Was bisher geschah - in der letzten, aufregenden Folge des "Einhorns der Genauigkeit, formte Titanium unser leichtgewichtiger Metall-Held, Dart
Spitzen zum Einschrauben, die sich kaum auf das Trägheitsmoment auswirkten. Dank dieses raffinierten Schachzugs haben die neuen, längeren Sigma
XL Darts auch wenn man dieselben Flights und die gleichen Schäfte aus Magnesium Legierung verwendet, die gleiche Balance und die gleichen
Flugeigenschaften wie die bereits existierenden 950 und 970er Sigma Pros (wenn auch nicht wie die Sigma Ones). Das bedeutet gleichzeitig,
dass man die Spitzen leicht austauschen kann.
Und für mich hätte das bedeuten können, dass ich, was die Sigma XL betrifft, tatsächlich das Unmöglich möglich gemacht hätte. Dann wechselte
Phil Taylor zu seinen kleineren DXM Flights und ich überprüfte, ob die Prototype Sigma Flights aus den 1980er Jahren vielleicht geeignet wären.
Und deshalb geht die Geschichte doch noch weiter.
Ich habe bereits erklärt wie die Sigma Pro Darts ihren Einfallswinkel dazu benutzen die Genauigkeit zu erhöhen - zum Beispiel im "Abenteuer des
Drei-Viertels" vom Mai 2008. Aber damit es wirklich funktioniert, dürfen die Darts nicht überziehen und ganz dicht an einer linearen Aerodynamik
bleiben, was im Prinzip heißt, dass sie nicht allzu sehr hin und her schwanken dürfen.
Was wohl auch erklärt, warum diese Sigmas "Pro" genannt werden, weil sie nämlich die Treffsicherheit besserer Spieler verbessern können, die in
der Lage sind ihre Darts ziemlich gerade zu werfen, dass sie aber für all die, deren Wurf noch sehr "schwankend" ist, weniger geeignet sind.
Für solche Spieler ist eine hohe Stabilität im Flug die wichtigste aerodynamische Voraussetzung und hier hat das Sigma One Set-Up seine
Berechtigung.
Aber völlig überraschend für mich war es, dass sich, als die Sigmas immer verbreiteter wurden, das Pro Set-Up als für einen viel höheren
Prozentsatz von Spielern als geeignet herausstellte, als ich vorhergesehen hatte - sogar ich konnte damit spielen.
Das zusammen mit dem Erfolg von "The Power" mit seinen DXM Flights, überzeugte mich davon, dass es Spielraum für einen Sigma Dart mit noch
kleineren Flights geben müsste, der genauso die Treffsicherheit erhöhte, aber vom Flugverhalten weniger stabil war. Negativ war natürlich,
dass er Fehler noch weniger verzeihen würde und dass er deshalb einen noch saubereren Wurfstil erfordern würde, um aerodynamisch linear zu
bleiben und damit die sorgfältig erarbeitete Treffsicherheit zum Tragen zu bringen. Positiv war, dass noch kleinere Flights das Ziel noch
weniger versperren würden und auch ein paar unwichtigere aerodynamische Effekte verringern würden.
Das vor Augen, suchte ich nach Set-Ups, die die Sigma Barrels - und zwar nicht nur die neuen XLs sondern auch die bereits vorhandenen 950
und 970er - in Super Pro's verwandeln konnten, die zwar wahrscheinlich nicht ganz einfach zu benutzen wären, wenn Du aber mit ihnen zurecht
kommen würdest, wären sie phantastisch. Das erste was bei meinen Berechnungen herauskam war, dass alle mit dem gleichen Set-Up funktionieren
würden, wäre der Überstand der XLs 3 mm geringer als die 28 mm der XL Super Pros. Das nächste, was ich herausfand, war, dass aus Gründen der
Gewichtsverteilung am Ende bestückte Schäfte günstiger wären als seitlich bestückte. Weil aber der Super Pro neben anderen Dingen auch eine
exakte und positive Position haben musste, wollte ich keine Kunststoff Schäfte benutzen.
Glücklicherweise ergaben meine Berechnungen aber auch, dass Aluminium zu schwer wäre, dafür aber die Magnesium Legierung, die wir für die
seitlich zu bestückenden Schäfte der XL Pros benutzen, ideal wäre. So wurde der Sigma XL Pro Schaft, der am Ende bestückt wird, geboren.
Und das ist nun also mein Super Pro Flight Design, das auf meinem Prototyp von 1980 beruht, es hat die gleiche Deltaform um den Überziehungswinkel
zu maximieren. Weil die dazu passenden Schäfte jetzt aber am Ende bestückt werden, konnte ich die Länge der Flights etwas verkürzen.
Das vergrößerte die Streckung (im wesentlichern Weite geteilt durch Länge), erhöhte die Effizienz des Auftriebs, verringerte die Flug
Beeinflussung durch den Barrel/Schaft Sog und verbesserte die Fluglage. Der letzte Faktor ist besonders relevant, weil er einer der Gründe war,
warum ich die seitlich bestückten Pro und XL Pro Schäfte bei der Benutzung der Standard Sigma Pro Flight empfohlen habe.
Die geringere Länge der Super Pro Flights bedeutet aber auch, dass sie nicht mehr in die seitlich zu bestückenden Schäfte passen, aber ich hatte
ja auch gar nicht geplant, beides zusammen zu benutzen und betrachte das inzwischen fast als Vorteil, obwohl es mir natürlich von Seiten der
Unicorn Designer und der Marketing Abteilung besorgte Blicke einbringt.
Und jetzt noch zur Pointe - zum letzten Witz, der mir beweist, dass ich auch nach all diesen Jahren immer noch nicht alles über Dart Ballistik
weiß. Nachdem mir Q die ersten Sigma XL Super Pros zum testen übergeben hatte, passierte etwas, das ich, obwohl ich noch meine erstaunlich guten
Ergebnis mit den Sigma Pros in Erinnerung hatte, nicht erwartet hatte. Sie waren fantastisch. OK, aber sie waren nicht nur fantastisch für die
Maestros am Oche, für die sie ja geplant waren, sondern fantastisch für einen 0815 Kaufmann wie mich. Ich warf auf einmal 140er - ich!!!
Obwohl es sich vielleicht nur wie maßlose Übertreibung um den Verkauf anzukurbeln handelt - verspreche ich Euch, dass es nicht so ist. Ganz ehrlich
- mein Scoring blieb auch nicht lang so außerordentlich, aber es blieb weit über meiner üblichen Norm. Was ich besonders interessant fand, war
der Einfallswinkel der Darts, horizontal gesehen auffallend und ganz bestimmt etwas steiler als bei den stabileren Set-Ups, aber mit einer
deutlichen Tendenz der Spitze ins Zielfeld seitlich auszuweichen. Der Sigma Pro Zielsicherheitstrick war deutlich sichtbar.
Solche Einfallswinkel werden die meisten Dart Spieler zumindest verwirrend finden und schon aus diesem Grund wird es wahrscheinlich darauf
hinauslaufen, dass diese Darts, wie ich ja eigentlich vorhergesehen hatte, lediglich für wirkliche Könner geeignet sein werden. Aber ich werde
mich für immer diese Test Sitzung erinnern, in der zumindest für eine Weile, die Super Pro Ballisticts auch für die miserablen Spieler passend waren!