Spielraum für Fehler

Auf, weiter geht´s. Letztes Mal habe ich erklärt, dass die Flights den Dart stabilisieren (was in diesem Fall bedeutet, dass er mit der Spitze nach vorne fliegt), weil der Auftrieb, den sie erzeugen, auf den Schwerpunkt des Darts, das Gravitätszentrum, wirkt. Was ich nicht erwähnt habe war, dass andere Teile des Darts ebenfalls einen geringen Auftrieb erzeugen, besonders die Spitze des Barrels. Dieser Auftrieb wirkt vor dem Schwerpunkt auf den Dart ein und macht ihn ein bisschen instabil.

Eine Möglichkeit festzustellen, wie es um die Stabilität eines Darts bestellt ist, ist alle Auftriebe erzeugt durch Barrel, Flights und Schäfte zusammen zuzählen, um den Gesamt Auftrieb zu errechnen. Man kann auch aus der Lage der Auftriebspunkte einen Durchschnitt berechnen und so auf der Längsachse des Darts einen Punkt bestimmen, auf den der gesamte Auftrieb wirkt. Diesen Punkt nennt man "Druckpunkt" und um die Stabilität eines Darts bestimmen zu können ist es sinnvoll abzumessen, wie weit der Druckpunkt hinter dem Schwerpunkt liegt. Diese Entfernung bestimmt die"statischen Toleranz".

So weit die Theorie. Jetzt lasst uns mal sehen, wie es so scharfsinnigen Dartspielern wie Eric und Warren in der Praxis hilft, dass sie über die statische Toleranz Bescheid wissen.
Mein imaginärer Kumpel Nigel möchte also sein erstes Set Unicorn Steel Darts kaufen. Nigel weiß ein bisschen etwas über Aerodynamik und es ist ihm klar, dass er einen sehr stabilen Dart braucht, weil sein Wurf etwas unberechenbar ist und seine Darts in den verschiedensten Einfallswinkeln aufs Board treffen. Das verringert seine ohnehin zweifelhafte Treffsicherheit noch mehr und erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein bereits geworfener Dart das Zielsegment blockiert. Sehr stabile Darts, dass bedeutet Darts mit einer sehr großen statischen Toleranz, werden ihm helfen die Darts gerader zu werfen.

Nigel beschließt, dass er eine möglichst große statische Toleranz am ehesten bekommt, wenn er sich torpedo- förmige Barrels kauft, deren Gewicht und damit ihr Schwerpunkt, ziemlich nahe an der Spitze des Barrels liegen. Ein gutes Beispiel dafür wären die Unicorn Dum Dum Produkte, aber Nigel entscheidet sich für die etwas konventionelleren Peter Manleys Maestro Tungsten Darts.

Dummerweise haben diese Darts aber für Nigel einen kleinen Nachteil, Peter Manley ist mit Sicherheit kein Anfänger! Deshalb werden die Darts, die seinen Namen tragen auch nicht mit den großen "Plus" oder "Big Wing" Flights geliefert, sondern mit Flights des kleineren, "ovalen" "Xtra" Typs, die weniger Auftrieb erzeugen. Darüber hinaus sind die mitgelieferten Schäfte aus Aluminium und so liegt der Schwerpunkt des Darts etwas weiter hinten, als es bei Nylon-Schäften der Fall wäre. Diese Faktoren reduzieren die statische Toleranz, was für Peter Manley kein Problem ist, aber eins für Nigel sein könnte. Aber Nigel weiß sich zu helfen, er kauft sich ein Set Big Wing Flights und XL Flights sowie Nylon Schäfte dazu und ändert sich die Darts nach seinen Wünschen. Dadurch stabilisiert er sie.

Wie es sich herausstellt, hat Nigel eine gute Wahl für sich getroffen. Aber es zeigt auch, dass ein "bisschen" Wissen gefährlich sein kann und dass er Glück gehabt hat. Warum das so ist, erkläre ich Euch das nächste Mal.







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