Etwas zu hoch, etwas zu tief

Wärst du irgendwann im Jahr 1589 unter dem schiefen Turm von Pisa gestanden, wärst du wie eine sehr verbreitete (wenn auch fast sicher unwahre) Legende sagt, ziemlich gefährdet gewesen. In diesem Monat nehme ich die Herausforderung an, indem ich zeige, welche Bedeutung diese scheinbare Wahrheit für den Dartsport (und auch die Songtexte von Queen) hat.

Der Grund für die angenommene Gefahr ist, das hättest du deine Augen geöffnet und in den Himmel geschaut, du möglicherweise hättest sehen können wie eine Kanonenkugel die Galileo Galileo (nein, nicht Galileo Galileo) fallen ließ, in deine Richtung stürzte (ohne Zweifel sehr furchterregend). Das geschah aber nicht, weil er jemanden ermorden wollte, das solltest du dir klar machen, sondern weil er beweisen wollte, dass Aristoteles und seine Kumpane aus der Antike falsch lagen mit dem Gedanken, dass schwere Objekte schneller fallen als leichte.

Natürlich lag Aristoteles gar nicht so falsch, die Erfahrung zeigt ja, dass schwere Objekte schneller fallen als leichte. Aber wir wissen, dass das nur wegen des aerodynamischen Luftwiederstands so ist. Wenn man diesen ausschaltet und einen Hammer und eine Feder in dem Fast-Vakuum des Mondes fallen lässt, wie das der Apollo 15 Astronaut David Scott machte , oder ihn verringert, indem man Objekte fallen lässt die im Vergleich zu ihrem Lustwiderstand sehr schwer sind, wie man das Galileo unterstellt, wird die Wahrheit offensichtlich. Der Effekt der Schwerkraft beschleunigt ein Objekt in einem Verhältnis, das nicht von seiner Masse abhängt.

Ich habe dieses Thema tatsächlich schon einmal angesprochen in meinem "Bless `em all" Blog vom Februar 2013, wenn auch die Erklärung dort etwas zu mathematisch war. Dieses Mal, nach einer speziellen Nachfrage von Stephen, werde ich mehr ins Detail gehen und das ganz ohne Gleichungen.

Der grundlegende Punkt ist,wie bei Galileos zweifelhafter Kanonenkugel, dass Darts unterschiedlicher Schwere mit ziemlich genau der gleichen Geschwindigkeit fallen, weil sie alle schwer im Vergleich zu ihrem Luftwiderstand sind. Bei normaler Wurfgeschwindigkeit kann der typische Luftwiderstand eines gerad fliegenden Darts bei unter 0,2 Gramm liegen. Das erhöht sich bei einem Gierungswinkel von 10 Grad auf vielleicht 0,3 Gramm. Selbst bei der letzten Zahl würde das bedeuten, dass der Luftwiderstand auf dem Weg zum Board die Geschwindigkeit von sagen wir einmal einem 30 Gramm schweren Dart lediglich um rund ein halbes Prozent verringert, was heißt, dass es so gut wie keine Auswirkung darauf hat, wo das Board getroffen wird.

Stell dir vor, ein 30 gr Tungsten Dart und ein 15 gr Messing Dart der gleichen Größe und Ausstattung werden beide auf die Tripel 20 geworfen. Der doppelte Luftwiderstand des leichteren Darts wird die Flugzeit ganz geringfügig erhöhen, so dass die Schwerkraft einen Bruchteil länger einwirken kann und der Dart vielleicht 2mm weiter unten trifft. Dass ist aber mehr als 300 Mal weniger als das Absacken beider Darts durch die allgemeine Schwerkraft, die der Spieler durch den Winkel nach oben in seinem Wurf kompensieren muss.

Nicht nur sind 2 mm so wenig, dass sogar ein professioneller Spieler es kaum bemerken würde, das Beispiel oben ist auch so extrem, weil die beiden Darts von so unterschiedlichem Gewicht und dennoch der gleichen Größe sind, was ja nicht der Fall wäre, wenn beide Tungsten Darts wären. Darüber hinaus haben wir die wahrscheinlich viel wichtiger Auswirkung nicht berücksichtig, die das unterschiedliche Gewicht haben dürfte, nämlich, dass sie wohl vollkommen unterschiedlich geworfen werden dürften, was auf die Gierung ganz unterschiedliche Konsequenzen haben wird.

Als Ergebnis des Ganzen kann man also festhalten, dass ein leichterer Dart verglichen mit einem schwereren Dart etwas höher oder tiefer landen wird, dass aber die Auswirkungen des größeren Luftwiderstands im Vergleich zu anderen Variablen des Wurfs Vernachlässigens wert ist. Nachdem ich das gesagt habe , möchte ich noch hinzufügen, dass , wie ich bereits vorher schon erwähnt habe, bei einem schweren Dart die Tendenz besteht schneller geworfen zu werden und er daher auch höher fliegen dürfte, aber das hat mit der persönlichen Wurf Ergonomie zu tun und nicht mit der Dynamik der Flugbahn.







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