Sigmata

So, dass war jetzt wirklich erst einmal genug Theorie, zurück zur Praxis. Wie kann nun das Wissen über diesen ganzen technischen Kram, über den ich in den Uniblogs geredet habe, über Schwerpunkte, Druckpunkte, statische Toleranz, Schwankungsbreiten, von praktischem Nutzen sein, wenn man einen Dart herstellen oder auswählen will? Das könnt Ihr alle selbst beurteilen, weil die ersten beiden konkreten Umsetzungen der gesamten theoretischen Überlegungen jetzt für Euch, die Dartspieler zugänglich sind. UniLab und die Sigma Darts (diese leicht verspätet) sind jetzt auf dem Markt.

In späteren Uniblogs werde ich mehr über UniLab erzählen, jetzt verrate ich nur, dass alle Theorie, die ich erklärt habe(und mehr, mit der ich mich noch nicht auseinandergesetzt habe)hilft, damit Ihr aus Euren Unicorn Darts das meiste herausholen könnt. Wenn Ihr sehen möchtet, wie das möglich ist, dann klickt einfach auf der Unicorn Website den Unilab Link an. Ich hoffe, Ihr habt Euren Spaß daran und findet es hilfreich. Unicorn denkt nicht, das alles schon perfekt ist, aber mit Euren Feedbacks wird es solange aufgewertet und verbessert, bis es wirklich hundertprozentig greift!

Und nun zu meinem eigentlichen Thema, den Sigma Darts, die einschließlich der Schäfte und der Flights mithilfe von Unilab aerodynamisch optimiert und als Einheit entwickelt wurden und die die technisch ausgereiftesten Darts auf dem Markt sind. Ich persönlich finde, sie schauen auch gut aus!

Lasst mich die drei Darttypen, aus denen die Sigma Reihe besteht, zunächst einmal beschreiben. Hoffentlich klinge ich nicht zu sehr wie ein Verkaufskatalog. Es gibt den One - Soft Dart, den nur in 19 g, und die Sigma Pro und One Steel Darts, die den gleichen Barrel aus 97 % Tungsten haben und die es in 21, 23, 25 und 27 g gibt. Der Unterschied zwischen Pros und Ones sind lediglich die Schäfte und Flights, mit denen sie ausgestattet sind, die Pros haben einen Schaft teilweise aus Titan, bei dem das Gewicht an der Seite liegt vom Slik Stik Typus und dazu delta förmige Flights, die Ones einen Matrix Schaft aus Aluminiumpolycarbonat, mit dem Gewicht am Ende, und Delta Flights. Etwas verwirrend für Euch, aber aus einem sehr guten Grund gibt, es zu den etwas teureren Pro Darts ebenfalls zusätzlich One Schäfte und Flights.

Nun etwas mehr darüber, wie der Sigma konstruiert wurde. Das erste Problem, mit dem wir zu kämpfen hatten, war, dass der "beste" Barrel offensichtlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Manche mögen einen vergleichsweise glatten, feingriffigen Barrel, andere bevorzugen einen aggressiveren Grip. Manche Spieler halten ihre Darts wie einen Speer und brauchen einen langen Barrel, andere setzen ihn vorsichtig zwischen Zeigefinger und Daumen und sind mit einem kurzen Barrel glücklich. Um es kurz zu machen, niemand kann einen Dart so konstruieren, dass er den ergonomischen und bio-mechanischen Erfordernissen jedes Spielers entspricht.

/ Aber den optimalen Dart für einen Spieler herauszufinden, der ausgeprägte individuelle Vorlieben bezüglich des Barrels hat, ist Aufgabe von Unilab und so konnten sich die Sigma Dart mit einer etwas anderen Fragestellung befassen.

