominical ist eine Surfer Hochburg mit einer bunten Mischung aus Gringos und liebeswerten Einheimischen. Die Straßen sind nicht asphaltiert und alles ist ziemlich rustikal in einem Palmenwäldchen "verstaut", das sich an einem epischen Strand dahinzieht. Sofort fingen freundliche Fremde an, ins in die richtige Richtung zu schicken, um eine Unterkunft zu finden.

Einen kurzen Fußmarsch und einen kurzen Abstecher in den Ort später, fanden wir uns in den Tortilla Flats wieder, einer kleinen fantastischen Bar mit Motel direkt am Wasser. Die Zimmer waren billig. Jules, Thekla und ich protzten damit, dreißig Dollar pro Nacht für die drei Bett Suite über der Bar herauszurücken, die einen privaten Balkon, ein Bad, ein Klima-Anlage und Internetzugang hatte. Es dauerte nicht lange, bis wir uns frischgemacht und umgezogen hatten und uns so auf den Weg machten, den Strand unter die Lupe zu nehmen.

Kräftige Wellen schlugen an eine Landzunge mit grobem Sand und Felsen, mit in sich verhaktem Treibholz auf einigen der Dünen. Ganz Links gab es eine große Felsnase und rechts war die Mündung eines Flusses, der sowohl bei den örtlichen Fischern als auch bei den gelegentlichen, Hunde fressenden Alligatoren sehr beliebt war. Ein paar Surfer ritten mutig auf den rauen Brechern oder blickten auf die Wellen, die im Anrollen waren. Wir saugten alles in und auf.

Fünfzehn Minuten und 50 Meter später waren wir zurück in den Tortilla Flats und betrachteten die gleiche Szenerie durch die Palmen. Bald standen Cocktails und ein paar Flaschen eiskalten Imperial Lagers vor uns zusammen mit einigen der besten Gerichten auf der Speisekarte aus lokalem Fisch und Obst. Ich brauchte nicht lange, um mich mit dem Hotelbesitzer, den Barkeepern und ein paar mehr Einheimischen bekannt zu machen und ich fing an meine üblichen Fragen zu stellen.

Zu meiner Überraschung sagten sie, dass es in der Stadt eine Bar mit Dartboards geben würde - hier in dieser verlorenen, kleinen Surfer Stadt am Rande von Latein-Amerika.und sie war nur zwei Blocks entfernt.

Over und Double Out









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