Bist Du ein Pro oder ein One?

In meinem letzten Uniblog habe ich untersucht, welche wissenschaftlichen Aspekte hinter den Sigma Dart Barrels stehen und neben anderen Dingen beschrieben, wie ihr niedriges Trägheitsmoment uns hervorragende Möglichkeiten lässt, die aerodynamisch besten Schäfte und Flights für sie herzustellen.
Ich komme jetzt noch einmal ausführlicher darauf zurück und erkläre, wie es sein kann, dass die Sigma Pro und die Sigma One den gleichen Barrel haben, aber trotzdem für Spieler auf den unterschiedlichsten Leistungs-Levels optimal ausgestattet werden können. Dabei gehe ich auch ein bisschen darauf ein, wie das theoretische aerodynamische Wissen uns hilft mit Unilab verschiedene Darts für verschiedene Spieler empfehlen zu können.

Aber zunächst einmal werde ich eine Frage beantworten, die mich zwar bisher noch niemand gestellt hat, die aber in der Luft liegt. Wenn die Sigma Darts mithilfe des UniLab entstanden sind, warum empfiehlt es sie dann nicht?
Nun ganz einfach: Sigma Barrels, Flights und Schäfte wurden absichtlich ausgeklammert, nicht nur, weil sie sonst möglicherweise in 90 Prozent der Fälle empfohlen würden, sondern auch, weil sie als eine zusammengehörige Einheit konzipiert wurden und nicht mit anderen Komponenten zusammen benutzt werden sollten. Aber ich kann versichern, dass vielen Spielern(wenn sie nicht eine spezielle Vorliebe für eine Barrel-Form oder einen Grip angeben)der Unilab Selektor die Sigma Darts empfehlen würde, wenn er dürfte.

Und wenn Unilab es dürfte und Du würdest nach einem Steel Dart suchen und Deine Fähigkeiten als "Pro" eingeben, würde es Dir die Pro Version empfehlen und wenn Du Dich nicht so hoch einschätzen würdest, würde es Dir die One Version empfehlen. Der Grund dafür ist, dass das Programm die verschiedenen aerodynamischen Aspekte eines Darts an die Fähigkeiten der Spieler anzupassen versucht. Je besser ein Spieler ist, umso wichtiger wird Millimeter genaue Treffsicherheit, während zum Beispiel die Flugstabilität in diesem Fall eine untergeordnete Rolle spielt.

Das wirft natürlich die Frage auf, wie ein Dart treffsicherer sein kann. Er ist ja schließlich kein ferngesteuertes Projektil, er weiß nicht, worauf Du zielst.
Es ist natürlich schon so, dass auch die beste Aerodynamik es nicht kompensieren kann, wenn ein Dart in die falsche Richtung geworfen wird, aber die Aerodynamik kann einen Dart, der in die richtige Richtung geworfen wird, sein Ziel verfehlen lassen. Und zwar aus den folgenden beiden Gründen. Erstens können die Schwankungen im Flug genauso wie irgendwelche Assymetrien am Dart selbst den ganzen Auftrieb, der eigentlich den Dart stabilisiert, durcheinander bringen. Zweitens sollten wir uns noch einmal daran erinnern dass es zwar der Schwerpunkt ist, der dem Dart zu seiner Flugbahn verhilft, dass es aber nicht der Schwerpunkt ist, der im Board steckt, jede Unbeständigkeit in der Schwankungsbewegung wird sich auf die Beziehung zwischen Schwerpunkt und Spitze auswirken und zu einer Quelle der Ungenauigkeit werden.
Dummerweise führen diese beiden Punkte zu einem Interessenkonflikt. Auf Grund des ersten, sollte man, damit der Dart treffsicherer wird, den Auftrieb durch die Fights so klein wie möglich halten. Auf Grund des zweiten sollte der Auftrieb so groß wie möglich sein, damit der Dart so stabil wie möglich wird und der "Einflugswinkel" sich so wenig wie möglich verändert. Um diesen Konflikt lösen zu können, müssen wir uns entscheidend, wie stark die beiden Punkte die Treffgenauigkeit beeinträchtigen. Und genau hier wird der Standard des Spielers wichtig.

Unilab geht davon aus, dass der Wurf eines besseren Spielers beständigere(und auch mit geringere Amplitude)Schwankungsbewegungen aufweist, als der ihrer weniger guten Kollegen. Und jetzt kann man die beiden Quellen der Ungenauigkeit entsprechend berücksichtigen.
Dazu kommt noch, dass je geringer der Standard eines Spielers ist, es um so wichtiger ist dass der Dart selbst im Hinblick auf die Genauigkeit besonders stabil ist, ein Dart, der in einem ausgeprägten Winkel fliegt und aufs Board trifft, wird eine weniger vorhersehbare Aerodynamik haben(darauf werde ich später noch näher eingehen) und wird mit größere Wahrscheinlichkeit abprallen(besonders bei Soft-Tip Boards) oder nachfolgende Darts blockieren.

Die Logik hinter Sigma Pro und Sigma One sollte jetzt etwas verständlicher geworden sein. Das niedrige Trägheitsmoment des Barrels bedeutet in beiden Versionen, dass die verschiedenen Stabilitäts-Level mit relativ kleinen, einen geringen Auftrieb erzeugenden Flights gewährleistet werden kann und dabei noch die Zielgenauigkeit maximiert wird. Und die erforderliche Stabilität ist beim Sigma One, konstruiert für den sich verbessernden Spieler größer als die notwendige Stabilität für den Pro, der überwiegend die Treffsicherheit im Auge hat. Deshalb hat der One einen leichteren Schaft und größere Flights (wobei es bei den Design-Unterschieden noch um viel mehr geht).

Und was ist nächstes Mal unser Thema? Was diese notwendige Stabilität ist und warum es so ist.







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