Die Frage lautete: Welche Art von Barreldesign ist für einen Dartspieler ohne allzu ausgeprägte Vorlieben bezüglich Grip, Länge und Form aus wissenschaftlicher Sicht am Besten? Die Antwort darauf ist, er sollte lange genug sein, damit er von den meisten Spielern gut gegriffen werden kann und er sollte das kleinst mögliche Trägheitsmoment haben. Der Grund dafür ist einfach, er lässt einem so die meisten Möglichkeiten ihn mit den aerodynamisch besten Schäften und Flights ausstatten zu können, ohne dass man auch noch das Trägheitsmoment berücksichtigen muss.

Alle unter Euch, die die Uniblogs gelesen haben, wissen, dass man, um das Trägheitsmoment so klein wie möglich zu halten, am besten einen verhältnismäßig kurzen Barrel nimmt, bei dem die Masse sich so nahe wie möglich beim Schwerpunkt konzentriert. Diese Überlegungen endeten in dem leicht end-lastigen, torpedoförmigen Sigma Barrel und der Verwendung einer Legierung mit 97 % Tungsten, was mehr Gewicht bei geringerer Länge möglich macht(und natürlich weniger Durchmesser, so dass genügend Platz für drei in der Tripel 20 bleibt).

Um den Spielern die Wahl unter verschiedenen Barrel Gewichten zu lassen, die aber alle über die gleichen Flugeigenschaften verfügen, wird das Trägheitsmoment durch unterschiedliche Profilarten angepasst, die außerdem einen immer gleichen Griff ermöglichen. Das Ergebnis davon ist, dass ungewöhnlicherweise die schwereren Barrels etwas kürzer sind, was in verschiedenen Internet Foren schon kommentiert wurde.

Die letzte Design Frage bei der Konstruktion des Sigma Barrels, die gelöst werden musste, war die Frage des Grip. Ein rauerer Grip kann mehr Sicherheit gegen, vor allem in heißen Veranstaltungsräumen oder wenn der Druck sehr hoch ist, er kann aber auch einen geschmeidigen Abwurf verhindern. Also wurde eine relativ feine Rillung um den Schwerpunkt bzw. den dicksten Bereich des Barrels gewählt, der Klammer-Effekt lässt gegen das hintere Ende des Barrels nach und wir vertrauen darauf, dass das zu einer positiven Wurf-Beschleunigung führt, ohne dass man den Barrel allzu fest halten muss.

Über die Auswahl von Schäften und Flights werde ich das nächste Mal sprechen, im Augenblick soll es genügen festzustellen, dass die Pro Flights und Schäfte den Top Spielern ein Maximum an Treffsicherheit gewährleisten sollen, während die One Flights und Schäfte zu einem stabilen Dart mit optimierten Einfallswinkel verhelfen(was auch für Soft-Tip-Boards besser ist und der Grund dafür, dass es keinen Sigma Pro Soft Tip gibt).

Und das erklärt hoffentlich auch, warum die Sigma Pro Barrels auch mit One Schäften und Flights als Alternative geliefert werden. Wie der große Boss im Unicorn Hauptquartier sagt (er ist gut in Analogien!), ist es für einen Top Autofahrer eine große Anforderung von einem Auto mit Heckklappe in die Formel eins umzusteigen--- es ist ganz gut, wenn man die Formel 3 in der Nähe hat und damit erst einmal üben kann!

Und zuallerletzt: Warum heißen die Darts eigentlich Sigma? Na klar, dass war auch der große Boss. Der griechische Buchstabe "Sigma" wird in der Mathematik als Symbol für die Summe aller Teile benutzt, was zum Sigma Konzept hervorragend passt. Ich weiß nicht, ob ihm auch bekannt ist, dass der kleine Buchstabe auch für die Standard Abweichung bei der Verteilung steht, was man sehr gut als Maß für die Genauigkeit eines Darts verwenden könnte.

Nun ja, ich denke wir gewähren ihm ein "im Zweifel für den Angeklagten", es ist besser den Boss nicht schriftlich unterzubewerten!







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