Labor-Künste

Ich befand mich in einem Dilemma(vielleicht schon eher einem Trilemma) als ich mir ein Thema für meinen neuen Artikel aussuchte. Sollte ich ein ganz akademisches Thema wählen und darüber schreiben wie stark oder wie schwach der aerodynamische Zug den Flug eines Darts beeinflusst? Vielleicht sollte ich auch aktueller sein und Euch ein Update der Taylor/Sigma Geschichte liefern? Oder sollte ich vielleicht besser einige der Fragen und Kommentare zum Unilab beantworten?
Schließlich gaben dann ein paar Kommentare von Bob und Diana den Ausschlag für das letzte Thema, aber sagt es mir, was Ihr da draußen nächstes Mal bevorzugen würdet...

Also zum UniLab...Eine der Fragen, die Bob stellte betraf die Zukunftsaussichten. Nun, es ist schon so, dass Unicorn es weiterentwickelt, wohin es sicher aber entwickeln wird, wird, denke ich, von Eurem Feedback abhängen. Freilich dürfte es keine gute Idee sein, all Eure Ideen und Einfälle einzuarbeiten. Natürlich soll das UniLab auch eine Hilfestellung für die fortgeschritteneren Spieler darstellen, es muss grundsätzlich aber auch einfach genug zu handhaben sein, dass es auch den Freizeit-Spieler nicht abschreckt. Ich persönlich denke auch, dass man den Grundgedanken, den Spielern eine technisch möglichst fundierten Empfehlung auf den Weg zu geben, beibehalten sollte.

Aus diesem Grund sehe ich auch nicht die Möglichkeit, dass es Unilab den Benutzern erlauben kann, mit ihren eigenen Flights oder Schäften zu optimieren. Während bio-mechanische Übereinstimmung sicherlich wichtiger sind beim Kauf eines Dart-Barrels als aerodynamische Überlegungen, glaube ich nicht, dass das für Schäfte oder Flights auch zutrifft, vielleicht mit der Einschränkung, dass eine allzu lange Kombination zu Gesichts-Verletzungen führen könnte.

Natürlich wird ein erfolgreicher Spieler, der zum Beispiel Bob´s kurze Nylonschäfte benutzt von dem Vorschlag auf Aluminium SlikStiks umzusteigen nicht sehr beeindruckt sein. Aber wird ein erfolgreicher Spieler überhaupt von Unilab Vorschläge einholen? Oder, sollten sie nicht so erfolgreich sein, warum sollten sie sich gegen den Gedanken, die Schäfte zu wechseln, verwahren?

Ich weiß, dass ist eine starke Vereinfachung und es gibt natürlich den Wunsch der Menschen sich immer weiter zu verbessern, aber irgendwie stecken wir Wissenschaftler immer in der Zwickmühle. Wenn wir ein Ergebnis produzieren, dem alle zustimmen können, wird man unsere Anstrengungen als Zeitverschwendung betrachten (da brauch ich doch keinen Doktortitel und keine dreijährige Forschung, um das herauszufinden- da genügt gesunder Menschenverstand). Wenn wir etwas vorschlagen, was der Intuition entgegenläuft, wird es einem kaum jemand abnehmen. (Aluminium-Schäfte mit pear-shaped Flights? - was für ein Quatsch").

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal etwas über das Unilab sagen, das ich schon einmal gesagt habe, ich möchte es aber noch einmal betonen: Wenn Du "Anfänger" oder "Durchschnitt" als Deinen Standard angibst, wird Unilab vor allem versuchen, die Stabilität zu optimieren, ohne der aerodynamischen Genauigkeit allzu sehr zu schaden, es wird versuchen, für Dich den Dart auszusuchen, der am geradesten im Board steckt entsprechend Deiner Sts und SP`s (gerade heißt nicht unbedingt horizontal eher entsprechend dem Abwärtswinkel der Flugbahn). Wenn Du "Gut" oder "Profi" angibst, wird genau andersherum die Treffsicherheit gegenüber der Stabilität in den Vordergrund treten und Unilab wird nach Darts suchen, die wie die Sigma Pros mit dem Trick arbeiten den Aufprallwinkel so auszurichten, dass die Treffsicherheit dank des aerodynamischen Auftriebs am geringsten ist.

Wenn nun, was ich schon einmal erwähnte, die Spieler ihre Darts mit dem Versuch-und Irrtum Prinzip optimieren, werden sie sich überwiegend am Aufprallwinkel orientieren. Wenn Du nun Dich bei Unilab als Spieler mit hohem Niveau einträgst, solltest Du nicht allzu überrasch hat sein, wenn die Dir dort empfohlenen Darts nicht so gerade im Board stecken, wie Dein bisher benutztes Dart-Set. Eine Möglichkeit um festzustellen, ob das Programm wirklich funktioniert ist es Deine Sts und SPs beizubehalten, aber Dein Niveau auf "Anfänger" herunterzuschrauben. Wenn dann die neue Empfehlung den gleichen Aufprallwinkel erzielt, würde das bedeuten, dass die Unilab Empfehlungen bei Dir wirken und das Du mit der ersten Empfehlung wirklich treffsicherer wirst(natürlich nur dann, wenn Du bei der Angabe Deines Niveaus nicht geschummelt has)t. Wenn Du aber über den Aufprall-Winkel auf Anfänger Niveau auch nicht glücklich bist, könnte es sein, dass Dein Wurf irgendeine Besonderheit aufweist, die von Unilab nicht erfasst werden kann.

Wenn Du wirklich ein Anfänger bist sollte eigentlich das Ergebnis durch Unilab und das Ergebnis der Versuch und Irrtum Methode einander ziemlich ähnlich sein. Aber welcher Anfänger will schon soviel Geld- und Zeit investieren, um sämtliche Barrel, Schaft und Flight Kombinationen auszuprobieren, die mit Unicorn Produkten möglich wären.
Und Unilab bietet eigentlich nur eine ganz einfache Alternative dazu an, das doch zu tun, also kommt mit Euren Verbesserungsvorschlägen. Auch wenn wir sie nicht alle aufnehmen, schätzen wir doch alle, die wir bekommen gleichermaßen!







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